Die Schweinfurter Linke präsentiere sich geeint, heißt es in ihrer Mitteilung. Nach dem Zoff der beiden früheren Vorsitzenden wurde ein neuer Kreisvorstand gewählt.
"Die nach dem Rücktritt des Kreisvorstandes notwendige Neuwahl des Gremiums wurde unter großer Teilnahme der Mitglieder erfolgreich abgeschlossen", heißt es in ihrer Mitteilung. Als gleichberechtigte Vorsitzende wurden demnach Bezirksrätin Angelika Strobel (Werneck) sowie der bisherige vormalige gleichberechtigte Vorsitzende Sinan Öztürk, Stadtrat in Schweinfurt, mit jeweils 100 Prozent der Stimmen auf der Mitgliederversammlung gewählt.
Die Neuwahl war notwendig geworden
Die Neuwahl des Vorstands war notwendig geworden, nachdem Öztürk wegen eines Facebook-Posts der bisherigen Co-Vorsitzenden Jutta Greber zu einer umstrittenen Entscheidung des Schweinfurter Linke-MdB Klaus Ernst bein Landesparteitag im September 2018 zurückgetreten war. Daraufhin trat der Kreisvorstand insgesamt zurück. Jutta Greber verließ die Linke und ist inzwischen Mitglied der SPD, wie sie selbst mitteilte.
Ebenfalls wiedergewählt wurde die Schweinfurterin Kerstin Reichert in ihrer Funktion als Kreisschatzmeisterin. Als weitere Mitglieder im Kreisvorstand wurden die bisherigen Vorstandsmitglieder Florence Genheimer und Andrea C. Greber, Rainer Nickel, Robert Striesow, Michael Dörfer und Wolfgang Trüdinger, alle aus Schweinfurt, mit jeweils sehr guten Stimmergebnissen gewählt, so die Mitteilung. Damit zeige sich der Linke-Kreisverband Schweinfurt mit seinen 124 Mitgliedern geeint und schlagkräftig.
"Es geht um Sachpolitik für die Menschen"
"Die Mitgliederversammlung hat eindrucksvoll belegt, dass es den Schweinfurter Linken um Sachpolitik zur Verbesserung der Lebensumstände für die Menschen geht! Interne Meinungsverschiedenheiten dagegen sind intern zu klären", so Öztürk. Er und Strobel wollten gemeinsam mit dem Vorstand und der Basis die anstehenden Aufgaben erfolgreich bewältigen. Arbeitsschwerpunkte seien die Vorbereitung des politischen Aschermittwochs am 6. März im Saal des TV Oberndorf, die Europawahl am 26. Mai sowie die Kommunalwahlen im März 2020.
Mit dem letzten Bundestagswahlergebnis von über sechs Prozent in Bayern sei die Partei nun in der Lage, ohne Stützunterschriften in weiteren Gemeinden im Landkreis Schweinfurt anzutreten. „Die hierfür notwendigen Vorarbeiten sind anzugehen und Interessierte für die Stadtrats-, Kreistags- und Gemeindelisten zu gewinnen“, so die Co-Vorsitzende Angelika Strobel. Öztürk ist sich sicher, "dass es sich lohnt aktiv zu werden und für soziale Gerechtigkeit einzustehen". Ohne die Linke gäbe es heute keinen Mindestlohn, die Rückkehr zu paritätischen Finanzierung des Zusatzbeitrages in der Krankenversicherung und die Debatte zur steigenden Altersarmut.