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SCHWEINFURT
Mit einer App von Schaeffler Produktpiraten auf der Spur
Die OriginCheck App von Schaeffler deckt Fälschungen von Maschinenteilen und Wälzlagern auf.
Foto: Gerd Landgraf | Die OriginCheck App von Schaeffler deckt Fälschungen von Maschinenteilen und Wälzlagern auf.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:07 Uhr

Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, hat die OriginCheck App von Schaeffler-Schweinfurt als einen von zwölf bayerischen Preisträgern beim bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ prämiert. Die Preise der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gehen alljährlich an 100 Projekte, die „innovative Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen“ liefern.

Original oder Fälschung? Die Frage stellt sich bei Uhren und Handtaschen genauso wie bei Maschinenteilen oder Kugellagern. Die OriginCheck App unterstützt bei der Echtheitsprüfung vor Ort und klärt Verdachtsmomente. Mit der App gibt der Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie Endkunden, Händlern und Behörden ein Instrument, um INA- und FAG-Produkte schnell und einfach einer ersten Prüfung zu unterziehen.

Mit dem Smartphone

Erhärtet sich bei der Prüfung – etwa mit dem Smartphone – ein Verdacht, können mit Hilfe der App weitere Schritte eingeleitet werden. Grundlage für den Echtheitscheck ist der Data-Matrix-Code (2D-Code) der Schaeffler-Verpackungen. Der zweidimensionale Code verschlüsselt unterschiedliche Informationen und identifiziert weltweit überschneidungsfrei ein Produkt. Bei Schaeffler ist nahezu der gesamte Warenausgang derart gekennzeichnet.

Ist per App der Code gescannt, erfährt der Nutzer, ob dieser in einer Datenbank des Unternehmens vorhanden ist. Ist ein Code authentisch, aber schon mehrere Male gescannt worden, wird ebenfalls gewarnt. Mit der App kann dann auch in einem solchen Fall eine Fotodokumentation erstellt werden.

Fotodokumentation

Mit den Fotos des Produkts, der Verpackung und der Kennzeichnungen lässt sich klären, ob es sich um ein Original oder um eine Fälschung handelt. Dabei erläutert die App Schritt für Schritt und mit Beispielen, welche Fotos relevant sind. Die fertige Fotodokumentation kann aus der App per E-Mail direkt an die zentrale Stelle zur Bekämpfung der Produkt- und Markenpiraterie bei Schaeffler geschickt werden.

Schaden in Millionenhöhe

Seit 2004 hat dieses Team mehrere Tausend Fälle bearbeitet. So führte ein Verdacht in der Türkei im März 2017 zur Inhaftierung eines Importeurs und zur Vernichtung von gefälschten Wälzlagern im Wert von 250 000 Euro. Im Hafen von Mersin hatten Zollbeamte Zweifel an der Echtheit der mit der Marke FAG gekennzeichneten Lager und schickten Fotos an das Schaeffler-Team, das alle weiteren Schritte veranlasste. Insgesamt notierte Schaeffler im Jahr 2017 über 700 Verdachtsfälle. Weltweit konnten so Waren im Händlereinkaufswert von fünf Millionen Euro sichergestellt und überwacht vernichtet werden.

Als Schutz vor Produktpiraterie bietet die App zusätzlich Einblick in das zertifizierte Vertriebspartnernetzwerk von Schaeffler – samt Umgebungssuche.

 
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