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Schweinfurt
OB Remelé: "Müssen mit Inzidenzwert über 200 rechnen"
Am zweiten Tag in Folge ist der Corona-Inzidenzwert im Kreis Schweinfurt minimal gesunken. Doch Schweinfurts Oberbürgermeister rechnet mit einem erneuten Anstieg.
Ein Schild in der Schweinfurter Innenstadt soll die Menschen an das Tragen einer Maske erinnern.
Foto: Nicolas Armer, dpa | Ein Schild in der Schweinfurter Innenstadt soll die Menschen an das Tragen einer Maske erinnern.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

"Wir sind leider nach wie vor einer der Brennpunkte in Bayern", sagte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé am Dienstag und wies damit auf die seit Wochen steigenden Corona-Werte hin. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Sieben-Tage-Wert im Raum Schweinfurt am zweiten Tag in Folge ganz leicht gesunken ist. Wie das Robert Koch-Institut am Mittwoch mitteilte, liegt der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, in der Stadt bei 170,3 (Vortag 175,9), im Landkreis bei 168 (Vortag 172,4).

Insgesamt haben sich damit im Vergleich zum Vortag 34 (Stadt 11, Landkreis 23) Personen neu mit dem Coronavirus infiziert. Auch wenn die Sieben-Tages-Werte nun leicht gesunken sind, müsse man dennoch damit rechnen, dass der Inzidenzwert von 200 in Schweinfurt überschritten werden könnte, sagt Remelé. Trotzdem sei die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern derzeit gesichert. Damit das so bleibt, stehe man im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt. "Wir denken natürlich auch über mögliche Verschärfungen nach", so der Oberbürgermeister. Noch sei diesbezüglich aber nichts spruchreif.

OB Remelé kritisiert "beleidigenden Ton"

Remelé lobte indes die Schweinfurter Bevölkerung. Insgesamt benehme sich diese in der aktuellen Krise "sehr vorbildlich". Außerdem wies er auf die neuen Informationstafeln der Stadt hin, die mit einfachen Symbolen die wichtigsten Verhaltensregeln aufzeigen. Dafür bekomme man positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Ihn erreichten zudem vermehrt Meldungen von Bürgern, die ein deutliches Stimmungsbild abgeben würden. Es gebe demnach zwei Lager: Dem einen gehen die Corona-Maßnahmen nicht weit genug, den anderen ist es zu viel. "Neu dabei ist leider der Ton, der teils nahezu beleidigend ist", so Remelé.

Das Landratsamt Schweinfurt teilte unterdessen mit, wie sich die Altersstruktur der Corona-Infizierten darstellt. Dafür wurden die Corona-Infizierten nach Altersgruppen über einen Zeitraum eines Monats (27. September bis 27. Oktober) aufgelistet. Personen, die zwischen 2001 und 2010 geboren sind, waren demnach am häufigsten betroffen. Sie machten in diesem Zeitraum 18,6 Prozent der insgesamt positiv Getesteten aus. Dicht gefolgt von den Jahrgängen zwischen 1991 und 2000 mit 17 Prozent. Deutlich ältere Menschen, also ab einem Geburtsjahrgang von 1950 und früher, machten dagegen einen eher geringeren Anteil aus.

OB Remelé: 'Müssen mit Inzidenzwert über 200 rechnen'
 
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  • H. M.
    Dass ein OB sagt, die Bevölkerung verhalte sich vorbildlich - ist nachvollziehbar. Herr Remele sollte doch bitte mal selbst in die hiesigen Baumärkte oder großen Supermärkte gehen. Dort würde er dann sogleich merken, dass keiner mehr weiß was Abstand bedeutet, sonst würde man nicht ständig angerempelt werden. Ich selbst stelle mich an der Kasse meist vor meinen Einkaufswagen damit die Leute hinter mir Abstand halten MÜSSEN. Meistens schauen sie dann recht komisch weil - ja, weil sie eben bis zu dem Moment keinen Abstand gehalten haben. So wird das nichts! Ist aber kein Schweinfurter Problem, das ist in jedem Baumarkt so, egal wo. Abstand halten scheint echt schwierig zu sein. Warum das so ist, konnte mir bis dato noch niemand erklären.
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  • J. S.
    "Personen, die zwischen 2001 und 2010 geboren sind, waren demnach am häufigsten betroffen." Was für eine Aussage, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus! #ironieoff
    Wenn ich mehrfach Reihentestungen in Schulen durchführe ist dies ja nur allzu logisch. Wäre mal interessant zu recherchieren wie viele der Schülerjahrgänge positiv getestet und symptomlos sind? Aber dabei könnte ja auffallen dass es viele Falschpositive Tests gibt und das ist sicher nicht politisch gewollt. Einfach nur noch traurig diese Test-Planemdie!
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  • A. H.
    Sehr aufschlussreich, die Jahrgangaufteilung; sie erklärt nicht alles, aber das meiste!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn sich Jünger Kister mit seinen quertreibenden Flacherdlern wieder mal zu einer Demo genötigt fühlt, dann erwarte ich, dass diesmal die Ordnungshüter durchgreifen. Wer sich nicht an Verordnungen hält, zahlt oder verlässt den Bereich!
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  • M. B.
    Eindeutige Zahlen, die zeigen, dass es sehr wohl ein erhöhtes Infektionsaufkommen in Schulen gibt und diese keineswegs sicher sind. Die hohe Inzidenz ist damit auch Verschulden der Stadt und des Gesundheitsamts, welche Schulen weiterhin auf Volllast fahren lassen. Solange man alles geheim hält werden wohl alle denken, es gäbe kein Problem....

    Aber warum veröffentlichen unzählige Städte die Namen von betroffenen Schulen, nur Schweinfurt hält dicht??

    Inzwischen werden wohl vereinzelt Klassen nicht mal mehr in Quarantäne geschickt, wohl damit niemanden auffällt was hier läuft...muss denn wirklich erst ein Schüler schwer erkranken oder sterben, bevor man hier aufwacht???
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  • S. G.
    Danke für die Statstik. Vor mich ein "Nachweis", dass Kindergärten und Grundschulen weiterhin geöffnet bleiben sollten.
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  • K. B.
    wenn die SWer Bevölkerung sich "sehr vorbildlich benehmen" würde, dann wären die Infektionszahlen nicht soo hoch...…
    dass das nicht stimmt mit dem vorbildlichen Benehmen erlebe ich leider jeden Tag
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