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Schweinfurt
Linke im Schweinfurter Stadtrat fordern: Nicht erst die Rücklagen aufbrauchen, sondern gleich Kredite aufnehmen
Die Pläne von Verwaltung und OB, ab 2023 an die finanziellen Reserven der Stadt zu gehen, sind für die Fraktion Die Linke im Stadtrat keine Option.
Kommende Woche beginnen die Haushaltsberatungen des Schweinfurter Stadtrats im Sitzungssaal des Rathauses. Am geplanten Kurs der Verwaltung hat die Fraktion Die Linke schon jetzt einiges zu kritisieren.
Foto: Anand Anders | Kommende Woche beginnen die Haushaltsberatungen des Schweinfurter Stadtrats im Sitzungssaal des Rathauses. Am geplanten Kurs der Verwaltung hat die Fraktion Die Linke schon jetzt einiges zu kritisieren.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:20 Uhr

Kommende Woche, ab dem 14. November, startet der Schweinfurter Stadtrat in die Haushaltsberatungen für 2023. Dann wird festgezurrt, welche Projekte umgesetzt werden und wie Schweinfurt diese finanzieren will. Was bisher darüber bekannt ist, sorgt bei der Fraktion Die Linke im Stadtrat teilweise für Kopfschütteln.

Wie die Fraktion in einer Pressemitteilung erklärt, teile man zwar den sorgenvollen Blick der Verwaltung auf die finanzielle Lage der Stadt in dieser Zeit massiver Teuerungsraten und Energieknappheit. Diese Themen würden Privathaushalte und kommunale Haushalte gleichermaßen belasten. Aber, betont die Linke: "Öffentliche Haushalte haben wesentlich größere Möglichkeiten zur Gegenfinanzierung als der überwiegende Teil der Bevölkerung." Und die sollte man nutzen.

Die Fraktion, so deren Vorsitzender Frank Firsching, stehe den Plänen der Verwaltung, die massiven Investitionsvorhaben zeitlich zu strecken und gegebenenfalls abzuspecken, zwar aufgeschlossen gegenüber. "Die Haushaltsfinanzierung ist jedoch nicht zu Ende gedacht", wird Firsching in der Pressemitteilung zitiert. Demnach schlage Oberbürgermeister Sebastian Remelé vor, die Rücklagen der Stadt 2023 komplett zu verbrauchen und erst ab 2024 Kredite zur Finanzierung der Investitionsvorhaben von 41,5 Millionen Euro in Anspruch zu nehmen.

Firsching: Schon jetzt ist klar, dass künftige Kredite teurer sein werden

"Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch politisch klug", so Firsching. Schon heute sei klar, dass die Zinsen in den nächsten beiden Jahren weiter steigen werden, da die Energieknappheit anhalten wird und damit die Inflation weiter auf hohem Niveau bleibt. Als Gegenmaßnahme werde die Europäische Zentralbank die Zinsen erhöhen. Und damit würden in Zukunft auch Kredite teurer. Fazit der Fraktion Die Linke: "Damit schädigt das Vertagen der Kreditaufnahme zukünftige Haushalte der Stadt".

Es sei politisch unklug, alle Rücklagen der Stadt in nur einem Jahr auszugeben. Das komme einer "kommunalpolitischen Innovationsbremse gleich, weil vollständig aufgebrauchte Rücklagen zur Finanzierung neuer Ideen fehlen". Gegenvorschlag der Linken: Die Rücklagen linear absenken und gleichzeitig die Kreditlinie sofort aktivieren. 

Linke fordern keine Anhebung der Gewerbesteuer, kritisieren aber Versäumnisse

Die Fraktion habe nicht vor, eine Erhöhung der Gewerbesteuer zu beantragen, obwohl es die finanzielle Situation der Stadt erfordere. Firsching verweist auf die "unterbliebene Anpassung nach oben in den guten Zeiten". "Wäre man unseren Anträgen schon vor zehn Jahren gefolgt, wäre die finanzielle Ausgangslage der Stadt heute deutlich besser", so der Fraktionsvorsitzende.

