
Die Omikron-Variante lässt die Infektionszahlen in Stadt und Landkreis Schweinfurt Tag für Tag in neue Höhen steigen. Die Folge sind krankheitsbedingte Ausfälle oder häusliche Quarantäne. Doch macht sich die Lage auch in den Einzelhandelsgeschäften und Supermärkten bemerkbar? Diese Redaktion hat nachgefragt, wie die Lage in der Region ist und auf was sich Kunden einstellen müssen.
In Schweinfurt ist der Personalmangel wegen Omikron noch nicht spürbar, sagt Axel Schöll, Schweinfurter Kreisvorsitzender des bayerischen Handelsverbands. Natürlich gebe es Einzelfälle. "Ich habe aber noch nicht gehört, dass es irgendwo größere Ausfälle wegen Corona gegeben hätte", sagt Schöll.
Dennoch sei es seiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit: "Wenn die Welle ihren Höchststand erreicht, wird es bestimmt auch im Einzelhandel zu Ausfällen kommen." Problematisch könne es vor allem für kleine Betriebe werden, die wenig Mitarbeitende haben. "Wenn beispielsweise sechs von zehn Mitarbeitenden mit dem Virus zuhause sind, kann der Betrieb vermutlich nicht aufrechterhalten werden", sagt Schöll.
Sei das der Fall, befürchte er Auswirkungen, auf die sich die Kundinnen und Kunden der Einzelhandelsgeschäfte einstellen müssen. Einige Läden im Textilbereich haben laut Schöll bereits seit der Weihnachtszeit angepasste Öffnungszeiten. "Ursprünglich wegen der damals geltenden 2G- Regelung." Weitere könnten nun wegen der Omikron-Welle folgen.
Angepasste Öffnungszeiten wegen Omikron
"Es ist weder schön für die Kunden, noch für die Optik in der Innenstadt, wenn die Läden andere Öffnungszeiten haben." Auf der anderen Seite müsse man aber auch die Händlerinnen und Händler verstehen, die den Ladenbetrieb nicht aufrechterhalten können, wenn das Personal fehlt. "Es kann sich keiner zerreißen. Es kann auch keiner einfach raus aus der Quarantäne, um zu arbeiten", sagt Schöll.

Walter Raab, Geschäftsführer der Buchhandlung Collibri am Markt in Schweinfurt, zeigt sich gelassen. "Bei uns gibt es keine Probleme." Insgesamt sei das Team zu viert, aktuell "sind wir alle gesund und munter", berichtet er. Gedanken, dass seine Mitarbeiter ausfallen könnten, mache er sich keine. "Ich kann auch nichts ändern, wenn es so wäre", erklärt er.
Ein gesundes Team hat auch Michael Schmitt, Inhaber von Papierschmitt am Roßmarkt. Er beschäftigt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Momentan laufe es gut, Ausfälle wegen Infektionen oder Quarantäneanordnungen gebe es keine. "Bis jetzt haben wir noch Glück gehabt", sagt der Geschäftsführer. "Wir sind zum Glück auch alle geimpft, das ist schon von Vorteil."

Allerdings gehe er davon aus, dass es auch bei seinen Angestellten nur eine Frage der Zeit sei, bis sie ausfallen. "Wir haben Mitarbeiter mit Kindern. Und wenn deren Kinder erkrankt sind oder in Quarantäne müssen, fallen auch die Mitarbeiter aus", erklärt er.
Kein Personalmangel bei Kupsch Weber
Ähnlich gelassen wie die beiden Einzelhändler bleibt auch Roland Weber, Geschäftsführer des Kupsch an der Ecke Kirchgasse/Keßlergasse. Er beschäftigt 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. "Wir sind zum größten Teil geimpft und geboostert". "Bisher hatten wir nur Ausfälle, wenn jemand als Kontaktperson galt." Er sei davon überzeugt, dass der Markt in Sachen Personal gut aufgestellt sei, vor kurzem habe er zwei weitere Mitarbeiter eingestellt.
Der Geschäftsführer will auf das Gleitzeitmodell setzten, sollte sich die Lage in den kommenden Tagen oder Wochen verschärfen, berichtet er. Falle Personal aus, habe er noch genügend Mitarbeitende, die ihre Arbeitsstunden erhöhen können und auch wollen. "Wir haben unsere Ressourcen also auch noch nicht ganz ausgeschöpft."
Ganz normal einkaufen können Kundinnen und Kunden auch weiterhin bei Edeka Didis in Gochsheim und Gerolzhofen. Die Auswirkungen der Omikron-Welle "merken wir glücklicherweise noch nicht so stark", berichtet Christos Didids, Geschäftsführer der Supermärkte. "Wir hatten bislang zum Glück noch nie einen Infektionsherd, der vom Arbeitsplatz ausging."
Aktuell seien nur wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter infiziert oder in Quarantäne. Die Betroffenen haben sich aber nicht während der Arbeit sondern im privaten Umfeld angesteckt, informiert Didis. Der normale Betrieb der Supermärkte könne deshalb sichergestellt werden.
Die Warenversorgung ist gewährleistet
Eine Anfrage dieser Redaktion bei der Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Rottendorf, die 90 Edeka-Supermärkte in Unterfranken beliefert, ergab: Derzeit läuft alles normal. "Wir könne die Warenversorgung sicherstellen, die Ware annehmen und auch an die Märkte liefern", sagt eine Edeka-Sprecherin.
Und für den Fall, dass Personal ausfalle, gebe es Notfallpläne. Die Kundinnen und Kunden müssten sich keine Sorgen machen.