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Oberndorf
Oberndorfer Wintertreff: Wo Raumtemperatur und soziale Wärme zusammenfinden
Die Oberndorfer haben ihr Feuerwehrhaus in einen Wintertreff umfunktioniert. Wie das funktioniert und warum es dabei nicht nur um angenehme Raumtemperatur geht.
Am Tag vor Weihnachten waren es Gudrun Schenkel, Ute Eller und Rita Kirst (von links), die dafür sorgten, dass die Kaffee- und Teetassen und die Kuchenteller nicht leer blieben. Nur Alkohol gibt es keinen, so die Organisatoren, denn 'wir sind ja keine Wirtschaft'. 
Foto: Helmut Glauch | Am Tag vor Weihnachten waren es Gudrun Schenkel, Ute Eller und Rita Kirst (von links), die dafür sorgten, dass die Kaffee- und Teetassen und die Kuchenteller nicht leer blieben.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:59 Uhr

Nein, am "ach so kalten Winterwetter" und den gestiegenen Energiepreisen liegt es nicht in erster Linie, dass der Wintertreff im Oberndorfer Feuerwehrhaus binnen kürzester Zeit zum Erfolgsmodell wurde. In dieser Einschätzung sind sich die Oberndorfer Wintertreff-Macher einig. Das Erfolgsrezept sei vielmehr die damit verbundene Möglichkeit, "sich einfach so zu treffen", Kaffee und Kuchen zu genießen, ins Gespräch zu kommen und dabei vielleicht eines der guten alten Brettspiele aufzubauen oder Karten zu spielen.   

Und weil das so ist, heißt das Angebot auch "Wintertreff im Feuerwehrhaus Oberndorf" und nicht etwa Wärme- oder Kältestube. Aufwärmen kann man sich natürlich auch. Aber es sind nicht nur die Wärmegrade im angenehm temperierten Feuerwehrhaus, sondern vor allem die soziale Wärme, die immer dann entsteht, wenn Menschen miteinander lachen, spielen und reden, die die Menschen ins Feuerwehrhaus lockt. 

Vereine und Kirchengemeinden in einem Boot 

Seit 19. Dezember hat der Wintertreff fünf Tage die Woche (Montag bis Freitag außer an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr) geöffnet. "Wir sind überrascht, wie viele Menschen kommen. Jeden Tag sind zehn bis 15 Leute da und es sind auch nicht immer die gleichen", freuen sich etwa Marianne Prowald und Rita Kirst vom Bürger- und Kulturverein Oberndorf (BKVO). Gemeinsam mit Pfarrer Bernhard Vocke und Ute Eller (evangelische Kirchengemeinde/Kreuzkirche), Patrizia Sormani und Gudrun Schenkel (katholische Kirche St. Josef), Klaus Schuler vom Sportverein TV Oberndorf und den beiden Erzieherinnen Angelika Kirchner und Marika Zabel vom Oberndorfer Familienstützpunkt haben sie den Wintertreff initiiert. 

Bei den Wintertreffs stehen Spaß und Geselligkeit im Vordergrund. Und von beidem gibt es beim gemeinsamen Kartenspielen reichlich.
Foto: Helmut Glauch | Bei den Wintertreffs stehen Spaß und Geselligkeit im Vordergrund. Und von beidem gibt es beim gemeinsamen Kartenspielen reichlich.

Und der geht, wechselweise betreut von den Mitgliedern des genannten Teams, völlig unbürokratisch und nach dem Motto "Jeder, der sich aufwärmen und ein bisschen unterhalten möchte, ist herzlich willkommen" über die Bühne. Damit dabei die Tassen und Teller nicht leer bleiben, sind Spenden willkommen. Geld, Plätzchen, Kuchen, Suppen – alles, was den Wintertreff kulinarisch unterstützen kann, ist willkommen.

Wo auch Mütter ihre Kinder für ein paar Stunden betreut wissen können

Solche Sachspenden gibt es reichlich, so die Erfahrung von Marianne Prowald für die ersten Tage. "Die Tage war eine Frau da, die zwar keine Zeit hat am Nachmittag dabei zu sein, aber uns dennoch eine Spende vorbeigebracht hat", unterstreicht Patrizia Sormani die Spendenbereitschaft. Deshalb, und damit nicht zu viel von einer Sache auf einmal da ist, sollten solche Spenden kurz mit Marianne Prowald, Telefon (09721) 802480 abgesprochen werden. Auch mit Geld, zum Beispiel für die Heizkosten, kann man den Wintertreff unterstützen, wofür beim TVO und in den Kirchen Spenden-Sparschweine aufgestellt wurden.       

Spontane Spielrunden treffen sich jeden Tag im Wintertreff, und dabei kommt so manches Brettspiel zu neuen Ehren.
Foto: Helmut Glauch | Spontane Spielrunden treffen sich jeden Tag im Wintertreff, und dabei kommt so manches Brettspiel zu neuen Ehren.

Eine Unterstützung, die sich lohnt, denn der Wintertreff will mehr sein als nur Geselligkeit in warmer Stube. "Die junge Mutter zum Beispiel, die zum Arzt muss oder einen anderen Termin wahrnehmen will und nicht weiß, wohin mit den Kindern in dieser Zeit, kann sie gerne in den Wärmetreff bringen", konstruiert Marianne Prowald ein Beispiel für das, was der Wintertreff auch sein will, nämlich eine generationenübergreifende Anlaufstelle für solche und ähnliche Fälle.    

Helfende Hände sind willkommen 

Ursprünglich mal nur für vier Wochen geplant, soll der Wintertreff nun auf jeden Fall bis in den März seine Pforten geöffnet haben. Die Organisatoren, zwei drei von ihnen sind immer vor Ort, meist sind es mehr, planen noch so einiges. So wird zum Beispiel über ein "Wintertreff-Singen" nachgedacht. Ideen und Anregungen für die gemeinsamen Nachmittage sind genauso willkommen wie weitere Helferinnen und Helfer.    

 
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