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Zeilitzheim
Nazi-Parole auf Infotafel: Weinbauverein Zeilitzheim entsteht Schaden durch rechte Graffiti
"Deutschland den Deutschen" prangt auf der Schautafel am Radweg nach Obervolkach. Dazu das Parteikürzel "AFD". Die Polizei hatte darüber erst nur knapp berichtet.
Eine eindeutig rechtsradikale Parole haben Unbekannte auf eine Infotafel des Weinbauvereins Zeilitzheim am Radweg von Zeilitzheim nach Obervolkach gesprüht.
Foto: Sebastian Reißig | Eine eindeutig rechtsradikale Parole haben Unbekannte auf eine Infotafel des Weinbauvereins Zeilitzheim am Radweg von Zeilitzheim nach Obervolkach gesprüht.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 09.02.2025 02:30 Uhr

Vor einigen Jahren hat der Weinbauverein Zeilitzheim am Radweg zwischen Zeilitzheim und Obervolkach, kurz nach der Lohmühle, eine Informationstafel aufstellen lassen. "Die Volkach – Kraftwerk der Region" ist diese überschrieben. Ihr Text beschreibt die Nutzung der Wasserkraft entlang des Baches, an dem einst mehrere Mühlen standen.

An dem politisch völlig unverfänglichen Inhalt kann es also nicht gelegen haben, dass die Tafel das Opfer von augenscheinlich rechtsradikal gesinnten Schmierfinken geworden ist. Auf die Rückseite der Tafel wurde mit roter Farbe der Parteiname "AFD" und darunter die Nazi-Parole "Deutschland den Deutschen" gesprüht. Auf der Vorderseite der Tafel prangt in Schwarz "AFD" in gleich doppelter Ausführung. Wobei der- oder diejenige, die das gesprüht hat, den Parteiname auch noch falsch geschrieben hat. Denn die Alternative für Deutschland kürzelt ihren Namen bekanntlich AfD und nicht AFD.

Staatsschutz wird eingeschaltet

Der Tatzeitraum dürfte zwischen 25. Januar, 9 Uhr, und 27. Januar, 9 Uhr, gelegen haben, berichtete die Polizei am 31. Januar in einer kurzen Meldung zu dem Vorfall. In der Polizeimeldung ist nur von "diversen Graffitis" die Rede, die auf der Infotafel hinterlassen wurden. Auf Nachfrage dieser Redaktion konkretisiert ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken in Würzburg, dass der Inhalt der Parolen auch aus Sicht der Polizei ganz klar eine bestimmte politische Richtung erkennen ließen. Unabhängig vom Inhalt behandle die Polizei den Fall dennoch zunächst einmal als Sachbeschädigung.

Vom Inhalt der Schautafel ist dank der Graffitis nicht mehr viel zu erkennen. Der Weinbauverein, dem die Tafel gehört, hofft, dass sich die Farbe wieder entfernen lässt.
Foto: Sebastian Reißig | Vom Inhalt der Schautafel ist dank der Graffitis nicht mehr viel zu erkennen. Der Weinbauverein, dem die Tafel gehört, hofft, dass sich die Farbe wieder entfernen lässt.

Nichtsdestotrotz sei die Kriminalpolizei über die mutmaßlich politisch motivierte Tat informiert worden. Eine Anzeige der zuständigen Polizeidienststelle in Gerolzhofen sei auf dem Weg zu dem Kommissariat, das sich um Staatsschutz-Fragen kümmert.

Verein kann sich Tat nicht erklären

Georg Krauß, der Vorsitzende des Weinbauvereins Zeilitzheim, kann sich nicht erklären, weshalb ausgerechnet eine Tafel seines Vereins Ziel einer augenscheinlich politisch rechts gesinnten Tat wurde. Er geht davon aus, dass der außerhalb der Ortschaft an einem zu dieser Jahreszeit eher schwach frequentierten Radweg gelegene Standort der Tafel den Verantwortlichen günstig erschien.

Krauß nimmt die Tat durchaus ernst. Dies sei kein "Kinderstreich", macht er klar. Die Folgen für den Verein sind ebenfalls ernst. Sollte sich die Sprühfarbe von der Tafel nicht entfernen lassen, rechnet der Vorsitzende mit Kosten von über 1000 Euro, die der Verein für eine neue Tafel zahlen müsste. Eine Versicherung für solche Schäden existiert nicht.

Hinweise zur Tat nimmt die Polizei in Gerolzhofen unter Tel. (09382) 9400 entgegen.

 
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  • Andreas Graf
    würde mich nicht wundern wenn man den schwachmaten in den "sozialen netzwerken" auf die schliche kommen würde, die werden ihre "heldentat" doch bestimmt dokumentiert haben.
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