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Schonungen/Würzburg
Mobilfunkversorgung: Ein Bürgermeister ist ernüchtert
Der Anspruch, überall gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, wird beim Mobilfunk nicht erfüllt. Auch die Gemeinde Schonungen hadert mit Politik und Netzbetreibern.
Mit dem Handy telefonieren: Längst nicht überall in Bayern ist das problemlos möglich.
Foto: Andrea Warnecke, dpa | Mit dem Handy telefonieren: Längst nicht überall in Bayern ist das problemlos möglich.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:22 Uhr

Die Liste reicht von Gülchsheim (Lkr. Würzburg) im Ochsenfurter Gau bis Willmars (Lkr. Rhön-Grabfeld) an der thüringischen Landesgrenze: Nach dem Aufruf dieser Redaktion haben zahlreiche Leser Mobilfunklöcher in der Region gemeldet. Gleich mehrere solche Löcher gibt es in der Gemeinde Schonungen (Lkr. Schweinfurt), in einigen der 13 Ortsteile lässt sich nicht mal ein Notruf absetzen.

"Besser als nichts"

Bürgermeister Stefan Rottmann (SPD) und sein Gemeinderat bemühen sich seit vielen Monaten, im Dialog mit den Netzanbietern und der Politik die Versorgung sowohl mit schnellem Internet also auch beim Mobilfunk zu verbessern. "Aber die Ergebnisse sind ernüchternd. Wenn überhaupt, dann geht es nur in ganz kleinen Schritten voran", sagt Rottmann. Gleichwertige Voraussetzungen für alle Menschen, diesen Anspruch, den zuletzt der Bayerische Landkreistag in Sachen Digitalisierung formuliert hat, sieht der Bürgermeister in seiner Gemeinde nicht erfüllt. "Und wir sind ganz bestimmt nicht die einzigen, denen es so geht."

Nach einigem Kampf habe die Telekom zuletzt angekündigt, Masten in den Ortsteilen Löffelsterz und Reichmannshausen aufzustellen. Diese werden laut Rottmann aber nicht ans Glasfasernetz angeschlossen, sondern mit Richtfunk betrieben. "Besser als nichts", sagt er. Hightech-Anwendungen im 5G-Bereich wie autonomes Fahren oder Telemedizin seien so aber nicht möglich.

Planungssicherheit vermisst

Auch für das neue Mobilfunk-Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung hat sich Schonungen beworben. Es sieht vor, dass Gemeinden Masten in Eigenregie bauen und dafür bis zu 90 Prozent Zuschuss erhalten. Für die ersten 160 Masten-Projekte in ganz Bayern, darunter 20 in Unterfranken,  läuft jetzt eine "Markterkundung". Das heißt der Freistaat bespricht mit den Netzbetreibern, ob sich das Errichten eines Sendemastes rechnet. Schonungen möchte über das Programm die Versorgung des 600-Einwohner-Ortsteils Hausen sicherstellen. Ob es klappt, ist offen. "Planungssicherheit sieht anders aus", sagt Rottmann.

Einen Überblick über die Funklöcher in Mainfranken zu bekommen, ist nicht einfach. Deshalb bittet die Redaktion: Melden Sie uns Mobilfunklöcher, also Punkte, an denen Sie keine Telefon- und/oder Datenverbindung mit Handy oder Smartphone bekommen. Ziel ist es, die Löcher zu benennen und die Liste an Kommunen und/oder Netzbetreiber weiterzugeben. "Ihr" Funkloch können Sie in ein Formular unter www.mainpost.de eintragen.

 
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Kommentare
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  • Funkenstern
    Jeder will alles, am besten nach dem Floriansprinzip- klasse.
    Ucg verstehe es ja, dass man die bestmögliche Performance haben will. Aber ob das der Provider auch am A... der Welt dienstleisten muss, sei dahingestellt. Aktuell schaut es halt so aus, dass es keiner dienstleisten will. Verständlicherweise. Ich musste seinerzeit auch Wege suchen, mir mein schnelles Internet an meinem Standort zu organisieren. Wenn ich darauf hätte warten wollen, wäre ich schon pleite gegangen. So habe ich mir ne Richtfunkstrecke besorgt, gar nicht mal teuer, und dann eine Brücke gebaut. Das geht öfter wie man denken mag., jedoch bedarf es eines Blickes über den Tellerrand. Alles auf die Forderung Glasfaser abzustellen charakterisiert das Bild des deutschen Schildbürgers. Lieber jammert er auf hohem Niveau, als dass er tätig werden will. Ich betreibe meine Strecke heute noch, allerdings für Aussenanlagen mit videoüberwachung. Man wundere sich: es funktioniert sogar im Megapixelbereich.
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  • jebusara@web.de
    Es wird höchste Zeit, dass das Thema Mobilfunk aufgegriffen wird. Aluhutträger verhindern, dass der Fortschritt in ihren Ort kommt. Es gibt unzählige Gegenden wo man noch nicht einmal telefonieren kann - auch keinen Notruf absetzen - geschweige denn mobiles Internet hat. In den Großstädten mit ihrem Speckgürtel ist man überversorgt und kann sich vor Anbietern gar nicht retten, einer günstiger als der andere. Auf dem Land hingegen ist man schon froh wenn man ein Festnetztelefon hat und halbwegs gutes Internet. Mobil? Der Nachbar hat vielleicht ein "Pünktchen" Empfangsanzeige, gehen tut es trotzdem nicht. Und das im Jahr 2019! Selbst an den Autobahnen entlang wo weit und breit kein Haus zu sehen ist gibt es oft keinerlei Telefonempfang. Im Ernstfall kann das Leben kosten da Unfallhelfer keinen Notarzt rufen können. Wäre Mobilfunk tatsächlich so gefährlich wie Aluhutträger behaupten wären alle Menschen in und um Großstädten todkrank!
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Es gibt mehrere Studien, die besagen, das Mobilfunkstrahlung durch Masten oder Handies Krebs erzeugt: Studie der Jacobs Universiy Bremen (2015) und die bekannteste des National Toxicology Program (NTP) (2016).

