"Mobilfunk gehört zur Daseinsvorsorge wie Straßenbau, Wasser- und Stromversorgung", sagt Tamara Bischof (Freie Wähler). Die Landrätin weiß aber auch, dass dieses Wunschbild vielerorts nicht der Realität entspricht. Auch im Landkreis Kitzingen, in Steigerwald-Nähe rund um Geiselwind zum Beispiel, brechen Telefongespräche am Handy regelmäßig ab, falls es denn überhaupt mit der Verbindung klappt. Bischof und ihre 70 bayerischen Kollegen fordern deshalb mehr Einsatz von Bund und Land, Mobilfunk-Lücken zeitnah und vollständig zu schließen. Alles andere widerspreche dem Anspruch, "überall in Bayern gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen".
"Karte aus dem Ministerium vermittelt falschen Eindruck"
Glaubt man einer Karte aus dem Wirtschaftsministerium, liegt die Mobilfunkversorgung in Bayern fast überall bei 95 bis 100 Prozent. Nur an wenigen Stellen sind weiße Flecken auszumachen: Funklöcher liegen demnach in Unterfranken vor allem im Spessart, im Steigerwald, in der Thüngenscher Cent und in den Haßbergen. Für Bischof, die Vizepräsidentin im Bayerischen Landkreistag ist, vermittelt die Karte aber einen falschen Eindruck, da sie die Netze der drei Anbieter Telekom (D1), Vodefone (D2) und Telefonica (o2, E-plus) zusammenfasst. Einem Vodafone-Kunden nutze es aber nichts, wenn dort, wo er telefonieren möchte, nur das Telekom-Netz gut ausgebaut ist. Und umgekehrt.
Ein "verpflichtendes Roaming", wie es der Landkreistag jetzt fordert, könnte für Abhilfe sorgen: Demnach wären Netzbetreiber gezwungen, ihre Infrastruktur (gegen Entgelt) in dünn besiedelten Gegenden auch den Mitbewerbern zur Verfügung zu stellen. Gegen eine solche Auflage bei der im Frühjahr anstehenden Versteigerung der modernen, leistungsstarken 5G-Frequenzen wehren sich aber die Netzbetreiber. Sie fürchten, ihre Investitionen nicht refinanziert zu bekommen.
- Hier informiert die Telekom über ihr Mobilfunknetz
- Hier informiert Vodafone über sein Mobilfunknetz
- Hier informiert Telefonica über ihr Mobilfunknetz
Wenn die weitere Digitalisierung aber von wirtschaftlichen Erwägungen abhängt, drohe die Kluft zwischen den Ballungsräumen und dem Land nicht – wie versprochen – schmaler, sondern immer breiter zu werden, sagen die Landräte. Ein lückenloses Netz sei aber die Grundvoraussetzung für zukunftsträchtige, digitale Anwendungen, egal ob in Sachen Mobilität (autonomes Fahren), bei der Telemedizin oder für mobile Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe. Vor einer "Zweiklassengesellschaft" warnt auf Nachfrage auch Digitalministerin Judith Gerlach (CSU).
Gemeinden können Masten in Eigenregie bauen
Um Abhilfe zu schaffen, hat das Wirtschaftsministerium im Dezember ein Mobilfunk-Förderprogramm gestartet. Kommunen, die bereit sind, die fehlenden Masten selbst zu bauen und dann an die Netzbetreiber zu vermieten, werden von einem eigens in Regensburg eingerichteten Bayerischen Mobilfunkzentrum beraten. Die Baukosten pro Mast in Höhe von rund 100 000 Euro bezuschusst der Freistaat mit 80 bis 90 Prozent. Das Programm sei gut angelaufen, für die ersten 120 Gemeinden laufe bereits eine "Markterkundung", so Ministeriumssprecher Anton Preis.
Tamara Bischof indes ist skeptisch. Sie fürchtet, gerade in Zeiten des Kommunalwahlkampfes werden sich viele Bürgermeister und Gemeinderäte schwer tun, Standorte für Mobilfunkmasten vor Ort durchzusetzen. Deshalb schlagen die Landräte die Gründung einer Infrastruktur-Gesellschaft durch Bund und/oder Land vor, die den Bau der Masten übernehmen könnte.
Wo sind die Mobilfunklöcher in Mainfranken?
Einen genauen Überblick über alle Funklöcher in Mainfranken zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Deshalb bittet die Redaktion die Leser jetzt um Mithilfe: Melden Sie uns Mobilfunklöcher in der Region, also Punkte, an denen Sie keine Telefon- und/oder Datenverbindung mit dem Handy oder Smartphone bekommen.
Ziel ist es, die Löcher klar zu benennen und die Liste an die zuständigen Kommunen und/oder Netzbetreiber weiterzugeben. In der Hoffnung, dass sich die Situation verbessert.
Die Probleme beim Mobilfunk, beim Umweltschutz, bei der Flächenversiegelung u.v.m. zeigen den Stillstand nach jahrzehnten CSU Politik auf.
Statt sich mit einer bürokratischen und teueren Murksmaut zu beschäftigen, hätte sich die zuständigen Ministerien der CSU auf Bundes- und Landesebene besser mal mit einer vernünftigen Breitbandversorgung auseinandergesetzt.
