Hinter der Musikschule Schweinfurt liegt ein kompliziertes Jahr inmitten der Corona-Pandemie. In der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Musikschule Schweinfurt, blickte die Geschäftsführung um Andrea Schärringer und Thomas Barisch, zurück auf das Schuljahr 2020/21. Die Schülerzahl ist von 3223 auf 2932 leicht zurückgegangen. Dank Kurzarbeit, Reduzierung von Lehrstunden und der Corona-Sonderhilfe des Freistaats Bayern, konnte letztlich ein Überschuss von 113 000 Euro erzielt werden. Der Jahres-Überschuss wird an die beiden Träger von Stadt und Landkreis zurückerstattet, beschloss das Sitzungsgremium einstimmig, die vorgetragene und vorgelegte Jahresrechnung wurde zur Kenntnis genommen.
Höhepunkt und Abschluss des "außergewöhnlichen" Schuljahres 2020/21 war das Sommerkonzert beim Kultursommer vor über 400 Zuhörern auf dem Kesslerfield. "Das war wirkliche eine tolle und mutige Veranstaltung", resümierte Schärringer, die hofft, dass die Bühne auch nächstes Jahr wieder zur Verfügung stehen wird.
Als Versammlungsort wurde bewusst die neue Außenstelle der Musikschule in den Ledward-Kasernen gewählt. Der Umzug dorthin wurde Ende 2020 vollzogen, nach dem die Räume in der Schillerschule nicht mehr zur Verfügung standen. "Ein echter Glücksgriff. Eine glückliche Fügung", sei der Umzug in das alte Kasernengebäude gewesen, findet Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der Zweckverbands-Sitzung. Neben drei großen Schlagzeugräumen gibt es dort auch einen Klavierraum. Der Schlagzeugunterricht aus dem Zimmer nebenan war von den Sitzungsteilnehmern kaum zu vernehmen. Im Anschluss führten Schärringer und Barisch durch das Gebäude. Neben allerhand musikalischer Gerätschaften, sorgten vor allem die verschiedenen Vorkehrungen zum Lärmschutz für Aufmerksamkeit.
Der Gang durch das Gebäude war auch so etwas, wie der in dem gerade gestarteten Schuljahr anvisierte Schritt zurück in den Normalbetrieb. Dazu sollen neben dem Musikunterricht auch wieder Veranstaltungen, die seit dem Ausbruch der Pandemie kaum noch möglich waren, gehören. Das "ein oder andere" traditionelle Weihnachtskonzert in Stadt und Landkreis soll dieses Jahr nach Möglichkeit stattfinden. Außerdem laufen die Planungen für das Jubiläum zum 150-Jährigen der Musikschule im kommenden Jahr.
Wie die Pandemielage und die damit einhergehenden staatlichen Bestimmungen und Voraussetzungen im nächsten Sommer sein werden, ist noch nicht absehbar. Aktuell heißt es für die Musikschule den Unterrichts unter Einhaltung der 3G-Regeln durchzuführen. Und das sorgt nicht bei allen Beteiligten für Verständnis, berichtet Barisch. Die Schulkinder und -jugendlichen, die etwa 90 Prozent der Musikschüler ausmachen, befinden sich ohnehin in der permanenten Testung, die Vorschüler müssen altersbedingt nicht getestet werden.
Als wenig kooperativ stellten sich allerdings einige aus dem Erwachsenenunterricht und Eltern, die ihre Kinder begleiten, dar. Diese möchten teilweise aus den Verträgen aufgrund der Anwendung der 3G-Regeln heraus oder bestehen weiterhin auf den Online-Unterricht. Begeistert zeigt sich die Geschäftsführung der Musikschule mit der Situation mit einigen wenigen nicht, aber man sei weiterhin bereit "Brücken zu bauen" und bietet daher im Einzelfall auch weiter Online-Unterricht an. Landrat Florian Töpper sicherte zu, der Geschäftsführung in diesen Angelegenheiten den Rücken zu stärken.