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Schweinfurt
Mutmacher-Patient Martin Schlembach: Die Darmkrebsvorsorge hat ihm das Leben gerettet
Als bei seinem Bruder Darmkrebs diagnostiziert wurde, ging Martin Schlembach zur Vorsorge. Warum er anderen Menschen die Angst vor einer Darmspiegelung nehmen will.
Martin Schlembach (Mitte)  mit Prof. Dr. Detlef Meyer (links) und Prof. Dr. Stephan Kanzler vom Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt. Martin Schlembachs Darmkrebs wurde frühzeitig entdeckt. Das hat ihm das Leben gerettet.
Foto: Julia Schüler | Martin Schlembach (Mitte) mit Prof. Dr. Detlef Meyer (links) und Prof. Dr. Stephan Kanzler vom Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt. Martin Schlembachs Darmkrebs wurde frühzeitig entdeckt. Das hat ihm das Leben gerettet.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:29 Uhr

Martin Schlembach, 59, aus Großwenkheim im Landkreis Bad Kissingen hat einiges hinter sich. Zweimal Darmkrebs, Chemotherapie, mehrere große Darmoperationen, lange Krankenhausaufenthalte. Mit 49 wurde der Krebs bei ihm entdeckt. Bei seinem Bruder war Darmkrebs diagnostiziert worden. Daraufhin ist Martin Schlembach zur Darmspiegelung gegangen. Das war sein Glück, sagt er heute dankbar, zehn Jahre, nachdem der Krebs entdeckt worden war. 

Er hatte keinerlei Beschwerden, wäre wohl nicht so schnell auf die Idee gekommen, eine Darmspiegelung machen zu lassen. Die Untersuchung hat ihm das Leben gerettet. Der Krebs wurde früh erkannt, konnte operiert werden. Er ist zwar noch einmal zurückgekommen, aber auch das hat der 59-Jährige überstanden.    

Ab wann die Kassen Angebote zur Darmspiegelung anbieten 

Martin Schlembach geht es gut, sagt er. Er geht regelmäßig zur Kontrolle, achtet auf seine Ernährung. Zusammen mit seinen Ärzten Prof. Dr. Detlef Meyer und Prof. Dr. Stephan Kanzler vom Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt will er anderen Menschen Mut machen, die Angebote zur Darmkrebs-Vorsorge zu nutzen. Eine Darmspiegelung bieten die Kassen gesetzlich versicherten Männern ab dem 50., Frauen ab dem 55. Lebensjahr an. Wer Familienmitglieder hat, die an der zweithäufigsten Krebsart erkrankt sind, bekommt diese Untersuchung früher.

"Darmspiegelung ist ein Klacks."
Martin Schlembach

Bei 60.000 Menschen wird jedes Jahr Darmkrebs diagnostiziert. "Das ist mehr, als Schweinfurt Einwohner hat", sagt Stephan Kanzler. Gut die Hälfte dieser Menschen sterben. Vorsorge, rechtzeitige Diagnose, könnte vielen das Leben retten. 

Zur Darmspiegelung gehört eine leichte Narkose 

"Darmspiegelung ist ein Klacks", betont Martin Schlembach. Davor brauche niemand Angst zu haben. Man bekommt eine leichte Narkose, spürt so gut wie nichts. Werden bei der Spiegelung Krebs-Vorstufen, sogenannte Polypen oder Adenome entdeckt, können sie gleich entfernt werden. "Die Befürchtung, dass etwas gefunden wird, sollte kein Grund sein, nicht zur Vorsorge zu gehen", appelliert Kanzler. 

Ich habe keine Beschwerden, warum soll ich zur Vorsorge? Diese Argumentation kennen die beiden Leo-Chefärzte. Eine Spiegelung sollten auf jeden Fall auch gesunde Menschen, Leute ohne Symptome machen lassen. Vorstufen, sogar Krebs, können trotzdem vorhanden sein. Wie bei Martin Schlembach. 

Wie kann man vorbeugen und worauf ist zu achten?

Kann man Darmkrebs vorbeugen? Risikofaktoren sind Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, Alkohol. Bei der Ernährung sollte man auf Ballaststoffe achten, wenig rotes Fleisch essen. 

In Sachen Darmkrebs-Operationen hat sich in den letzten Jahren viel getan, so Detlef Meyer. Schlüsselloch-Technik wird eingesetzt. Vorteile: Kleinere Schnitte, keine großen Narben, bessere Wundheilung, Muskeln werden nicht mehr durchtrennt. Die Patientinnen und Patienten sind schneller mobil. In Zukunft soll im Leopoldina auch der OP-Roboter "Da Vinci" für diese Eingriffe eingesetzt werden. "Das wird noch ein bisschen gewebeschonender, die Patienten werden sich noch ein bisschen besser erholen." 

 
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  • K. K.
    Ich kann dem nur zustimmen. Vorsorge erhält Lebensqualität und Leben. Ich mach das seit Mitte 40 alle 2 Jahre. Zunächst nur Magenspiegelungen, nach meiner Speiseröhren-Krebsdiagnose auch inclusive Darmspiegelungen. Der Krebs - obwohl bösartig - wurde damals früh erkannt und war "easy" therapiebar.
    Das Abführen ist etwas unangenehm, ansonsten schlafe ich ein bisschen bei der kombinierten Untersuchung und lasse mich dann heimfahren. Fertig.
    Die Sicherheit entschädigt mich für die Unannehmlichkeiten.
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