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Gerolzhofen
"Lobbyarbeit für Kinder und Jugendliche": Viel Lob für Stadtjugendpflegerin Johanna Kassner im Gerolzhöfer Stadtrat
Johanna Kassner ist seit Mitte April als Stadtjugendpflegerin angestellt. Zu ihrem breiten Aufgabengebiet zählt auch die Leitung des Jugendhauses. Im Stadtrat stellte sie ihr Konzept und die ersten angelaufenen Maßnahmen vor und erntete dafür viel Beifall. 
Foto: René Ruprecht | Johanna Kassner ist seit Mitte April als Stadtjugendpflegerin angestellt. Zu ihrem breiten Aufgabengebiet zählt auch die Leitung des Jugendhauses.
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 18.10.2024 02:39 Uhr

So viel Zustimmung quer durch alle Fraktionen gibt es eher selten. Die neue Stadtjugendpflegerin Johanna Kassner erntete bei der Vorstellung ihres Konzeptes im Stadtrat reichlich Applaus und ausschließlich lobende Worte.

"Der Beginn war vielversprechend", meinte Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) im Hinblick auf die ersten umgesetzten Maßnahmen im Jugendhaus sowie zur konzeptionellen Erneuerung der Jugendarbeit in Gerolzhofen. Jugendreferent Benedikt Friedrich (CSU) dankte ihr ausdrücklich für einen "tollen Ferienspaß" im Sommer und dafür, was sie in so kurzer Zeit aus dem Jugendhaus gemacht habe. "Bitte weiter so", sagte er zustimmend.

Die studierte Sozialpädagogin Kassner, die seit Mitte April eine 30-Stunden-Stelle innehat, präsentierte die Eckpunkte der neuaufgestellten Stadtjugendarbeit. Sie habe viel Herzblut in ihr Konzept gesteckt, betonte sie im Gremium. Wichtig sei ihr, "Lobbyarbeit für die Kinder und Jugendlichen" zu leisten.

Ein Ziel: Junge Menschen in Gerolzhofen halten

Mit entsprechenden Angeboten, so lautet eines ihrer Ziele, soll die Identifikation mit dem Heimatort gestärkt werden, sodass sich die Heranwachsenden für ihre Stadt einsetzten und im Idealfall vor Ort blieben. Eine "Rentnerstadt" wolle sicher niemand, stattdessen eine Familienstadt. Hintergrund sind ihren Angaben zufolge Prognosen des Landesamtes für Statistik, dass etwas über die Hälfte der Bevölkerung in Gerolzhofen im Jahr 2039 über 65 Jahre alt sein wird.

Ihre Stelle umfasst neben der Leitung des Jugendhauses die Stadtjugendarbeit und neuerdings eine mobile Jugendarbeit. Kern ihrer Arbeit ist eine offene Kinder- und Jugendarbeit mit offenen, freiwilligen Treffs. Dazu gehören unter anderem Begleitangebote, die sich an deren Lebenswelt orientieren und Möglichkeiten zur Mitgestaltung bieten.

Im Rahmen der Neukonzeptionierung des kürzlich wiedereröffneten Jugendhauses können sich Mädchen und Jungen etwa bei der Renovierung einbringen. Derzeit wird nur ein Aufenthaltsraum genutzt. Dankbar ist sie für die große Unterstützung des Bauhofs und der Stadtgärtnerei.

Auch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen liegt Johanna Kassner am Herzen, unter anderem mit den Schulen. Deshalb möchte sie Kooperationsprojekte angehen; eines, das sich mit Upcyling beschäftigt, läuft bereits mit der Mittelschule.

Konkret angedacht sind eine Konzeptplanung für ein Open-Air-Kino, sowie ein Runder Tisch, eine Kinderadvent-Aktion, Bastelangebote, Beratung und Cliquenarbeit. Im Jugendhaus werden die Möbel und Unterhaltungsmedien noch erneuert.

Voraussichtlich 2025 Tag der offenen Tür im Jugendhaus

Im Blick hat sie zudem eine außerschulische Jugend- und Jugendkulturarbeit, ebenso die Integration von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund. Darauf hingewiesen hatte Günter Iff (Freie Wähler), der sich freute, dass es statt einer reinen Jugendhausleitung jetzt eine Stadtjugendpflege gibt. Johanna Kassner hat dahingehend Kontakt mit dem Geo-Treff aufgenommen, auch seien schon ukrainische Jugendliche ins Jugendhaus gekommen. Gerne würde sie auch Unterstützungsangebote gleich nach der Schule anbieten. Aktuell öffnet das Jugendhaus erst um 15 Uhr.

Eine Beteiligung an öffentlichen Veranstaltungen oder gemeinsame Aktionen mit Vereinen, wonach Norbert Finster (SPD) gefragt hatte, sind nach Ansicht Kassners zwar gute Ideen, aber aufgrund der Arbeiten im Haus zeitlich aktuell nicht umzusetzen. Vielleicht aber kämen, so ihre Hoffnung, auch mal Vereine ins Jugendhaus.

Einen Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit soll es laut dem Bürgermeister erst 2025 geben, wenn die Renovierung abgeschlossen ist. Ohnehin ist aus seiner Sicht im Moment "alles sehr variabel". Falls Schwerpunkt und Bedarf in der Stadtjugendpflege und im Jugendhaus sich verschieben sollten, könnte man flexibel reagieren.

 
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