zurück
Dingolshausen
Letzter Verkaufstag: Bäckerei Schwab in Dingolshausen schließt
Die Tradition der Familienbäckerei reicht fast 100 Jahre zurück. Betroffen von der Schließung ist auch die Filiale in Donnersdorf. Den Bäckereiverkauf übernimmt ein Nachfolger.
Die Bäckerei Schwab in Dingolshausen (im Bild) öffnet am Samstag, 20. November, zum letzten Mal. Betriebsinhaber Peter Schwab schließt seine Bäckerei, die auch eine Filiale in Donnersdorf hat, aus gesundheitlichen Gründen. Ab 1. Dezember 2021 übernimmt die Höreder Bäckerei beide Filialen.
Foto: Michael Mößlein | Die Bäckerei Schwab in Dingolshausen (im Bild) öffnet am Samstag, 20. November, zum letzten Mal. Betriebsinhaber Peter Schwab schließt seine Bäckerei, die auch eine Filiale in Donnersdorf hat, aus gesundheitlichen ...
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 10.02.2024 12:47 Uhr

Wenn sich an diesem Samstag, 20. November, zur Mittagszeit die Tür zum Verkaufsraum der Bäckerei Schwab in Dingolshausen schließen wird, dann endet ein langes Kapitel. Denn für Inhaber Peter Schwab wird dies dann der letzte Tag als Bäcker gewesen sein. Er beendet damit nicht nur sein Berufsleben – mit der Betriebsaufgabe verschwindet auch eine der letzten familiengeführten Traditionsbäckereien im Raum Gerolzhofen. Diese hat in Dingolshausen seit dem Jahr 1928 Backwaren hergestellt. Von der Schließung ist auch die Filiale in Donnersdorf betroffen.

Unbestätigten Informationen aus dem Umfeld des Bäckereipersonals zufolge haben gesundheitliche Gründe Bäckermeister Schwab dazu veranlasst, seinen Betrieb vergleichsweise kurzfristig einzustellen. Zu den Hintergründen der Schließung und zum Fortgang möchte sich der Betriebsinhaber trotz mehrmaliger Anfragen dieser Redaktion jedoch nicht äußern. Insoweit stützt sich dieser Artikel auf die Informationen, die seit kurzem in Form eines Aushangs an der Ladentür für jedermann lesbar sind.

Großbäckerei setzt den Verkauf fort

Demnach verbinden Peter Schwab und seine Familie die Ankündigung der Betriebsschließung mit dem Dank an die jahrelange Treue ihrer Kundschaft sowie an die Mitarbeiter, die "in der Nacht, in den frühen Morgenstunden und den ganzen langen Tag" den Laden am Laufen gehalten hätten, wie auf dem Zettel zu lesen steht. Nach Auskunft des Inhabers übernimmt die familiengeführte Großbäckerei Höreder Beck aus Oberhohenried bei Haßfurt zum 1. Dezember von Schwab den Bäckereiverkauf in Dingolshausen und Donnersdorf. Eine gute Nachricht noch für die Fans des fränkischen Käseplootz: Den Kuchen, für den die Bäckerei aus Dingolshausen bis weit über ihre Heimatgemeinde hinaus bekannt war, soll es vor Ort weiterhin zu kaufen geben.

Christine Wolf, kaufmännische Leiterin bei Höreder Beck, bestätigt gegenüber dieser Redaktion den Übernahmezeitpunkt des Bäckereiverkaufs. Peter Schwab sei auf Höreder Beck zugekommen mit der Bitte, seinen Betrieb zu übernehmen. Höreder Beck habe allen bisherigen Verkäuferinnen der Bäckerei Schwab einen Übernahmevertrag angeboten. „Unser Ziel ist es, Kunden und Mitarbeiter der Bäckerei Schwab zu behalten“, sagt Wolf.

Es gibt weiter den beliebten Käseplootz

Die Produktion der Backwaren erfolgt künftig in Oberhohenried. Eine gute Nachricht noch für die Fans des fränkischen Käseplootz: Den Kuchen, für den die Bäckerei aus Dingolshausen bis weit über ihre Heimatgemeinde hinaus bekannt war, soll es vor Ort weiterhin zu kaufen geben. Höreder Beck hat die Rezeptur übernommen.

Bis zum Frühjahr 2017 hatte die Bäckerei Schwab bekanntlich noch eine Filiale mit Café am Marktplatz in Gerolzhofen. Diese hat seinerzeit der Frankenwinheimer Bäcker Axel Schmitt übernommen, der das Stadtcafé bis heute fortführt. Damals, vor viereinhalb Jahren, hatte Bäcker Peter Schwab als Hauptmotiv für die Verkleinerung seines Betriebs sein fortschreitendes Alter angegeben. Wirtschaftliche Gründe hätten keine Rolle bei seiner Entscheidung gespielt, seine Präsenz in Gerolzhofen nach 25 Jahren aufzugeben. Bevor die Bäckerei Schwab ihre Filiale an den Gerolzhöfer Marktplatz verlegt hat, hatte sie 20 Jahre lang Backwaren im Raum der früheren Bäckerei Bildstein in der Salzstraße in Gerolzhofen verkauft.

Schwiegersohn übernimmt die Familienbäckerei

Peter Schwab hatte das Familienunternehmen von seinem Vater Josef Schwab übernommen, der im Februar 2018 im Alter von 82 Jahren starb. Josef Schwab wiederum hatte im Jahr 1962 zusammen mit seiner Frau Irmgard (geb. Leibold) nach ihrer Heirat die Dingolshäuser Bäckerei übernommen – aus den Händen seines Schwiegervaters Andreas Leibold. Zwei Jahre später erwarb Josef Schwab den Titel des Bäckermeisters.

Sein Vorgänger, Andreas Leibold, hatte, wie auf der Webseite der Bäckerei nachzulesen ist, im Jahr 1928 die Bäckerei wiedereröffnet. Die Wurzeln der Dingolshäuser Bäckerei reichen den Informationen zufolge laut einer ersten urkundlichen Eintragung bis ins Jahr 1836 zurück.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Dingolshausen
Michael Mößlein
Betriebsschließungen
Filialen
Großbäckereien und Bäckereiketten
Peter Wolf
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top