Egal ob in Englisch oder Deutsch, im Klassenraum oder auf dem Pausenhof: Die ersten zwei Schulwochen müssen Schüler und Lehrer an weiterführenden Schulen im Freistaat eine Maske tragen, auch in Schweinfurt. Dadurch sollen laut dem bayerischen Kultusministerium potentielle Ansteckungen nach den Sommerferien durch Reiserückkehrer verhindert werden. Nun ist die erste Woche geschafft. Doch wie ist die Bilanz, von Lehrern als auch Schülern? Wie anstrengend ist der Unterricht mit Maske und welche Probleme treten dabei auf?
"Im Grunde bemühen sich die Schüler", sagt Klemens Alfen, Rektor des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. In den Klassen zeige sich eine große Bereitschaft, die Maskenpflicht einzuhalten. "Die Schüler wollen Präsenzunterricht. Da ist das Opfer, eine Maske zu tragen, akzeptabel." Zwar bringe die Maskenpflicht in Unterricht und auf dem Schulgelände eine starke Eingewöhnugsphase mit sich, dennoch herrsche unter den Schülern des Gymnasiums keine schlechte Stimmung. Es sei zwar für beide Seiten anstrengend, den ganzen Tag hinter der Maske zu verbringen, "aber die Schüler akzeptieren die Maske, auch weil sie sehen, dass ringsum die Infektionslage wieder schlimmer wird".
Die Maske wird nicht nur von den Schülern und Lehrern akzeptiert, sondern auch von den Eltern, erklärt Roland Eirich, Leiter der Walther-Rathenau-Realschule und des gleichnamigen Gymnasiums. Auch die anfängliche Befürchtung, dass es durch die Maske Probleme beim Artikulieren, vor allem während des Fremdsprachenunterrichts, geben könnte, habe sich nicht bestätigt. Dennoch sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beschwerlich, allen voran für die Schüler, die die Ganztagsklasse besuchen. "Es funktioniert, es muss auch funktionieren", so der Schulleiter. Trotzdem sei es für Schüler und Lehrer in den letzten Tagen einfach eine ungewohnte Situation gewesen. "Die Konzentration verschwindet im Laufe des Tages", sagt Tamina Jakobi, die in die zwölfte Klasse des Gymnasiums geht. Auch die beiden Zehntklässler Daniel Greiner und Jesper Helmreich stimmen Jakobi zu. Schade finden sie, dass die Schüler auch während der Pausen im Freien die Maske tragen müssen und der Kontakt zwischen den Klassen wegfällt.
Die Schüler haben sich auf das neue Schuljahr gefreut, davon ist Birgit Weiß, Schulleiterin des Celtis-Gymnasiums, überzeugt. "Die Schüler sind einfach so froh, dass sie wieder da sind, wieder in den Unterricht kommen können." Die bedrückende Stimmung, die vor den Ferien geherrscht habe, da an der Schule nur die Hälfte der Klasse unterrichtet werden konnte, sei weg. "Die Klassengemeinschaft hat eine gute Wirkung auf die Schüler", so Weiß. "Und das steht im Vordergrund im Moment."
Die Maskenpflicht ist jedoch sowohl zeit- als auch organisatorisch sehr aufwändig, berichtet Georg Harbauer, Rektor der Wilhelm-Sattler-Realschule. "Dafür ist es aus meiner Sicht bisher aber wirklich hervorragend gelaufen." Dem stimmen auch zwei Schüler zu, Elias Heinlein und Sandy Enders, die die zehnte Klasse der Wilhelm-Sattler-Realschule besuchen. Die beiden sind von der Maskenpflicht auf dem Schulgelände positiv überrascht. Die ersten Tage hätte es mit dem Tragen des Mund-Nasen-Schutzes gut geklappt. "Ich habe es mir schlimmer vorgestellt", erzählt Heinlein. Auch mit der Sauferstoffzufuhr gibt es kein Problem, so Enders. Was sie aber doch ein wenig stört: "Irgendwann tun die Ohren weh und die Lehrer hören einen nicht so gut." Zumindest für Letzteres weiß sie Abhilfe: Man müsse einfach ein wenig lauter reden.
Und dann die lächerlichen Aussagen der Regierung "nur die ersten zwei Wochen". Alles war bisher immer "nur für zwei Wochen" und wurde dann verlängert mit irgendwelchen scheinheiligen Begründungen.
Zum Glück habe ich die Durchführung des Tests bei mir verweigert.