
Mitte Oktober war es in der Anker-Einrichtung in Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) zu einer heftigen Massenschlägerei zwischen zwei Gruppen mit Personen aus Algerien und Afghanistan gekommen. Inzwischen wurden laut der zuständigen Staatsanwaltschaft Schweinfurt 34 Personen identifiziert, "die bei der Auseinandersetzung zugegen und teils aktiv beteiligt waren".
Wie Oberstaatsanwalt Reinhold Emmert gegenüber der Redaktion weiter mitteilt, seien gegen 17 von ihnen "Verfahren wegen zumeist gefährlicher Körperverletzung anhängig". Außerdem seien gegen neun Personen Haftbefehle ergangen.
Massenschlägerei löste Großeinsatz aus
Wegen der Ausschreitungen in der Nacht auf den 18. Oktober hatte die Polizei Einsatzkräfte aus ganz Unterfranken zusammengezogen. Sogar aus Oberfranken sei Verstärkung angefordert worden, hieß es damals. Außerdem waren 33 Rettungsdienste, fünf Notärzte und zwei Feuerwehrautos im Einsatz.
Zunächst waren die Gruppen laut Polizeiangaben nach einer "verbalen Auseinandersetzung" aneinandergeraten. Der Sicherheitsdienst der Einrichtung habe die Lage zwar beruhigen können, später sei der Streit aber erneut aufgeflammt und schließlich eskaliert. Erst nach rund eineinhalb Stunden hatte die Polizei die Situation wieder unter Kontrolle. Noch am selben Tag wurde eine Ermittlungskommission gegründet, die die Hintergründe der Tat aufklären sollte.
Was zum Streit geführt haben soll
Nun gibt es erste Ergebnisse: Oberstaatsanwalt Emmert spricht von Eigentums- und Raubdelikten, "die die einen den anderen vorwarfen, ohne Polizei oder Justiz eingeschaltet zu haben" als Auslöser des Streits. "Ethnische oder religiöse Gründe" hätten dagegen keine Rolle gespielt.