
Die Entscheidung von Oberbürgermeister Sebastian Remelé, 2026 nicht mehr zur Wahl anzutreten, hat in Schweinfurt für Diskussionen gesorgt, besonders in den Sozialen Medien. Wer dort aber einen sachlichen Austausch erwartet hat, wurde erneut eines Besseren belehrt. Vorweg: Selbstverständlich trägt ein Rathauschef Verantwortung. Und selbstverständlich darf, ja muss über seine Politik gestritten werden.
Doch die Kommentare zu Remelés Rückzug zeigen: Statt sachlicher Debatten dominieren persönliche Angriffe, Spott und Häme. Das ist kein Zufall – sondern eine Folge politischer Unzufriedenheit und der Mechanismen, nach denen Plattformen wie Facebook funktionieren.
Soziale Netzwerke leben von schnellen, ungefilterten Reaktionen. Nutzer äußern oft unbedacht und emotional aufgeladene Gedanken, die sie brühwarm in die Kommentarspalten spülen – nicht selten mit unverschämt, abfälligen Bemerkungen, wie im Falle des OBs. Es gibt keine Instanz, die die Inhalte auf ihre Qualität hin prüft. Die Anonymität im Netz fördert den respektlosen Umgang und ermöglicht es, sich in der Masse zu verstecken. Algorithmen und Künstliche Intelligenz verstärken diesen Effekt.
Klarnamenpflicht sowie härtere Sanktionen sind überfällig
Nun könnte man an den Anstand der Menschen appellieren, respektvoll zu kritisieren, wie es sich in einer zivilisierten Gesellschaft gehört. Auch die politische Mitsprache von Bürgerinnen und Bürgern in Schweinfurt sollte verbessert werden. Noch wichtiger ist es jedoch, dass die Politik Plattformbetreiber wie Mark Zuckerberg endlich in die Pflicht nimmt.
Europa braucht strengerer Regulierungen, die Facebook, TikTok und Co. vorschreiben, für die Qualität und den respektvollen Umgang in ihren Kommentarspalten zu sorgen. Ein erster Schritt könnten eine Klarnamenpflicht sowie härtere Sanktionen für beleidigende Inhalte sein. Nur so kann der Austausch in den Sozialen Medien zu einer sachlichen Diskussion beitragen, die der Gesellschaft dient und nicht schadet.
Diese Gesellschaft wird nicht in den sog. "sozialen Netzwerken" vergiftet und infantilisiert sondern dadurch, dass charakterlich ungeeignete Menschen mit genau den "Stilmitteln" die hier kritisiert werden, "Erfolg" in der Politik haben.
Facebook kann man ignorieren, einen unerträglichen Typen wie Markus Söder als politisch interessierter Mensch nur schwer.
vielen Dank für den Hinweis! Wir haben den Fehler korrigiert.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Dinkel
Die asozialen Netzwerke ( ich nenne sie schon seit Jahren aus gutem Grund nur so) werden inzwischen von zu vielen ihrer 'Opfer' ja ebenfalls fleißig zu eigenen Zwecken genutzt (Söder isst...), als dass da ernsthafte Konsequenzen zu erwarten sind. Zukünftige Wahlentscheidungen fallen nach dem Konsum irgendeines beliebigen 'viral gegangenen' Schwachsinns.
Trotzdem werde ich Herrn Remelé gewiss nicht vermissen, erwarte aber auch keine ernsthafte Verbesserung.