
Nach den Presseveröffentlichungen über das Beschmieren einer Holzrückemaschine am 21. Dezember im Steigerwald zwischen Ebrach und Handthal hat sich jetzt per Mail eine anonyme Gruppe bei der Redaktion gemeldet und sich zur Tat bekannt. Die Gruppe nennt sich "Aktivistis für einen Nationalpark Steigerwald". Es liege keine Sachbeschädigung vor, denn die Maschine sei nicht mit Grafitti-Spray beschädigt, sondern lediglich mit einem Kreidespray besprüht worden, wird betont. "Die Kreidefarben sind mit Wasser abwaschbar."
Auf die selbstfahrende Maschine, ein so genannter Forwarder, waren die Sprüche "Rettet die Buchen" und "Steigi bleibt" gesprüht worden. Mit dieser "symbolhaften Bild-Aktion" habe man die massiven Fällungen von Starkbuchen thematisieren wollen, mit dem der Forstbetrieb Ebrach einen Nationalpark Steigerwald verhindern will, heißt es in der Erklärung der Gruppe. Dem Eigentümer des Forwarder sei dadurch kein dauerhafter Schaden entstanden. "Es wird natürlich nicht der Forstunternehmer für die massiven Fällungen verantwortlich gemacht, sondern die bayerischen Staatsforsten."
Anruf beim Forstunternehmer
Aus diesem Grund habe man mit dem Unternehmer telefonischen Kontakt aufgenommen und ihm angeboten, das Kreidespray auf der Maschine wieder per Hand abzuwaschen. Dies geschehe innerhalb der nächsten zwei Tage, teilen die "Klima-Aktivistis" in ihrer Mail mit. Forstunternehmer Christian Binder bestätigt, dass sich bei ihm telefonisch ein "Herr Rosenheimer" gemeldet und ihn über das Kreidespray aufgeklärt habe. "Ich weiß aber nicht, ob es sich bei Rosenheimer um den echten Namen gehandelt hat", sagt Binder.
Trotz der neuen Entwicklung kann Forstunternehmer Binder das Verhalten der "Klima-Aktivistis" nicht nachvollziehen. "Geschmiert ist geschmiert", betont er. "Ich kann doch nicht fremdes Eigentum mit Kreide beschmieren und dann einfach sagen, es geht schon wieder weg." Binders Ärger ist verständlich, denn wie jetzt bekannt wurde ist das Beschmieren der Holzrückemaschine nicht die erste Attacke gewesen. Ende November haben unbekannte Täter Erde in den Tank der großen Maschine gefüllt und dadurch einen erheblichen Sachschaden verursacht.
Das Beschmieren der Maschine hatte Binder bei der Polizeiinspektion Gerolzhofen zur Anzeige gebracht. Inzwischen habe die Kriminalpolizei Schweinfurt die Ermittlungen übernommen, teilt Margit Endres, die Leiterin der Inspektion Gerolzhofen, mit.
Maschine bleibt im Wald
Die Spezialmaschine bleibt nach Feierabend meist im Wald stehen. Christian Binder kann sie nicht jedes Mal zurück auf seinen Betriebshof in Mittelsteinach fahren, weil über die Antriebsräder des Forwarder so genannte Bogiebänder gespannt sind, die einen bodenschonenden Effekt haben, allerdings im allgemeinen Straßenverkehr nicht erlaubt sind.
Die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Lisa Badum (Bamberg-Forchheim) ist unterdessen um eine Entspannung der Situation bemüht. Sie hatte am 21. Dezember – wie berichtet – an einer Protestaktion an der Holzrückemaschine teilgenommen und Bilder davon in sozialen Netzwerken gepostet. Später löschte sie diese Bilder aber wieder. Das Beschmieren der Maschine habe sie nicht bemerkt. Auf einem der Bilder ist zu sehen, wie Badum mit einem Plakat "#Steigi bleibt" auf den Bogiebändern der Maschine steht. Bei dem Bündnis "#Steigi bleibt" handele es sich um einen Zusammenschluss aus "sozial-ökologischen Vereinigungen aus ganz Franken", erklärt die Abgeordnete auf ihrer Homepage. Der Name spielt offenbar auf "#Hambi bleibt" und den Widerstand gegen Rodungen im Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen an.

