Vor wenigen Tagen haben die Bauarbeiten auf dem Zabelstein im Steigerwald begonnen. Aktuell arbeiten mehrere Baufirmen am Neubau des Aussichtsturms, Gerüst und Holzstreben stehen bereits. Ende 2017 waren Mängel am alten Aussichtsturm festgestellt worden. Für den Neubau gibt es einen straffen Zeitplan. Voraussichtlich Ende November soll er geöffnet werden. Dies kündigte Landrat Florian Töpper bei einem Pressetermin vor Ort an.
Der Neubau des Aussichtsturms auf dem Zabelstein "ist ein gutes Zeichen für den Tourismus und die Natur, für die ganze Region Steigerwald", so Töpper. Der Turm sei nicht nur für Touristen wichtig, sondern sei vor allem für die Anwohner der Region eine feste Größe. Das sieht auch Sandra Baritsch, die Geschäftsführerin des Naturparks Steigerwald, so. Der Aussichtsturm diene dazu, dass Besucher aus allen Regionen den Steigerwald aus einer besondern Perspektive sehen können.
Der neue Turm wird laut Landratsamt Schweinfurt bereits der vierte Turm an selber Stelle sein. Der erste Turm auf dem Zabelstein stand von 1956 bis 1976, gebaut wurde er damals vom Steigerwaldklub Gerolzhofen. Der zweite Turm zierte von 1978 bis 1999 den Zabelstein, dieser wurde vom Landkreis errichtet. Eine Überprüfung der Statik durch externe Fachleute 2017 hatte gezeigt, dass der bisherige, und somit dritte Turm, der 1999 zum größten Teil aus Lärchenholz errichtet worden war, inzwischen erhebliche Mängel aufwies.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Aussichtsturm deshalb ab Silvester 2017 für Besucher gesperrt. Nachdem im Februar 2019 die Mitglieder des Kreisausschusses des Landkreises Schweinfurts mehrheitlich für den Neubau des Turms gestimmt haben, begann im August letzten Jahres der Rückbau. Dabei halfen rund 30 ehrenamtliche Mitglieder des Technischen Hilfswerks des Ortsverbands Gerolzhofen.
Aussichtsplattform in 18 Metern Höhe
Der Zabelstein ist mit circa 483 Metern die höchste Erhebung des nördlichen Steigerwalds und ein beliebtes Ausflugsziel im südlichen Landkreis Schweinfurt. Wie der alte Turm wird auch der neue Turm eine Aussichtsplattform in circa 18 Metern Höhe haben, die eine Fernsicht auf das Steigerwaldvorland, bei klarem Wetter sogar bis in das Maintal, die Haßberge und die Rhön bietet.
Töpper zeigte sich dankbar für die finanzielle Unterstützung über die Naturparkförderung der Regierung von Unterfranken. Die Kosten für den Neubau, die rund 475 000 Euro betragen, werden zu 50 Prozent über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie des bayerischen Umweltministeriums übernommen. "So große Maßnahmen werden in der Regel nicht getätigt", so der Landrat. Sobald der neue Turm steht, sollen weitere begleitende Projekte umgesetzt werden, so Baritsch – denn der Turm im Steigerwald sei ein wichtiger Punkt, von dem Lehrpfade und Wanderwege ausgehen und in dessen Nähe wertvolle Arten beheimatet sind.
Hybrid aus Stahl und Holz
Ganz neu aussehen wird der Neubau allerdings nicht: Er orientiert sich an der Konstruktion des alten Aussichtsturms, erklärte Frank Hart, Leiter des Hochbauamts des Landratsamts Schweinfurt vor Ort. Den Grundriss des neuen Turms mit einer Gesamthöhe von 19,50 Metern bildet ein Sechseck mit einer Seitenlänge von etwa zwei Metern, die Außenstützen der sechs Eckpunkten sind aus Holz. Für die horizontalen Querträger zwischen den Stützen werden schlanke Stahlquerschnitte verwendet.
Der neue Zabelsteinturm sei ein Hybrid aus den Materialien Stahl und Holz. So werde Stahl für eine längere Haltbarkeit verwendet, vor allem bei den liegenden Bauteilen. Und wie beim alten Turm werde auch beim Neubau Lärchenholz verwendet. In den kommenden Tagen werde die Treppe aus korrosionsgeschütztem Stahl installiert, danach werden die Holzstützen des Turms mit Holzschindeln verkleidet, die Schutz vor der Witterung bieten.
Eröffnung im November
Ab einer Höhe von 11,25 Metern sind die Holzstützen nach außen gebogen, sodass sich das Sechseck bis auf eine Seitenlänge von etwa vier Metern aufweitet. Dadurch entsteht die notwendige Fläche für die Aussichtsplattform. Laut Töpper soll der Aussichtsturm dann Mitte bis Ende November eröffnet werden. Der Landrat warnt jedoch gleich: "Da müssen wir noch sehen, wie Corona den Publikumsverkehr am Zabelstein ermöglicht."