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Region Steigerwald/Ebrach
Aus Protest an dicke Steigerwald-Buchen gekettet
Mit einer spektakulären Protestaktion ließ die oberfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Badum jetzt im "Hohen Buchenen Wald" bei Ebrach ihren Worten Taten folgen.
Aus Protest gegen die Wiederaufnahme der Forstwirtschaft im 'Hohen Buchenen Wald' im Ebracher Forst' durch den Forstbetrieb Ebrach der Bayerischen Staatsforsten ketteten sich jetzt dort die oberfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Mitte) und weitere Umweltaktivisten symbolhaft an ebenfalls zur Fällung vorgesehene dicke Buchen.
Foto: Lena Knauer | Aus Protest gegen die Wiederaufnahme der Forstwirtschaft im "Hohen Buchenen Wald" im Ebracher Forst" durch den Forstbetrieb Ebrach der Bayerischen Staatsforsten ketteten sich jetzt dort die oberfränkische ...
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:16 Uhr

Lisa Badum, oberfränkische Bundestagsabgeordnete der Grünen für den Wahlkreis Bamberg/Forchheim, hatte im Mai bei der Landesdelegierten-Konferenz ihrer Partei in Hirschaid angekündigt: "Zur Not ketten wir uns an diese wertvollen Buchen." Gemeint waren damit die dicken Buchen im Steigerwald und hier insbesondere die in dem jetzt wieder durch Hiebsmaßnahmen der Bayerischen Staatsforsten in die Schlagzeilen geratenen „Hohen Buchenen Wald im Ebracher Forst“.

Jetzt am Sonntag ließ Lisa Badum zusammen mit jungen Umweltaktivisten und -aktivistinnen verschiedener Netzwerke den Worten Taten folgen. Symbolhaft ketteten sie sich an durch ihre Markierung zur Fällung vorgesehenen Buchen, um zu zeigen: Dass hier wertvolle Buchen gefällt wurden ist ein Skandal, die alten Buchen brauchen Schutz.

Lisa Badum betont: „Wir bleiben laut und wollen der Bayerischen Staatsforten zeigen, dass sie mit unseren Protesten rechnen können."

Anlässlich der kürzlich erfolgten Fällungen im Ebracher Forst hatten sich auf Einladung von Lisa Badum Engagierte aus der Region sowie Umweltaktivisten und -aktivistinnen aus ganz Bayern im Ebracher Forst getroffen, um gegen das Vorgehen der Bayerischen Staatsforsten zu demonstrieren.

Lisa Badum erklärt dazu in einer Pressemitteilung: „Die Fällungen sind keine Pflegemaßnahmen, sie sind ein profitorientierter Skandal. Während sich die Bayerische Staatsregierung vorn mit Ambitionen im Naturschutz rühmt, holzen die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) hinterrücks im naturschutzfachlich wichtigsten Gebiet Bayerns jahrhundertalte Buchen ab.“

Dabei ließen sich die Bayerischen Staatsforsten an Willkür kaum übertrumpfen, so Badum. Denn das, was als Pflegemaßnahmen deklariert werde, sei allein für den Profit ausgelegt. 60 Euro pro Meter Buche sei es den Bayerischen Staatsforsten wert, den wichtigsten Naturschatz Bayerns zu zerstören und die Meinung eines Großteils der Bevölkerung sowie vieler Naturschutzverbände zu ignorieren.

Die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum ließ jetzt durch das symbolhafte Anketten an dicke Bäume im 'Hohen Buchenen Wald' bei Ebrach ihren Worten von der Landesdelegierten-Konferenz der Grünen im Mai Taten folgen.
Foto: Lena Knauer | Die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum ließ jetzt durch das symbolhafte Anketten an dicke Bäume im "Hohen Buchenen Wald" bei Ebrach ihren Worten von der Landesdelegierten-Konferenz der Grünen im Mai Taten folgen.

Durch die Fällungen von etwa 80 bis 100 Buchen, seien dem Nordsteigerwald 120 bis 170 Jahre alte Buchen genommen und durch die zeitgleiche Fällung jüngerer Buchen auch die Chance, ebensolche Buchenkathedralen wachsen zu lassen, die als immense CO2-Speicher im Kampf gegen die Klimakrise ein so wichtiger Beitrag wären, unterstreicht Lisa Badum in ihrer Pressemitteilung. Weiter wird die Bundestagsabgeordnete der Grünen mit den Worten zitiert. „Wir brauchen jetzt dringend Schutz für den einzigartigen Nordsteigerwald.“

