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Schweinfurt
Reaktion aus Brüssel, nach Forderung des BUND Schweinfurt keine Luftballons mehr steigen zu lassen
Auf die Pressermittelung des BUND Schweinfurt kam überraschend eine Reaktion aus Brüssel. Das European Balloon & Party Council (Brüssel), eine Interessensvertretung der Ballon- und Partyindustrie, äußerte Bedenken zu einigen Aussagen der Organisation.
Der BUND Schweinfurt fordert auf, keine Luftballons mehr steigen zu lassen.
Foto: St. Josefs-Stift, Ronja Hemm (Archivbild) | Der BUND Schweinfurt fordert auf, keine Luftballons mehr steigen zu lassen.
Marco Karaschinski       -  Marco Karaschinski ist in Lübeck geboren und aufgewachsen. Nach seiner schulischen Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und seinem Abitur zog es ihn 2019 nach Würzburg. Hier studierte er Political and Social Studies und arbeitete als freier Mitarbeiter in der Würzburger Lokalredaktion. Marco Karaschinski ist seit April 2024 Volontär bei der Main-Post.
Marco Karaschinski
 |  aktualisiert: 17.08.2024 02:34 Uhr

Auf die Pressermittelung des BUND Schweinfurt kam überraschend eine Reaktion aus Brüssel. Das European Balloon & Party Council (Brüssel), eine Interessensvertretung der Ballon- und Partyindustrie, äußerte Bedenken zu einigen Aussagen der Organisation.

Die Kreisgruppe Schweinfurt des BUND Naturschutz hatte in einer Pressemitteilung Veranstalter, Firmen und Privatpersonen dazu aufgerufen, keine Luftballons mehr steigen zu lassen. Hintergrund war die geplante Luftballonaktion der Initiative BA-BI (Bürgeraktion Lebens-, Umwelt- und Klimaschutz / Bürgerinitiative gegen Atomanlagen). Diese beabsichtigt, im Umfeld der Sprengung der Kühltürme des Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld am 16. August, Luftballons steigen zu lassen, um die Verbreitung radioaktiver Partikel bei atomaren Unfällen darzustellen.

Das Council widerspricht der Aussage, dass Ballons krebserregend und giftig seien. Es mangele an wissenschaftlichen Beweisen, um so eine Aussage tätigen zu können, heißt es. Die Ballons würden aus Naturlatex bestehen. Dies sei ein Stoff, welcher einem der höchsten Sicherheitsstandards weltweit unterliege. "Alle auf den Markt gebrachten Ballons oder anderen Produkte, die diese Standards nicht erfüllen, sind einfach nicht konform, was zu einem Versagen bei der Marktdurchsetzung führt", heißt es in der Pressemitteilung.

In Bezug auf das verbrauchte Helium unterstützt Brüssel die Aussagen des BUND Schweinfurt, ergänzte jedoch, dass das in Luftballons verbrauchte Helium nur einen Bruchteil des weltweiten Heliumverbrauches ausmache. Es rief jedoch ebenfalls dazu auf, Alternativen in Betracht zu ziehen. Zudem sei das in Ballons gefüllte Helium nicht rein und daher nicht in der Medizin anwendbar.

Abschließend heißt es in der Pressemitteilung: "Wir unterstützen voll und ganz die Botschaft, im Sinne der Umwelt keine Ballons aufsteigen zu lassen." Jedoch sei es wichtig, Aussagen auf sachlicher Grundlage und wissenschaftlichen Tatsachen zu tätigen, um eine Panikmache der Öffentlichkeit zu verhindern und die Glaubwürdigkeit wichtiger Umweltkampagnen nicht zu untergraben.

Der BUND sieht übrigens auch in den viel beworbenen biologisch abbaubaren Luftballons keine Alternative. "Auch aus Naturkautschuk bestehende Ballons verrotten erst nach mehreren Monaten, wenn nicht Jahren, und sind damit genauso Abfall, der Tiere gefährden kann. Dazu kommen die möglichen Gefährdungen der Umwelt durch toxische Zusatzstoffe", heißt es wörtlich.

 
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