"Überall in Bayern gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen". Das ist (unwissentlich) der blanke Hohn! Man könnte es aber wissen: Mobilfunkmasten sind hässlich. Und es gibt eine einfache Formel im Leben, die immer stimmt: Hässliche Dinge machen krank.
Mehr Mobilfunkmasten in den Haßbergen!? Haben denn die heutigen Menschen jegliches Gefühl verloren? Das ist "Deutschlands Burgenwinkel", eine einzigartige Idylle. Wir erleben heute beim Landschaftsschutz einen Rückfall in die schlimmsten Zeiten der 60er Jahre. Das Allgäu-Vorland ist bereits zerstört, mit seinen vielen Hügeln, auf denen oft hässliche Masten stehen. Zudem ja überall Satellitenschüsseln, Biogaskuppeln, Massentierhaltung, Fotovoltaik, Windräder... Unser Land soll hässlich werden! Hässliche Umfelder erzeugen erwiesenermaßen Kriminalität!
In den Haßbergen: um und südlich des Kleinods Königsberg i. Bay. sowie im Norden um Bundorf (ehem. Ritterkanton).
Im Steigerwald die südöstliche Ecke des Landkreises SW, mit dem Wald (Nationalpark?) und vorne den idyllischen Weinorten zwischen Handtal und Falkenstein. Die vielfach, neben Mobilfunkmasten, von einer anderen Hässlichkeit der Politik verschont blieben: Großweinlagen und Flurbereinigung der Weinberge.
Also Tipp: benutzt die Funklochkarte als Ausflugskarte! - Auch für WÜer interessant, aus ihrer weithin zerstörten Landschaft heraus die heimeligsten Ecken in der Region SW/Main-Rhön zu entdecken.
Als vor etlichen Jahren die ersten Mobilfunkbasisstationen errichtet wurden, waren nicht nur selbsternannte Expert*innen auf der Matte, sondern auch Wissenschaftler, die versuchten, sich mit zweifelhaften Darstellungen ein Zubrot zu verschaffen. Alle diese Zeitgenossen fanden leider! mit Rattenfängermethoden bei leichtgläubigen Mitmenschen, darunter auch Kommunalpolitiker*innen, Gehör.
Es sind zahlreiche Berichte im Internet mit Darstellungen darüber zu finden, in denen Anwohner über gesundheitliche Beeinträchtigungen klagten, obwohl die Anlagen noch gar nicht in Betrieb genommen worden waren.
In einem vergleichbaren Fall einer (ehemaligen) Dittelbrunner Bürgerin sprach das Verwaltungsgericht Würzburg von einer "weitverbreiteten Elektrosmoghysterie".
Ich bin da voll bei Ihnen. Mein Post war ironisch gemeint. Schauen Sie mal in Twitter unter #100Ärzte
Das Problem ist, wie beim Stickoxid, dass es keine harten Beweise für ursächliche Zusammenhänge zwischen Todesfällen, Krebs etc. gibt und nie geben wird, lediglich Indizien. So wird manch ein Raucher 90 Jahre alt während ein Nichtraucher mit 40 an Lungenkrebs stirbt.
Man kann nicht beweisen, dass der konkrete Tote ohne die Belastung noch leben würde, noch dass er ohne die Belastung trotzdem gestorben wäre.
Sowas lässt immer Raum für Diskussion und ist die Spielwiese für "Experten". Je nachdem wie man seine eigene Statistik interpretiert -und/oder wer das Gutachten bezahlt- kommt dann das gewünschte Ergebnis dabei heraus.
Lägen echte Fakten vor, gäbe es unter echten Experten keine Uneinigkeit.
Die Pest: Der Mast ist weit weg, irgendwo am Waldrand und das Handy erhöht die Sendeleistung sehr stark direkt am Kopf.
Die Cholera: Der Mast ist nah dran, am besten auf dem eigenen Dach oder dem des Nachbarn und das Handy reduziert die Sendeleistung maximal.
Viele Bürgermeister*innen in den Landgemeinden haben einfach nicht die Schneid, ihren Bürger*innen mehr als deutlich zu sagen: wenn ihr schon euer Smartphone verwenden wollt, braucht's die entsprechende Infrastruktur. Den selbsternannten Experten muss klargemacht werden, dass die Basisstationen in die Kerngebiete gehören und nicht irgendwo am Waldrand, denn: die Sendeleistung des eigenen Handys regelt bei deren weiterer Entfernung hoch. Da wird der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Der Gipfel der Scheinheiligkeit ist, dass regelmäßig WLAN-Router im eigenen Haus betrieben werden.
Als erstes sollten "funkverhindernde" Bausatzungen in die Tonne getreten werden. Es wäre Aufgabe der Landratsämter, die Gemeinden auf diese Missstände zu hinzuweisen. Den Anfang könnte man gleich in Dittelbrunn (Lkrs. Schweinfurt) machen.
Die paar Hansel rund um Geiselwind, um beim Beispiel zu bleiben, spielen einfach nicht genug Kohle ein...