Die Dingolshäuser Bäckerei Schwab zieht sich aus Gerolzhofen zurück. Letztmals am Ostersamstag wird das Marktcafé in der Ägide Schwab geöffnet sein. Dann kommt es zu einer Umbauphase, an deren Ende Bäckermeister Axel Schmitt aus Frankenwinheim Bäckerei und Café wieder aufschließen und weiterbetreiben wird. Vor allem das Café soll deutlich aufgewertet werden.
Keine wirtschaftlichen Gründe
Es gibt viele Gründe, warum Peter Schwab sich vom lukrativen Standort am Gerolzhöfer Marktplatz zurückzieht, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Wirtschaftliche Ursachen seien es allerdings nicht. Als Hauptmotiv führt er an, dass er mit fortschreitendem Alter künftig etwas kürzer treten möchte. Das heißt, es geht an den Standorten Dingolshausen und Donnersdorf weiter, aber eben ohne Gerolzhofen.
25-jährige Ära beendet
Damit beendet Peter Schwab eine 25-jährige Präsenz in Gerolzhofen. Angefangen hat er in der ehemaligen Bäckerei Bildstein in der Salzstraße. Vor fünf Jahren zog er dann an den Marktplatz um. „Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit in Gerolzhofen. Wenn ich mich jetzt zurückziehe, tut das schon ein bisschen weh“, bekennt er.
Aber es geht weiter. „Mein Kollege und ich haben uns erstmals vor eineinhalb Monaten zusammengesetzt und jetzt sind wir uns einig“, verweist der neue Betreiber Axel Schmitt alles andere, was über das Marktcafé kursierte, ins Reich der Gerüchte.
Personal wird übernommen
Wichtig: Axel Schmitt wird das gesamte Team des Marktcafés übernehmen. Von Ostern bis zum Monatsende ist dann erst einmal Stillstand. Ab 1. Mai tritt der neue Mietvertrag in Kraft und damit beginnt der Umbau, der zwischen vier und sechs Wochen dauern soll.
Axel Schmitt möchte das bisherige Café mit einer loungeähnlichen Ausstattung aufwerten und teilweise auch den Verkaufsbereich verändern, der großteils noch aus Zeiten der Bäckerei Seufert stammt. Verbessern soll sich auch die Akustik.
Mehr Außenbewirtschaftung
Der Frankenwinheimer Bäckermeister und Konditor beabsichtigt ferner, die Außenbewirtschaftung auszudehnen. „Gerolzhofen hat so einen schönen Marktplatz, das muss man nutzen.“
Und vor allem soll das Café auch sonntags geöffnet sein. Dazu muss Schmitt das Personal möglicherweise aufstocken. Ob er bei alledem den kleinen Pop-up-Laden in der Marktstraße, wo es sonntagmorgens frische Brötchen gibt, weiterführen will, weiß Schmitt noch nicht.
Bäckerroulette
Der Bäcker, der neben Frankenwinheim auch Verkaufsstellen in Sommerach und Sulzheim betreibt, hat sich den Schritt nach Gerolzhofen wohl überlegt. „In Zeiten des Bäckerroulettes will ich mich in Gerolzhofen mit eigener Ware positionieren.“ Sowohl im Verkauf als auch im Café soll es dann mehr Konditor-Produkte geben. Im Hintergrund der Entscheidung steht auch, dass Schmitt die Vergrößerung seiner Produktionsstätte in Frankenwinheim plant.
Der Unternehmer denkt in Gerolzhofen auch an einen Raum für „kultige Veranstaltungen“, wie zum Beispiel eine Präsentation von Wein und Brot. Der Bäckermeister trägt nämlich nach erfolgreicher Prüfung auch den Titel eines Brotsommeliers.
