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Gerolzhofen
Nach den Feiertagen laufen die Altglascontainer über: Standorte in Gerolzhofen gleichen einer wilden Müllkippe
Wer Anfang dieser Woche sein Altglas loswerden wollte, wurde herb enttäuscht. Schuld an der Misere sind mehrere Faktoren. Am Ende zahlen alle Bürger.
Am Dienstagmorgen, als dieses Foto entstand, waren die Altglascontainer in der Dr.-Georg-Schäfer-Straße in Gerolzhofen bis über den Rand gefüllt. Davor standen unzählige Flaschen und Gläser. Tags darauf waren die Container zwar geleert, das außerhalb der Container entsorgte Altglas befand sich aber immer noch dort.
Foto: Michael Mößlein | Am Dienstagmorgen, als dieses Foto entstand, waren die Altglascontainer in der Dr.-Georg-Schäfer-Straße in Gerolzhofen bis über den Rand gefüllt. Davor standen unzählige Flaschen und Gläser.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 17.02.2024 06:51 Uhr

Die Standorte der Altglascontainer in Gerolzhofen waren Anfang dieser Woche kein schöner Anblick. Die Container selbst waren bis zum Bersten gefüllt. Was an Flaschen und Gläsern in den Containern keinen Platz mehr gefunden hatte, war von manchen einfach auf den Containern oder auf dem Platz davor abgestellt worden. Der Gesamteindruck war mancherorts eher der einer wilden Müllkippe als der eines Wertstoff-Sammelplatzes.

Verantwortlich für das Überlaufen der Glascontainer dürfte das unglückliche Zusammentreffen der vergangenen Feiertage und eines etwas aus dem Takt geratenen Abfuhrplans der Lastwagen gewesen sein, die das Altglas abholen. Denn über Weihnachten und besonders an Silvester leeren viele Menschen gerne mal die eine oder andere Flasche Wein oder Spirituosen. Entsprechend viel Altglas fällt an. Andererseits entfällt wegen der Feiertage mancher regulärer Abfuhrtermin. Die unschönen Folgen aus diesem Missverhältnis zwischen Bedarf und Mangel ließ sich an den Container-Standorten gut beobachten.

Unternehmen lässt Subunternehmen die Container leeren

Das in Gerolzhofen in den Containern gesammelte Altglas landet bei der Knettenbrech + Gurdulic Service GmbH & Co. KG in Kitzingen. Ein Anruf dieser Redaktion am Dienstag bei dem Unternehmen ergab, dass dieses die Container nicht selbst leert. Deshalb könne man zu den augenscheinlich nicht rechtzeitig geleerten Containern in Gerolzhofen auch keine direkte Aussage treffen. Damit beauftragt sei die MS Umweltservice GmbH mit Sitz in Lohr am Main.

Auch der Container-Standort in der Kaplan-Jäger-Straße bot am Dienstagmorgen keinen schönen Anblick.
Foto: Michael Mößlein | Auch der Container-Standort in der Kaplan-Jäger-Straße bot am Dienstagmorgen keinen schönen Anblick.

Dort ist am Mittwoch zu erfahren, dass die Glascontainer in Gerolzhofen wöchentlich geleert würden – normalerweise. Bedingt durch den Jahreswechsel und die Feiertage sei es jedoch gut vorstellbar, dass dieser Wochenrhythmus nicht ganz eingehalten wurde, erklärt ein Mitarbeiter. Nähere Informationen waren diesem auf die Schnelle jedoch auch nicht zugänglich. Auf jeden Fall, versichert er, würden die Container im Lauf dieser Woche geleert.

Flaschen stehen auch nach Leerung der Container im Weg

Zumindest für die beiden Container-Standorte in der Kaplan-Jäger-Straße und in der Dr.-Georg-Schäfer-Straße ließ sich dies bereits am Mittwoch bestätigen. Die dortigen Container sind zwischenzeitlich geleert worden. An anderen Standorten liefen die Container dagegen an diesem Tag weiter über. Doch auch an den geleerten Containern standen oder lagen an beiden Standorten noch die unzähligen außerhalb der Container deponierten Flaschen und Gläser.

In der Martin-Luther-Straße war es auch am Mittwoch noch nicht möglich, Altglas einzuwerfen.
Foto: Michael Mößlein | In der Martin-Luther-Straße war es auch am Mittwoch noch nicht möglich, Altglas einzuwerfen.