Im Namen und mit Unterstützung vieler Engagierter vor Ort und junger Umweltaktivisten aus ganz Bayern fordere sie mit aller Vehemenz ein sofortiges Fällmoratorium, ein Schutzgebiet für den „Hohen Buchenen Wald“, sowie langfristig einen Nationalpark im Nordsteigerwald. Sie betont nochmals: „Zur Not ketten wir uns an diese Buchen.“

Mit „sehr vorsichtigen Maßnahmen zur Förderung des Waldumbaus sowie Pflanz- und Pflegemaßnahmen wie etwa Kronenpflege zugunsten der Eiche" hatten die Bayerischen Staatsforsten in Regensburg bekanntlich begründet, dass sie nach vier Jahren ohne Fällungen im „Hohen Buchenen Wald“ dort wieder zur Forstwirtschaft zurückgekehrt sind.

Die Grundlage bildet die Entscheidung höchster Gerichte, dass die nachträgliche Aufhebung der einst 2014 vom Landratsamt Bamberg erlassenen Schutzverordnung für den ehemals Geschützten Landschaftsbestandteil durch die zuständige Regierung von Oberfranken rechtmäßig war. Den Weg dafür hatte der Bayerische Landtag frei gemacht, indem er mit der damaligen CSU-Mehrheit die Zuständigkeit für Geschützte Landschaftsbestandteile ab einer Größe von zehn Hektar auf die Bezirksregierungen verlagerte. Gegner hatten diese Änderung als „Lex Steigerwald“ bezeichnet.

 
 
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  • geowiss
    Die Aktion scheint ein voller Erfolg gewesen zu sein. So ausgeflippt sind die "Unser Steigerwald"-Jünger schon lange nicht mehr. ;-D
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  • steffenlink2@web.de
    Was scherts den Baum, wenn sich die Sau dran kratzt ? Was scherts die Buche, wenn sich die Grüne daran festkettet ?
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  • erich-waldherr
    Die Buche schert es nicht! Vielleicht ist sie sogar froh darüber, wenn sie Gefühle haben sollte.
    Es schert aber ein kleines Häuflein Steigerwäldler, die glauben die Mehrheit zu sein.
    Das zeigt sich u.a. daran, dass sie
    … Vermummte sehen wo gar keine sind.
    … Zweifel an der Sachkunde Andersdenkender schüren.
    … die Meinung anderer als Uninformiertheit abtun.
    … den Wert des Waldes nur an den Verkaufserlösen von Holz definieren.
    Um nur einiges zu nennen.
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  • l.saubert@web.de
    https://www.lisa-badum.de/2018/12/17/zur-not-ketten-wir-uns-an-die-buchen-2/
    Deutliche Bilder. Sagen Sie bloß nicht, dass denen kalt war.
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  • rebnik
    Da haben Sie Recht. Aber die Buche wird es scheren, wenn der Ebracher Förster sie absägt. Dann ist sie nämlich tot.
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  • simonhard
    Leben vergeht....
    Neues Leben entsteht.
    Das ist der Lauf der Natur.
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  • l.saubert@web.de
    Und das wiederum schert die Buche nicht. Sie merkt es nicht.
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  • rebnik
    Warum sind Sie denn da so sicher? Die Forschungen über die Sinnesorgane von Bäumen lassen den Schluss zu, dass Bäume viel mehr merken, als man sich heute mit seinem Durchschnitts-Allgemeinwissen vorstellen mag! Allein beim Fällen die abrupte Unterbrechung der Druckverhältnisse in den Gefäßen, die den ganzen Stamm durchziehen und Nährstoffe transportieren, dürfte einem Baum einen raschen Schock versetzen. Es gibt Arten, die bei ähnlichen Bedrohungen sogar Alarm-Signalstoffe produzieren. Menschliche Sinnesleistungen sollte man allerdings nicht als Maßstab anlegen. Da vergeht bei Bäumen mehr Zeit.

    Peter Wohlleben hat für dieses Wissen eine starke Lanze gebrochen, denn er hat es in leicht verständliche Bilder übersetzt und so unter eine Vielzahl von interessierten Lesern und Zuhörern gebracht.
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  • geowiss
    Dieses Argument entkräftet so ziemlich jeden Hauch von Lebenswillen von Organismen. Man braucht wirklich kein Pflanzen-Neurobiologe zu sein um in solchen Aussagen den Versuch zu sehen letztlich alles irgendwie zu legitimieren.
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  • R.Silber
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • rebnik
    … gibt uns einen Stolz, ein positives Lebensgefühl, eine heimatliche Verwurzelung. Und so wollen wir das auch mit dem Steigerwald haben.