Badum schlägt Runden Tisch vor
"Offensichtlich gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, wie und ob der Nordsteigerwald bewirtschaftet werden sollte. Diese können jedoch nicht dazu führen, dass Sachbeschädigungen durchgeführt werden oder Bundestagsabgeordnete sich allein mit einer Fotoaktion im Wald verdächtig machen", schreibt Lisa Badum in einer Stellungnahme. Und weiter: "Als Freundin des Steigerwalds lade ich alle, die an der aktuellen Diskussion mitwirken, wie die Bayerischen Staatsforsten, den Bund Naturschutz und auch Christian Binder sowie weitere Forstunternehmer, zu einem Runden Tisch ein, um die Argumente für ein Fällungsmoratorium in diesem Winter auszutauschen. Wir sollten der Bevölkerung zeigen, dass alle Akteure zu ihrem Wohle wirken wollen."
Der Leiter des Staatsforstbetriebs, Ulrich Mergner, hat nochmals Stellung genommen zu der vom "Freundeskreis Nationalpark Steigerwald" verbreiteten Presseerklärung von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Forderungen von BN und LBV, auf die Nutzung von stärkeren Buchen zu verzichten, hält Mergner für unverständlich. Mit seiner Buchenrotkern-Kampagne werbe gerade der Bund Naturschutz doch seit Jahren dafür, Buchen älter werden zu lassen, bevor sie gefällt werden sollen. "Wer jetzt plötzlich fordert, auf die Nutzung von stärkeren Buchen zu verzichten, gefährdet nicht nur die regionalen Holzverarbeiter, sondern bereitet auch einer Plantagennutzung mit Kurzumtrieb den Boden", schreibt Mergner.
"Sehr vorsichtige Eingriffe"
Die Naturschützer und Nationalparkfreunde hätten sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich über die konkreten Hiebsmaßnahmen zu informieren, kritisiert der Chef des Ebracher Forstbetriebs. "Andernfalls hätten sie merken müssen, dass die Eingriffe insbesondere im Raum Handthal sehr vorsichtig erfolgt sind." Viele Bäume seien als Biotopbäume geschützt. Es werde viel Totholz im Wald belassen. "Nur ein Bruchteil der vorhandenen Bäume wurde gefällt. In wenigen Jahren ist wieder nachgewachsen, was heuer geerntet wurde."
"Statt Populismus und Sachbeschädigung wäre es schön, wenn der Naturschutz zu einem fachlich fundierten Dialog bereit wäre", sagt Mergner. Doch leider würden Gespräche mit den Forst-Verantwortlichen ausgeschlagen, "weil unser ökologisch vorbildliches Waldbewirtschaftungskonzept nicht in die Argumentation für einen Nationalpark passt". Allerdings würden sich die Zeichen aus der waldökologischen Wissenschaft mehren, wonach Trittsteinkonzepte für die Erhaltung der Artenvielfalt viel effizienter seien als große Waldflächen pauschal aus der Nutzung zu nehmen. Zu diesem Thema werde es Ende April 2021 auch ein wissenschaftliches Symposium in Handthal geben.
Die Wahrheit wäre jetzt doch angebracht!
Zitat Badum aus der Main-Post:
„Die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Lisa Badum (Bamberg-Forchheim) ist unterdessen um eine Entspannung der Situation bemüht. Sie hatte am 21. Dezember – wie berichtet – an einer Protestaktion an der Holzrückemaschine teilgenommen und Bilder davon in sozialen Netzwerken gepostet. Später löschte sie diese Bilder aber wieder. Das Beschmieren der Maschine habe sie nicht bemerkt.“
Das Bild, welches Frau Badum selbst gepostet hat und vorliegt zeigt eindeutig, dass im Hintergrund ein „Beschmierer“ aktiv unterwegs ist!
Warum lügt eine MdB?
Wenn das die Volksvertreter der Zukunft sind, na dann gute Nacht Deutschland!
Frau Badum warum lügen Sie, bitte erklären Sie!
