Trotz eisiger Temperaturen versammelten sich am Valentinstag zahlreiche Frauen und Männer vor dem Rathaus, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen. Im Rahmen der Protestaktion „One Billion Rising“ (Eine Milliarde erhebt sich) finden weltweit jedes Jahr am Valentinstag Tanz-Flashmobs statt. In diesem Jahr wurde in mehr als 200 Ländern und in 170 Städten in Deutschland protestiert.
Heide Wunder, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Schweinfurt, begrüßte die über 100 Anwesenden auf dem Marktplatz. „Wir wollen heute gemeinsam tanzen für ein friedvolles, respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander“, sagte sie und betonte, „One Billion Rising zeigt, wie viele wir sind, die sich weigern, Gewalt gegen Mädchen und Frauen als unabänderliche Tatsache hinzunehmen.“
Neben Wunder war auch das Schweinfurter Frauenplenum Veranstalter der Protestaktion. Unterstützt wurden die Veranstalter von der Tanzschule Pelzer, die im Vorfeld kostenlose Übungsstunden angeboten hatte.
Jede dritte Frau erlebt Gewalt
Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation: Nach Angaben der Polizei von Unterfranken wurden 2021 insgesamt 1729 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet, 80 Prozent der Opfer sind Frauen. Doch dies sei nur die Spitze des Eisbergs, so Wunder. Hinzu kommt, dass laut Angaben des Hilfetelefons gegen Gewalt an Frauen nur 20 Prozent der Frauen eine Anzeige erstatten.
Anlass und Namensgeber der Kampagne war ebenfalls eine Statistik. Gemäß einer UN-Studie aus dem Jahr 2012 wird jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt. Auf die Weltbevölkerung umgerechnet, ergibt das eine Milliarde („One Billion“) Frauen, die Gewalt erleben. Erstmals initiiert wurde die Protestaktion 2012 von der New Yorker Künstlerin und Aktivistin Eve Ensler.
Sabine Dreibholz, Leiterin des Frauenhauses hielt ebenfalls eine Rede. Sie legte den Fokus auf das Thema Femizide. Dabei handelt es sich um die vorsätzliche Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind. So wird laut Dreibholz ungefähr alle drei Tage in Deutschland eine Frau getötet. Im Jahr 2021 waren es laut BKA in Deutschland 113 Frauen, die von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet wurden. „Femizide sind ein strukturelles Problem unserer Gesellschaft und haben ihre Wurzeln im Patriarchat“, sagt Dreibholz. Sie ruft dazu auf das Thema aus dem Verborgenen zu holen und sich gemeinsam gegen die Gewalt an Frauen aufzulehnen.
Tanzender Protest mit positiver Message auf der ganzen Welt
Angeleitet von den Tanzlehrerinnen Luise Räth und Tamika Pelzer, tanzten die Teilnehmenden zum Song „Break the Chain“, der den Flashmob jedes Jahr musikalisch begleitet. Die Choreografie spiegele den Text des Songs wieder, erzählte Pelzer. So umarmt man sich selbst zu der Zeile „My body is holy“ (mein Körper ist heilig) oder deutet auf einander zum Text „We are beautiful creatures“ (wir sind wunderschöne Wesen). Für die beiden gibt es keine schönere Form des Protests: „Wie kann man schöner protestieren als mit Tanzen?“
Auch der 18-Jährige Abdulkader Ayoubi und seine Freunde beteiligen sich mit selbstgebastelten Plakaten am Protest. Er sagte: „Uns ist wichtig, dass die Gewalt gegen Frauen aufhört.“ Darüber hinaus war auch eine Gruppe Frauen der Offenen Behinderten Arbeit (OBA) dabei, die durch kurze Reden am Protest mitwirkte.
Besser ist die Reaktion auf das Live-Event und da reagieren sehr viele (leider auch Männer, die das nicht ernst nehmen wollen).
ihre Mutmaßung halte ich für Unfug! Die wenigsten Artikel werden kommentiert und wenn dann auch nur von einigen wenigen, den immer gleichen Personen!
Die Schlussfolgerung daraus, dass sich niemand für die Veranstaltung interessiert und unterschwellig dass sich niemand für die Sache um es geht (Gewalt gegen Frauen) interessiert halte ich für konstruiert.