    Deswegen endlich her mit dem Nationalpark! Und weg endlich mit der kleinlichen forstlichen Nutzung!
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  • steffenlink2@web.de
    Stolz und Heimatgefühl wenn ich einer Region einen Nationalpark aufs Auge drücken kann, den sie nicht will. Dann dann sind Sie mal schön stolz auf Ihre Errungenschaften, Sie und Ihre weißen Umweltritter...und kommen Sie mir nicht wieder damit, dass der Staatswald allen Bürgern gehört, die betroffene Region muss damit leben, will es aber nicht, ein paar Gastronomen, Investoren und Baumumarmer ausgenommen.
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  • rebnik
    Die Region muss damit leben, das klingt wie eine Krankheit. Was hat denn die Region am Forstbetrieb Ebrach? Warme Häuser? Dann sollen sie die endlich mal besser dämmen! Arbeit? Die Region fährt ja wohl nach Schweinfurt zum Schaffen. Arbeit für heimische Holzrücker? Beschweren Sie sich doch bei den Staatsforsten selbst, die die billigsten Arbeitskräfte bevorzugen (=osteuropäische Rücker). Rohstoff für heimische Säger? Als Hobbyschreiner kann man seine Bretter auch im Baumarkt kaufen, wie überall sonst auch.

    Wann wird die Region endlich einsehen, dass sie kein Vorzugsrecht am öffentlichen Gut Staatswald hat?
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  • DieWahrheit
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  • l.saubert@web.de
    Hä?
    Ich bin auch stolz auf den Steigerwald ohne Nationalpark.
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  • richtig
    Wenn Sie stolz auf die tüchtigen Holzmacher und Harvester sein wollen ... meinetwegen gerne
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  • l.saubert@web.de
    Unsinn-ich bin stolz auf die Landschaft und die Menschen, die hier leben. Diese vergessen Sie nämlich in Ihrer Argumentation. Der Steigerwald zeigt seit Jahrhunderten, wie Mensch und Natur im Einklang leben können.
    Ganz ohne Nationalpark und seine Reglementierung.
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  • richtig
    Stolz auf was sein wofür man gar nichts kann ist einfach nur doof. Meinetwegen darf es aber jeder dem es irgendwie hilft!
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  • DieWahrheit
    Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

    weil hier jemand nach der Qualifikation von Frau Badum gefragt hat, die kann man auf ihrer Homepage https://www.lisa-badum.de/ueber-mich/ nachlesen und auch hören.

    Sehr interessant ist ihre Aussage ab Sekunde 52 „ich denke, eine Politikerin muss die Menschen mögen und sie ernst nehmen und Ihre Anliegen ernst nehmen - weil dafür sind wir eigentlich hier, um die Menschen im Land zu repräsentieren.“

    Scheinbar nimmt Frau Badum es nicht so ernst mit dem ernst nehmen!
    Wie sonst kommt es, dass Sie sich nur einseitig informiert!
    Liebe Frau Badum, Sie wissen doch, wenn man immer und immer wieder hört der Schnee ist schwarz, dann ist er auch schwarz.

    Gerade von unseren Volksvertretern muss man erwarten, dass Sie sich allumfassende Informationen für ihre Meinungsbildung einholen.

    Wenn das, wie bei ihnen offensichtlich nicht der Fall ist, dann kommen ihre Argumente nicht über das Stammtischniveau hinaus.

    Gruß
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  • rebnik
    Rickylein, Sie müssen mal an Ihrer Groß- und Kleinschreibung etwas arbeiten. Sonst versteht man gar nicht mehr, was Sie sagen wollen.

    Weil Sie immer auf der Qualifikation herumreiten, die kann man sich auch aneignen, wenn man kein studierter Forstwirt ist.

    Da gibt es ja auch unterschiedliche Ebenen der Argumentation. Ganz bestimmt macht der Forstbetrieb Ebrach ganz ordentliche Baumfällarbeiten. Aber die höhere Ebene ist eben die, dass in dem Steigerwald, der fast ein Idealfall eines naturnahen Buchenwaldes ist, ein Natinalpark als Schutzgebiet viel besser ist, den Wald zu nutzen. Denn wenn man laufendzu Bäume fälltm ist der naturnahe Zustand ja bald weg. Was macht denn der Nachfolger vom Mergner? Der bleibt nur noch Aufforsten oder was?

    Es ist son wie mit der Würzburger Residenz, wir könnten auch all die Möbel, Steine, das Kupfer und das Schmiedeeisen nach Amerika und China verkaufen, das würde ein Heidengeld geben! Aber das ist doch ein nationales Identifikationsobjekt, das gibt
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