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Schweinfurt
Motivationstrainer Höller: Wie er mit seiner Stiftung in Afrika Schulen baut
Jürgen Höller fiel tief und stand wieder auf. Seit 2013 gibt es die Jürgen-Höller-Stiftung, die 2,7 Millionen Euro für Schulprojekte in Afrika spendete. Warum er sich dort engagiert.
Jürgen und Kerstin Höller bei einem Besuch in Kenia, wo die Jürgen-Höller-Stiftung in den vergangenen acht Jahren in Kooperation mit der Welthungerhilfe 26 Schulen neu baute.
Foto: Höller | Jürgen und Kerstin Höller bei einem Besuch in Kenia, wo die Jürgen-Höller-Stiftung in den vergangenen acht Jahren in Kooperation mit der Welthungerhilfe 26 Schulen neu baute.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:45 Uhr

Die Liste mit den Schulen, die die Jürgen-Höller-Stiftung in Afrika in den vergangenen acht Jahren bezahlte, ist akribisch geführt. Ort, Datum, wie viele Schülerinnen und Schüler, was gebaut wurde, wie viel es gekostet hat. Insgesamt 2,7 Millionen Euro bisher für 26 Projekte. Zusagen für weitere Projekte mit der Welthungerhilfe liegen schon vor, sie sollen noch dieses Jahr umgesetzt werden.

Wenn man mit dem Schwebheimer Motivationstrainer Jürgen Höller über die Stiftung, die er und seine Frau Kerstin 2013 gründeten, spricht, merkt man, dass ihm das Thema am Herzen liegt. Und man merkt, dass Höller nicht nur beruflich darum bemüht ist, mit seiner Vergangenheit transparent umzugehen, sondern gerade im Zusammenhang mit der Stiftung.

Höller hatte in den 1990er-Jahren einen ebenso steilen Auf- wie Abstieg, der im April 2003 in einer Gefängnisstrafe wegen Untreue, vorsätzlichem Betrug und falscher Versicherung an Eides statt endete. 2004 kam er wegen guter Führung wieder in Freiheit, arbeitet seither auch wieder als Motivationstrainer, der seine Geschichte vom tiefen Fall und wieder Aufstehen erzählt. Längst referiert er wieder vor tausenden Menschen, der Firmenneubau im Maintal soll noch in diesem Jahr eröffnet werden. Höller ist erfolgreich zurückgekehrt, hat seine Schulden zurückgezahlt.

Schülerinnen und Schüler vor einer der mit Geldern der Jürgen-Höller-Stiftung neu gebauten Schulen in Kenia.
Foto: Höller | Schülerinnen und Schüler vor einer der mit Geldern der Jürgen-Höller-Stiftung neu gebauten Schulen in Kenia.

Eine Reise nach Nairobi in Kenia vor neun Jahren änderte seine Sichtweise in vielerlei Hinsicht. Unter anderem besuchte er einen der weltgrößten Slums, das Armenviertel Kibera in Nairobi. "Es war unvorstellbar und hat mich tief berührt", erzählt Höller. Die Bilder, die er zeigt, unterstreichen die unvorstellbaren Lebensbedingungen. Höller wollte unbedingt helfen, zu seinem 50. Geburtstag bat er zunächst um Geld statt Geschenke, 2013 gründete er dann mit seiner Frau die Jürgen-Höller-Stiftung, die es sich zur Aufgabe macht, in Bildung zu investieren und Schulen in Afrika zu bauen.

Ein Punkt ist ihm und seinem langjährigen Anwalt Jürgen Scholl, der auch dem Vorstand der Stiftung vorsteht, wichtig: die seit 2014 bestehende Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe. Diese Partnerschaft stelle sicher, dass alle gespendeten Gelder auch direkt vor Ort ausgegeben werden. "Die Welthungerhilfe garantiert, dass es umgesetzt wird, und wir haben Sicherheit für die Spender", so Höller. Von der Welthungerhilfe werden auch die Projekte vorgeschlagen und vorgestellt sowie vor Ort betreut und umgesetzt.

Gebaut werden Schulen als feste Gebäude mit Dach, Toiletten, mehreren Räumen, Küche. Genutzt werden die Schulen, die zwischen 60 000 und 160 000 Euro kosten, von teilweise mehreren hundert Schülern. Zunächst engagierte sich die Stiftung vor allem in Kenia, mittlerweile auch in Uganda, Malawi und Sierra Leone.

 
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