Es ist Freitagnachmittag: Gut eine Stunde bevor das Schweinfurter Volksfest Corona-bedingt nach zwei Jahren endlich wieder öffnen darf, brennt die Sonne bei 28 Grad im Schatten auf den Volksfestplatz herab. Die ersten Besucherinnen und Besucher schlendern schon über den Platz. Der süßliche Geruch von Popcorn und Zuckerwatte steigt ihnen in die Nase. Der Duft, den man über Jahre nicht mehr wahrgenommen hat und den man zwangsläufig mit Volksfesten in Verbindung bringt, fühlt sich immer noch vertraut an.
Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und seine Ehefrau Monika sind bereits eine Stunde vor dem Bieranstich da, um sich einen ersten Eindruck des diesjährigen Festes zu verschaffen und mit den Standbetreiberinnen und Standbetreibern ins Gespräch zu kommen. Die meisten von ihnen kennen sie bereits aus den Jahren zuvor. So auch das niederländische Ehepaar Galle, das seinen Stand aufgrund von Personalmangel heuer in kleinerem Ausmaß betreiben muss als sonst. Das ginge nicht nur ihnen so, erklärt Rudolf Galle.
Der Knochenjob der Festausstellerinnen und Festaussteller
"Wir haben bis zur letzten Minute versucht, unser Personal zu verdoppeln", klagt der Standbetreiber. "Man spürt nicht nur die zwei Jahre Corona, sondern auch die Nachwirkungen." Früher sei es einfacher gewesen, Aushilfskräfte zu finden. Warum das so ist? Die jungen Leute wollten nur noch "Party machen" und keine 40 Stunden in der Woche mehr arbeiten, vermutet Galle. Immerhin: Wenigstens stimme die Kauflaune. Nach der langen Zeit ohne solche Feste wollten die Leute Geld ausgeben, sagt der Familienunternehmer.
Der Beruf von Standbetreibern ist ein herausforderndes Geschäft. Sie müssen sehr flexibel sein und jeden Wandel mitmachen, weiß Monika Remelé. Als beispielsweise die in Schweinfurt stationierten Amerikaner abzogen, sei für sie auf einen Schlag ein großer Teil an Kundschaft weggebrochen: "Den familiären Zusammenhalt untereinander und die Verbundenheit zu den Standorten, die sie bereisen, finde ich beeindruckend."
"Das ist ein ganz eigener Mikrokosmos", sagt auch der Oberbürgermeister. Viele der Standbetreiber seien miteinander verwandt oder verschwägert. Die Familien kennen eben das Geschäft, in dem ständig umhergereist wird, immer Trubel herrscht und in dem die Kinder oft die Schulen wechseln oder Internate besuchen: "Das muss man auch wollen." Für Außenstehende eine ungewohnte Welt.
Die meisten Standbetreiber sind nicht zum ersten Mal in Schweinfurt
Über 90 Prozent der diesjährigen Aussteller waren schon einmal auf dem Schweinfurter Volksfest vertreten, erklärt der Ordnungsreferent der Stadt Schweinfurt, Jan von Lackum. Diejenigen, die jedes Jahr wieder kommen, haben gar ihren festen Platz. Die Anordnung der Stände ist dabei abhängig von Anschlüssen ans Stromnetz und wegen des unterschiedlichen Gewichts der Fahrgeschäfte auch von der Beschaffenheit des Untergrunds.
Als der OB pünktlich um 17.30 Uhr zum Bieranstich in dem von der Gastronomen-Familie Hahn betriebenen Festzelt ankommt, ziehen Wolken auf. "Jetzt ist es angenehm", hört man einige Besucherinnen und Besucher sagen. Und dann geht es los.
Erfolgreicher Start in die Volksfestwoche
"Allein diese Gerüche, diese Klänge und diese Atmosphäre haben uns zwei Jahre lang gefehlt. Ich glaube die Schweinfurter sind ganz begierig darauf, endlich aus dieser Art Winterschlaf erwachen zu können. Und auch die Schausteller können endlich wieder ihrer Arbeit nachgehen. Das ist ein wunderbares Ereignis und wir freuen uns sehr", schwärmt Oberbürgermeister Sebastian Remelé, bevor er mit drei Hammerschlägen das erste Bierfass ansticht und das Volksfest für eröffnet erklärt: "Anzapft is!"
Einige Stunden später hat sich der Volksfestplatz inzwischen schlagartig gefüllt. Trauben von jungen Menschen versammeln sich vor den Fahrgeschäften. Andere sitzen im Festzelt, das aufgrund seiner offenen Seitenwände selbst bei der Hitze noch angenehm luftig erscheint. Die Polizei bestätigt, dass sie in dieser lauen Sommernacht noch bis 23.30 Uhr ein "sehr starkes Besucheraufkommen" registriert hat. Bis auf einen Handydiebstahl habe es am ersten Abend keine weiteren Vorkommnisse gegeben. Ein voller Erfolg also. So soll's weiter gehen.
Das SWer Volksfest, das wie ein Provinzfestplatz nur aus einem Karree besteht, das schnell langweilt, braucht einen Kick!
Der naheliegende Vorschlag wurde bereits von einem anderen Kommentatoren gemacht, der damit zum Rathaus ging, aber schroff abgewiesen wurde.
Problem im Juni: selten Volksfestwetter sondern Regen oder Hitze: gegen Letzteres kann man was tun: Bei Einbeziehung der Grünanlage zwischen Festplatz & Bayernkolleg (ggf. nur während des Volksfestes) als "oide Wies'n" wie beim Oktoberfest, nur viel besser unter schattigen Bäumen. Obiger Kommentator gab ihr den namen "Alter Bleichrasen". Man könnte zwischen 2 Abteilungen pendeln, zwischen High Tech & Retro bzw.Vintage, mit Biergarten unter Bäumen und auch SWer Wein. Es fehlt bisher ein Bezug zu SW - das Volksfest wie auch der Name sind steril & austauschbar, ohne Wiedererkennungswert! Das "Schweinfurter Doppelvolksfest" wäre dann zudem das größte in Ufr.
Also die Begründung muss man auch erst mal verstehen