Aufgrund der finanziell angespannten Situation der Stadt stellt Die Linke zum Haushalt 2023 nur einen Antrag zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden. Laut Stadtrat Robert Striesow beantragt die Fraktion eine bessere Bezuschussung des Mittagessens für Kinder in Ganztagesklassen. Der Preis für Mittagessen solle im Jahr 2023 auf einen Euro reduziert werden. "Eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern in Ganztagsklassen wird so jährlich um etwa 600 Euro entlastet."

Anträge anderer Fraktionen will Die Linke kritisch prüfen. Volle Unterstützung kündigt Stadträtin Andrea C. Greber in der Pressemitteilung für den Antrag von SPD und Grünen an, den Steg vom Hauptbahnhof in die Ernst-Sachs-Straße zu sanieren.

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "...die Rücklagen der Stadt 2023 komplett zu verbrauchen und erst ab 2024 Kredite zur Finanzierung der Investitionsvorhaben von 41,5 Millionen Euro in Anspruch zu nehmen."

    Was hat die Stadt seit 2010 erreicht? Welche Projekte wurden umgesetzt? Im nächsten Jahr sollen die Rücklagen komplett aufgebraucht und im übernächsten Jahr Kredite aufgenommen werden.
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  • Funkenstern
    Au weia. Ich halte ja von den Personen, die die Linke vertreten, landesweit sehr sehr wenig.
    Aber dieser Herr bringt sich immer wieder mit Argumentationen nach Vorne, wo man meinen könnte, Hauptsache er erregt Aufmerksamkeit . Von Sinnlosigkeit nicht zu überbieten und man könnte auch interpretieren, ein Schlag ins Gesicht des Bürgers. Wähler kann man ja nicht schreiben, die haben ja fast keine.
    Jeder der Hilfen und Kredite in Anspruch nehmen will oder muss, bringt Rücklagen mit. Diese sind zunächst aufzubrauchen und dann stockt man auf.
    So schreibt es sogar das Stützenamt vor....
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  • fw@widdi.de
    mir wird immer unwohler. DercWähler hat leider vergessen, dass DIE LINKE gerichtlich festgestellt, due RECHTSNACHFOLGERIN der SED ist.

    Due haben schonmal ein Land und Gesellschaft zu Grunde gerichtet.... die SWer Kolleginnen und Kollegen zeigen mit 'Schulden Schulden Schulden' das gleiche Fehlen von politischem Verständnis. *erschauder*
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  • Unterfrank
    Widdi: Ewig Gestrige mit "Rote Socken" Parolen sterben wohl nie aus.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Die LINKE ist nicht lediglich Rechtsnachfolgerin der SED, sondern sie ist die SED, nur unter mehrfach geändertem Namen. Gregor Gysi hat es geschickt eingefädelt, dass die Partei sogar das SED-Parteivermögen behalten konnte.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zum Thema erst die Rücklagen aufbrauchen, dann Kredite aufbrauchen meint Frank Wirsching laut Artikel:

    Zitat Frank Wirsching:"Das ist weder ökonomisch sinnvoll noch politisch klug", so Firsching. Schon heute sei klar, dass die Zinsen in den nächsten beiden Jahren weiter steigen werden, da die Energieknappheit anhalten wird und damit die Inflation weiter auf hohem Niveau bleibt."

    Genau wegen solcher geballter Inkompetenz wird die Linke von kaum jemanden mehr gewählt... Wirsching schreibt es doch selbst, dass die Inflation weiter anhalten wird, d.h. der Wert der noch vorhandenen Rücklagen wird durch die Inflation sinken! Natürlich mögen auch die Zinsen steigen, da hat er vermutlich recht.

    Ein Blick in die Vergangenheit zeigt aber, dass die Inflation eigentlich immer höher ist als die Zinssteigerung!

    Insofern ist ein Abschmelzen der Rücklagen sinnvoll bevor man Kredite aufnimmt v.a. in Anbetracht der Tatsache, dass Kommunen bisher immer an äußerst günstige Kredite kamen.
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