Diese zu beseitigen ist nun eine Aufgabe des städtischen Bauhofs und dessen Mitarbeiter, berichtet Bauhofleiter Michael Finster auf Nachfrage dieser Redaktion. Man habe sich am Mittwoch in Absprache mit Knettenbrech + Gurdulic darauf verständigt, dass die Bauhofmitarbeiter das an den Containern eingesammelte Altglas nicht direkt in die Container werfen. "Sonst wären die Container gleich wieder voll", begründet Finster die Entscheidung. Stattdessen wird der Bauhof das Glas direkt zu Knettenbrech + Gurdulic nach Kitzingen fahren.

Glücklich ist der Bauhofleiter mit dieser Lösung, die mit einem Haufen Mehrarbeit verbunden ist, nicht. Doch erscheint ihm dies noch als bester Ausweg. Denn grundsätzlich sei die Stadt für die Reinigung der Container-Standorte, die sie dem Landkreis Schweinfurt als Wertstoff-Sammelplätze zur Verfügung stellt, zuständig, erklärt Finster. Die Reinigung erfolge einmal pro Woche. Dabei wird laut Finster auch der viele Fremdmüll, der dort deponiert wird, weggeräumt und auf Kosten der Stadt entsorgt.

Menschen handeln achtlos mit ihrem Altglas

Finster betrachtet die Container-Standorte insgesamt skeptisch. Es geht ihm dabei nicht nur um die zeitraubende Reinigung der Plätze und die dort anfallenden Mengen an Fremdmüll, für den letztlich die Allgemeinheit zahlen muss. Es würden auch die geltenden Zeiten, in denen Altglas eingeworfen werden darf, regelmäßig missachtet, berichtet Finster, der selbst nicht weit von einem Container-Standort entfernt wohnt.

Zudem sei es eben kein Einzelfall, dass – wie jüngst – Menschen ihre Flaschen und Gläser achtlos neben den Container stellen, wenn dieser voll ist. Zu viele würden nach dem Motto handeln: Irgendjemand wird sich schon darum kümmern. Doch letztlich bliebe die Arbeit an seinen Kolleginnen und Kollegen im Bauhof hängen.

Wegen Überfüllung geschlossen: Die Altglas-Container am Kreisbauhof in der Schallfelder Straße.
Foto: Michael Mößlein | Wegen Überfüllung geschlossen: Die Altglas-Container am Kreisbauhof in der Schallfelder Straße.

Eine Lösung könnte nach Ansicht des Bauhofleiters sein, Wertstoffe nur noch an einem Platz zu sammeln – und diesen per Video zu überwachen. Diese Videoüberwachung sei an den jetzigen Standorten, auf öffentlichen Flächen, allerdings nicht erlaubt.

 
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Kommentare
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  • wonderdog
    Ich stelle meine Flaschen auch sorgfaeltig vor dem cointainer ab,wenn niemand gestoert und nichts zu bruch gehen kann. Wenn zu wenige container da stehen ist das ja nicht meine schuld. Und ich fühle mich dabei auch nicht schlecht.

    Wenn kein Platz mehr ist, gehts zum wertstoffhof.
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  • micann19252611
    Sind wir mal ehrlich, das ist nicht das erste und einzige Mal. Bei den Containern in der Dr. Georg Schäfer Straße ist das bei Glas und Metall sehr oft das diese voll sind und dann daneben abgestellt wird. Ich denke hier ist einfach Bedarf an mehr Containern da.
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  • henner59
    Traurig.
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  • pmueller55
    Dann geht es uns ja doch nicht so schlecht, wie uns die Politik und die Medien immer einreden wollen. Böller und Alkohol - Prost Neujahr 😎
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  • Funkenstern
    Ist das nicht jedes Jahr das Gleiche? Man könnte einfach "mehr" disponieren...
    Bei uns war alles vor Weihnachten geleert. Anscheinend kann das aber nicht flächendeckend geleistet werden...
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  • dominikzeissner@freenet.de
    Muss ja wahnsinnig spannend sein, wenn man über volle Glascontainer berichten muss!
    Das ist der berühmte Sack Reis in China, der umfällt.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • gabcht20581207
    Beim Entleeren der übervollen Container muss das Entsorgungsunternehmen sich auch um das unsachgemäß entsorgte Leergut kümmern. Kostet Zeit und somit Geld.
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  • Frasie
    Man könnte auch einfach bei stark frequentierten Plätzen ein Glascontainer mehr aufstellen. Die Erfahrung dürfte ja zeigen ob dieser mehr im Grün-, Braun- oder Weißglasbereich gebraucht wird.
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