Das Behinderten-WC am Schweinfurter Roßmarkt ist sicher nicht so gebaut, wie man es heute tun würde – das räumt Markus Sauer vom städtischen Bauamt offen ein. Es entspreche nicht der aktuellen DIN-Norm, erklärte der Verwaltungsangestellte auf eine Nachfrage im Bauausschuss des Stadtrates. Die sanitäre Anlage am Roßmarkt ist eine von wenigen barrierefreien und behindertengerechten öffentlichen WCs in Schweinfurts Zentrum. Daneben gibt es noch Anlagen am Vogelschützerhäuschen am Paul-Rummert-Ring und in der Rückertstraße. Immer wieder war das Gegenstand von Kritik, nicht nur bei Veranstaltungen in der Innenstadt wie dem Weihnachtsmarkt. Jetzt tut sich eine Lösung auf. Nachdem die Sparkasse ihre Räume im Rathaus nur noch teilweise nutzen wird, soll hier ein neues öffentliches Behinderten-WC entstehen.
Während die Sparkasse dort, wo jetzt schon SB-Automaten stehen, dieses Angebot behalten wird, wird im ehemaligen Schalterraum Platz frei. Der Eingang der öffentlichen Toilette wird in der Metzgergasse sein. Die Pläne, so Sauer, seien mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung abgestimmt. Weitere Wünsche des Beirats – angefangen von einem Vordach bis hin zu einem Poller oder ähnlichem, damit der Eingang nicht zugeparkt werde – würden noch geprüft.
Die Nutzung des Behinderten-WCs ist ausschließlich für Menschen mit Behinderung gedacht. Gut, dass es endlich eine Lösung gibt, waren sich die Stadträte einig. Damit werde eine Forderung erfüllt, die der Beirat für Menschen mit Behinderung schon lange habe, erklärte zum Beispiel Sinan Öztürk (Die Linke).
Stadtverwaltung bekommt Raum für zusätzliche Arbeitsplätze
In den ehemaligen Räumen der Sparkasse werden außerdem sechs Büroarbeitsplätze für die Verwaltung entstehen, so Markus Sauer. Außerdem wurde auf Wunsch der Pächterin eines Geschäfts im Rathausbau das Obergeschoss von der Gesamtfläche abgetrennt. Die insgesamt 40 Quadratmeter frei gewordene Fläche wird ebenfalls von der Verwaltung genutzt. Für die Umbauten für das Behinderten-WC und Büroflächen sind laut Verwaltung insgesamt 100 000 Euro nötig.