- Atomkraft - zu gefährlich
- Kohle- verpestet die Luft, von CO2 ganz zu schweigen
- Holz, ach bitte nicht, wir brauchen jeden Baum
- Winkraft - gerne, am besten direkt vor dem Wohnzimmerfenster mit permanentem Schlagschatten, aber keine 10h-Regel und auch keine Offshore- Parks, die könnten ja ne zu hohe Leistung haben
- Verbrennungsmotoren verbieten, am besten nur noch E-Autos (wo dann der Strom dafür herkommen soll, ist dann ja egal, am besten aus Tschechischen oder französischen Atomkraftwerken)
Usw.
Das ist doch alles nicht zu Ende gedacht
nachdem der Atomausstieg zwischen Rot-Grün und der (Energie-)Wirtschaft ausgehandelt war konsequent die (dezentrale) Speicherung gefördert statt die KKW'e wieder hochzufahren und für den Rumms-Bumms-Lockdown nach Fukushima Milliarden Schadenersatz an die Konzerne zu bezahlen, wären wir heute definitiv ein ganzes Stück weiter.
Es gibt da einen schönen Film, der heißt "Die 4. Revolution" und hat aber mit Jakobinern und Guillotine garnix zu tun, sondern zeigt eindrucksvoll u. a. wie man heutzutage bereits stromverbrauchseffizient bauen könnte - wenn man nur wollte bzw. zwengs genügend politischem Druck müsste. Dahinter steckte insbesondere der energiepolitische Vordenker der SPD, Hermann Scheer, der vor einigen Jahren eines überraschenden Todes starb (na sowas?!).
Ich glaub der Strom käm inzwischen tatsächlich so ziemlich aus der Steckdose (Vorsicht - etwas Ironie) wenn man nicht dauernd solche Krempf machen würde das zu torpedieren (leider keine Ironie).
Und weiter fleißig Straßen bauen, Boden versiegeln etc., damit das auch schön so weitergeht!
Zzt. wird ja eifrig diskutiert, ob diese fürchterliche Corona-Pandemie ein Umdenken und (u. a.) einen nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen bewirken könnte. Habe keine Ahnung, wie jemand sowas ernsthaft annehmen kann und fürchte stattdessen, wenn erst alle geimpft sind, geht es "weiter so" (bis die Menschheit sich in ihrer Dummheit und Gier selber die Lebensgrundlagen vernichtet haben wird, deren Zusammenhänge sie bislang bestenfalls ansatzweise erkannt hat). Schon ein wenig paradox, wenn sich ausgerechnet die größten Vorkämpfer dieser Attitüde als "konservativ" (= bewahrend) bezeichnen!
Seltsamerweise hab ich noch keinen "Baumfreund" erlebt der sein Grundstück mit Bäumen bepflanzt weil sie ihm so arg fehlen! da lieber eine Stein- und Schotterwüste und für das gute Gewissen eine kleine Mauer für die Eidechsen...
also das BMEL behauptete in 2018 (mit Zahlen bis 2012), sie wäre praktisch konstant bei 32 %:
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/bundeswaldinventur3.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Das Statistische Bundesamt bezifferte sie in 2019 mit 29,8 %, was ich eher als Rückgang um ca. 2 Prozentpunkte(!) (entsprechend ca. 700.000 ha) seit 2012 einstufen würde:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/438462/umfrage/anteil-der-waldflaeche-in-deutschland-nach-bundeslaendern/
OK, dann noch die Sache mit den Statistiken, die man nur glauben soll, wenn man sie selber gefälscht hat, aber trotzdem: Was sind denn Ihre Quellen bzw. wo soll die Waldfläche zunehmen? In Ihrem Garten?
Das gute Trinkwasser ist dafür doch viel zu schade.
Der größere Schaden von ca. 2.000 Euro ist durch das Einfüllen von Erde in den Tank entstanden. Solche Schäden treffen einen Kleinunternehmer viel kräfter als eine, mit hohem regelmäßigem Einkommen ausgestattete Abgeordnete. Bevor runde Tische vorgeschlagen werden, sollte sich Frau Badum zunächst um die Aufklärung der Urheberschaft und um die Schadensregulierung kümmern.
Liebe Frau Badum, vielleicht könnten Sie über Twitter mitteilen, was sie bisher dazu unternommen haben.
Ist doch schon mehrfach von der Staatsregierung klar gestellt: ein NP Steigerwald ist nicht vorgesehen!
Also alles heiße Luft