Nachdem nun die Regierung von Unterfranken ermittelt hat, dass der Neubau der Schulen wirtschaftlicher ist als eine Generalsanierung der Altbauten, könnte die Diskussion um den Standort der neuen Schulgebäude noch einmal angestoßen werden. Hätte die Regierung nur die Sanierung der Altbauten gefördert, dann wäre der jetzige Schulstandort am Lülsfelder Weg natürlich festgeschrieben gewesen. Aber so eröffnen sich alternative Perspektiven.
Zwar gibt es bereits einen Beschluss des Stadtrats, die neuen Schulen ebenfalls am Lülsfelder Weg zu bauen. Doch ist dies der Weisheit letzter Schluss? Will man tatsächlich den noch recht neuen, für zig Tausende Euro gebauten Parkplatz an der Ecke Schallfelder Straße/Lülsfelder Weg abreißen, um Platz für die neuen Schulgebäude zu haben? Und will man für die Touristen, die mit dem Wohnmobil anreisen und auf diesem stadtnahen Stellplatz Station machen, tatsächlich im äußersten östlichen Zipfel der Geomaris-Liegewiesen einen neuen Ersatz-Stellplatz bauen?
Schule dort bauen, wo die Kinder leben
Man kann auch mal groß denken: Die neuen Schulen werden in den Süden gebaut, modern und großzügig, ohne dass man erneut zwischen Volkach-Bach und Lülsfelder Weg eingeengt wäre. Dann würden die Schulen dorthin kommen, wo die jungen Siedlungsgebiete entstanden sind und künftig weitere entstehen sollen. Dort, wo die Kinder wohnen werden. Wem der Weg in den Süden zu weit ist, der steigt in einen der Schulbusse ein, die täglich sowieso das Stadtgebiet mehrfach durchkreuzen, um die auswärtigen Kinder zu bringen und abzuholen.
Und das i-Tüpfelchen wäre es, dort im Süden eine Multifunktionshalle zu bauen, die sich sowohl für den Schulsport als auch für Großveranstaltungen eignet. Auf dass im Mittelzentrum Gerolzhofen auch mal größere Kulturveranstaltungen möglich wären.
Platz für attraktives Wohnquartier in bester Lage
Im Gegenzug könnte die marode Stadthalle an der Dingolshäuser Straße abgerissen und das Grundstück dort für eine verdichtete Wohnnutzung vermarktet werden. Und der Lülsfelder Weg wäre dann der ideale Standort, um auf der freigeräumten Fläche ein attraktives Wohnquartier in bester Lage inmitten der Stadt entstehen zu lassen. Dem städtischen Haushalt würden die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen gut tun und man könnte die Kosten für die Neubauten im Süden damit deutlich abfedern.
Jetzt ist die Gelegenheit, groß zu denken.