Gleich zwei Mal haben Betrüger am Dienstag im Raum Schweinfurt zugeschlagen. Zwei Frauen im Alter von 60 und 64 Jahren wurden mit Schockanrufen um ihr Erspartes gebracht. In der Stadt Schweinfurt hatte die Beute einen Wert von 24.000 Euro. In Schwebheim im Landkreis Schweinfurt fiel den Anrufern Beute im Wert von 25.000 Euro in die Hände. Die unterfränkische Polizei warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche und gibt Tipps, wie man sich bei Schockanrufen am besten verhalten soll.
In Sorge um Tochter und Schwiegertochter Ersparnisse übergeben
In der Stadt Schweinfurt wurde eine 60-Jährige am Dienstag gegen 10.30 Uhr von Betrügern angerufen. Die Anrufer gaben sich als Justizangehörige aus und forderten eine Kaution für die Schwiegertochter in fünfstelliger Höhe. Die Schwiegertochter habe angeblich einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen sei. Ohne eine Kaution müsse die junge Frau ins Gefängnis. In Sorge um ihre Schwiegertochter ließ sich die 60-Jährige täuschen und folgte der Aufforderung.
Sie packte das angesparte Bargeld und ihren wertvollen Schmuck in eine Tasche, hob weitere 8000 Euro von ihrem Konto ab und übergab die Tasche im Wert von rund 24.000 Euro am Schweinfurter Theater an eine unbekannte Frau. Die Geldabholerin soll etwa 1,62 Meter groß und kräftig gewesen sein. Sie trug einen weißen Mantel und schwarze Leggings. Auffällig waren ihre extrem langen, glatten Haare.
Polizei sucht nach Geldabholerin mit langen, glatten Haaren
Ähnlich lief der zweite Fall in Schwebheim im Landkreis Schweinfurt ab. Gegen 11.20 Uhr wurde eine 64-Jährige von einem Unbekannten angerufen. Dieses Mal ging es um die Tochter der Frau, die angeblich einen Verkehrsunfall verursacht hätte. In Sorge um ihre Tochter ließ sich auch die 64-Jährige täuschen. Sie packte das angesparte Bargeld und ihren wertvollen Schmuck in eine Tasche und übergab die Tasche im Wert von etwa 25.000 Euro an ihrer Haustür an die Betrüger.
In beiden Fällen wurde der Betrug erst am Nachmittag erkannt. Ob es sich in beiden Fällen um die gleichen Täter handelt, ist unklar. Beide Übermittlungen übernahm die Kriminalpolizei Würzburg. Die Beamten warnen eindringlich vor derartigen Telefonbetrugsmaschen. Personen, die Hinweise auf die unbekannte Geldabholerin in Schweinfurt geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (0931) 457-1732 zu melden.
Polizei gibt Tipps zum richtigen Verhalten gegenüber Telefonbetrügern
2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne "Leg´ auf!" ins Leben gerufen. Im Juli 2022 startete an unterfränkischen Schulen die Kampagne "Ich schütze Oma und Opa" und "Chill mal Oma". Bei diesen Kampagnen setzt die Polizei auf die Unterstützung von Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das rät Polizei im Umgang mit Schockanrufern:
- Legen Sie auf. Wählen Sie die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz und ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen oder bei Ihnen an der Haustür Geld oder Wertsachen zu übergeben.
- Die Täter können mittels technischer Tricks, etwa durch das sogenannte "Call ID-Spoofing" jede gewünschte Rufnummer auf Ihrem Telefondisplay anzeigen lassen. Bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl).
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über die Betrugsmasche.