Auch die Musikschule Schweinfurt hat in den vergangenen drei Jahren die Folgen der Pandemie zu spüren bekommen – unter anderem in Form sinkender Schülerinnen- und Schülerzahlen. Hatten im Schuljahr 2019/20 noch mehr als 3200 Schülerinnen und Schüler das Angebot der Musikschule wahrgenommen, waren es in den folgenden beiden Schuljahren nur noch rund 2900 beziehungsweise 2800.
Umso erfreulicher sei es, dass sich mit 3012 Schülerinnen und Schülern im aktuellen Schuljahr wieder eine Rückkehr zu alter Größenordnung abzeichne, kommentierte Landrat Florian Töpper jüngst die Entwicklungen auf der Verbandsversammlung. Trotz aller Einschränkungen und Auflagen sei die Musikschule Schweinfurt auch während der Pandemie "immer hör- und sichtbar geblieben", so Töpper.
Auch im Elementarbereich sei die Nachfrage gestiegen. Hier habe man die Kinder zudem wieder in den vor der Pandemie üblichen Gruppengrößen unterrichten können. Mehr als 2000 und damit der Großteil der rund 3000 Schülerinnen und Schüler des laufenden Schuljahres stammen aus dem Landkreis Schweinfurt, 940 kommen aus der Stadt Schweinfurt. Der Rest käme aus benachbarten Landkreisen an die Schule, teilte Verwaltungsleiter Thomas Barisch in seinem Bericht mit.
Schweinfurter Kunstförderpreis geht an zwei ehemalige Schüler
Auch bei den Veranstaltungen freue man sich, die "Corona-Delle" überwunden zu haben. Es werde wieder zahlreiche Veranstaltungen geben und auch der Kunstförderpreis der Stadt Schweinfurt werde am 2. März wieder verliehen. Dieser gehe in diesem Jahr an zwei ehemalige Schüler der Musikschule: Jan-Peter Itze und Jareem Willmore.
Gebühren für Musikunterricht und Leihinstrumente steigen
Weniger erfreulich sei hingegen die planmäßig alle zwei Jahre anstehende Anpassung der Kosten für die Teilnahme am Angebot der Musikschule. Grund für die Erhöhung seien unter anderem die Inflation und steigende Personalkosten, die alleine über 90 Prozent der Kosten der Musikschule ausmachen, so Verwaltungsleiter Barisch. Außerdem wolle man damit eine abrupte Preissteigerung in naher Zukunft vermeiden.
Maximal um vier Prozent sollen die Preise für die Teilnahme am Angebot der Musikschule ab September dieses Jahres steigen. Konkret heißt das, dass Eltern für den Musikunterricht ihrer Kinder dann monatlich zwischen einem Euro und 2,50 Euro mehr zahlen müssen. Auch die Miete für Instrumente wird im kommenden Schuljahr teurer. Sie steigt von bisher 19 auf 20 Euro. Für die Schülerinnen und Schüler der Ensembles werde zudem künftig eine monatliche Gebühr von vier Euro für die von der Schule bereitgestellten Notenkopien fällig.
Musikalische Früherziehung wird günstiger
Anders sieht es in den Eingangsklassen der musikalischen Früherziehung aus. Durch Umstrukturierung und Verkürzung der Unterrichtszeit könne die Teilnahmegebühr an der musikalischen Früherziehung (MFE), der musikalischen Grundausbildung (MGA) und dem Musikschulgarten ab September um monatlich einen Euro von 26 auf 25 Euro gesenkt werden.
Damit solle sichergestellt werden, dass "wirklich jeder am Anfang die Möglichkeit hat, sein Kind in die musikalische Früherziehung zu schicken", sagte Thomas Barisch. Immerhin sei sie die Basis für die weitere musikalische Entwicklung der Kinder. Für Kinder aus einkommensschwachen Familien gebe es zudem weiterhin die Möglichkeit, über Stiftungsmittel oder individuelle Lösungen wie eine Anpassung der Unterrichtszeit am Angebot der Musikschule teilzunehmen, teilte Andrea Schärringer, musikalisch-pädagogische Leiterin der Schule mit. Hierfür empfehle sie den betroffenen Eltern, das persönliche Gespräch mit der Schule zu suchen.