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Ebrach
Leserforum: Ein Dankeschön für die wirklichen Klimaschützer
Frühlingserwachen im Steigerwald 2021: Aber die Bäume kämpfen ums Überleben - gegen Trockenheit und Schädlinge.
Foto: René Ruprecht | Frühlingserwachen im Steigerwald 2021: Aber die Bäume kämpfen ums Überleben - gegen Trockenheit und Schädlinge.
Bearbeitet von Gabriele Kriese
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:18 Uhr

Zum Artikel "Waldschutz besser für das Klima" (vom 30. März, Seite 24) erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.

Wer mit offenen Augen durch unsere Staatswälder oder auch durch die vielen Privatwälder geht, erlebt wie nach den beiden Trockenjahren unermüdlich über das ganze Jahr am Wiederaufbau gearbeitet wird.

Von Zecken zerstochen, von Brombeeren zerkratzt, von Hitze oder Kälte gequält, erledigen die Waldbesitzer/innen  die gefährliche und oft mühsame Waldarbeit. Sie müssen erleben, wie ihre über Generationen gepflegten Buchen-, Kiefer-, und Fichtenwälder von Hitzewellen, Stürmen und immer aggressiver werdenden Waldschädlingen dezimiert werden.

Sie versuchen die abgestorbenen Bäume vor weiteren Wertverlusten zu retten und bekämpfen dabei vorbeugend deren Schädlinge. Sie pflanzen Jungbäume, die dem Klimawandel trotzen, helfen den Jungpflanzen sich gegenüber Gras-, Kraut-, und Wildkonkurrenz durchzusetzen und steuern die Bestandsdichte, so dass die Stabilität gegenüber Stürmen erhöht wird, und die immer geringeren Niederschläge auf die verbleibenden Bäume verteilt werden.

Für diese Knochenarbeiten müssen sie noch Geld mitbringen, weil die erhofften Einnahmen aus dem Holzverkauf ausbleiben. Und wo bleibt der Dank der Gesellschaft?

Fakt ist, dass nur ein vitaler, klimastabiler und wuchskräftiger Mischwald dauerhaft Klimaschutzfunktionen erfüllen kann. Nur er bindet das klimaschädliche CO2 in seinem Holzkörper, und der so erzeugte wertvolle Rohstoff Holz kann als Baustoff, CO2-neutraler Energieträger oder Ersatz für energieaufwendig hergestellte Materialien der Gesellschaft dienen.

Die sogenannten Umweltverbände und ihre Verbündeten würden menschliche Größe zeigen, wenn sie einfach nur Danke sagen würden an alle, die für den Fortbestand unserer Wälder kämpfen. Denn sie sind die wahren Klimaschützer und nicht die, die aus der Hängematte heraus dem Niedergang unserer Wälder zuschauen und dem sich "Selbst überlassen" und "Nichts tun" das Wort reden.

Denn die Natur sieht den Klimawandel nicht voraus, sie kann nur darauf reagieren, und Anpassungsprozesse auf geänderte Umweltbedingungen dauern in Wäldern Jahrtausende! Oder ist es doch noch nicht fünf vor zwölf, wie zurecht von den Klimaschützern behauptet wird?

Haben wir nicht schon genug abschreckende Beispiele von großflächigen Waldverlusten in sich selbst überlassenen Wäldern wie zum Beispiel den Nationalparken Harz, Hainich, Sumava oder Bayerischer Wald?

Das Modell Nationalpark ist in Zeiten des Klimawandels nicht mehr vertretbar. Das Gebot der Stunde heißt: Möglichst viele Wälder gegen den Klimawandel aktiv umzubauen. Der Forstbetrieb Ebrach zeigt, wie Artenschutz, Klimaschutz und Waldumbau funktionieren.

Andreas Knorr

96158 Frensdorf

 
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Kommentare
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  • RGPBR@aol.com
    sehr guter Leserbrief stimme ihnen voll zu.
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  • richtig
    Ein Mindestmaß an Waldgeschichte sollte man schon haben. Dann würde dieses Heldenepos nicht geschrieben worden sein. Vor dem ersten Weltkrieg entstanden die Wälder vorrangig aus Naturverjüngung. Insbesondere nach 1945 wurden auf Kahlschlägen Nadelbäume gepflanzt, um den riesigen Bedarf an Bau- und Konstruktionsholz zu decken. Besonders Privatwaldbesitzer legten Fichtenplantagen an. Nun, da Stürme und Käfer die Nadelforste abgeräumt haben, wird wegen fehlender Samenbäume gegen den Hunger der Überbevölkerung an Schalenwild altbewährten Laubbäume gepflanzt. Wald entsteht ganz von alleine, wenn der Natur freier Lauf gewährt ist. Bei den genannten, durch Käfer abgeräumten Wäldern (Harz, Bayerwald usw.) Handelt es sich um menschengemachte, unnatürluche Forste, die nun Wälder werden dürfen.
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