    Es ist aber (noch) nicht eindeutig bewiesen. Somit besteht ein (Langzeit)Risoko, insbesondere für Kinder, die heute mit dem Smartphone aufwachsen. Man kann nach heutigem Erkenntnisstand deshalb nicht ausschließen, dass eine Zeitbombe tickt, im Prinzip wie bei Contergan, mit schlimmsten und unumkehrbaren Spätfolgen!

    Bei Handy-Vieltelefonierern die an einem Tumor im Kopf erkrankten, wurde festgestellt, dass dieser immer auf der Seite des Telefons war, bei Rechtshändern rechts und bei Linkshändern links. Das wäre allerdings ein eindeutiges Indiz.
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  • 1958kosb
    Dann muss man eben links und recht telefonieren, dann gehts wieder grinsen
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Die Strahlung von Sendemasten nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab und die Sendeleistung wird deshalb dann beim Handy am Kopf stark erhöht. Bei guter Netzversorgung ist die Strahlung am Kopf viel geringer. Deshalb sollen ja die Masten am besten nahe an oder mitten in die Besiedlung.

    Alle die flächendeckenden Mobilfunk fordern, auch der Bürgermeister von Schonungen, winnem und glaubt-nicht-alles sollten sich anbieten, dass auf ihren Hausdächern Mobilfunkmasten aufgestellt werden, bei Bedarf mehrere von diversen Anbietern, gemäß ihren Forderungen - Ansonsten kann man ihre Forderungen komplett vergessen!
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  • al-holler@t-online.de
    ich hab doch keine Forderungen, ich grins mir nur eins über die "Aluhut...", die dann zwar - Achtung Kalauer - "gesünder" sterben, aber sterben müssen sie halt auch......
    Apropos: für Schonungen liegt mein Haus dann leider doch a weng weit weg......
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Gerade Sie, Andy25, sollten sich Handy-Antennen aufs Dach bauen lassen.
    Denn 1. bekommen Sie dann Miete.
    Und 2. ist die Feldstärke bei Ihnen dann niedriger als in der Nachbarschaft. Die Antennen strahlen nämlich nicht kugelförmig.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Das stimmt absolut und ist ein schlauer Tipp, wie man mit der Dummheit anderer Geld verdient. Deshalb sollten alle, die besseren Handyempfang wollen, den direkten Nachbarn ermuntern, auf seinem Dach oder in seinem Garten Mobilfunkmasten, möglichst aller Anbieter, aufstellen zu lassen.
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  • jebusara@web.de
    @Andy25, da würde ich aber völlig aus der Studie herausfallen denn ich bin Rechtshänder, telefoniere aber grundsätzlich mit links....

    Es gibt inzwischen unzählige Studien, die die Ungefährlichkeit der genannten Strahlen belegen. Aluhutträger lesen so etwas natürlich äußerst ungern, passt es doch nicht in ihr Handy-Weltbild.

    Ich hoffe sehr, dass bei all diesen Leuten kein Wlan, kein Router, kein schnurloses Telefon, aber auch keine Mikrowelle, also nichts was in irgendeiner Form Strahlen absondern könnte, Verwendung findet. Und natürlich dürfen deren Nachbarn auch keine Geräte dieser Art benutzen sonst kommts von denen durch die Wand.

    Wie hiess es einst in einem Song: Das Böse ist immer und überall!
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Die gefährdung von Handy-Vieltelefonierern sagt aber gar nichts über die Gefährdung von Handy-Nichttelefonierern aus. Wie Sie selbst geschrieben haben, fällt die Feldstärke im Quadrat der Entfernung. Eine Handy-Antenne direkt am Kopf und eine stationäre Antenne in 10/100/... m Entfernung kann man also nicht vergleichen.
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  • al-holler@t-online.de
    wobei die "Aluhut..."ja seltsamerweise oft die Neubürger zu sein scheinen, die des "gesünderen" Lebens wegen auf's Land gezogen sind....
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Zitat der Gemeinde-Webseite Schonungen: "Die Großgemeinde gilt nämlich als Geheimtipp für Naherholung und Tourismus."

    Auf dem Ortslogo sieht man Schloß Mainberg, Weinreben und Natur.

    Und der Bürgermeister ist ernüchtert, weil es zu wenig Sendemasten in der Schweinfurter Rhön gibt und will an den idyllischsten Orten, wie dem Walddorf Hausen Sendemasten: Einem beliebten Ausflugsort, Refugium und Wanderparadies, mit Felsensee, Dorfbrauerei & Biergarten.

    Ja was will der Bürgermeister denn? Will er eine der letzten intakten Landschaften mit Golfplatz, Segel-, Badesee und Wäldern für den Tourismus erhalten oder flächendeckend Mobilfunk? Ein wenig Sauerteig versäuert bekanntlich den ganzen Teig. Ein hässlicher Funkmast, i.d.R. an gut sichtbarem Ort, verschandelt die ganze Landschaft!

    Zudem fördert nach einer Studie Mobilfunkstrahlung Krebs u.a.m. und zerstört die menschlichen Zellen. Das stand sogar in einem Artikel der wirtschaftsnahen IHK: Wirtschaft in Mainfranken, 08/2013, S. 48
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