"Der Landkreis Schweinfurt nimmt das Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft zur Kenntnis", teilt Andreas Lösch, der Pressesprecher des Landratsamtes Schweinfurt auf Anfrage mit. Die Deutlichkeit, mit der die 1000er-Marke bei den Reisenden-Kilometern pro Kilometer Streckenlänge laut Gutachten unterschritten werden soll, habe für Überraschung gesorgt.
Wie ausführlich berichtet, hatte eine deutliche Mehrheit im Kreistag das Gutachten zur Fahrgast-Auslastung auf der Steigerwaldbahn bei der BEG beantragt. Auch der Kreistag Kitzingen und der Stadtrat der kreisfreien Stadt Schweinfurt hatten vergleichbar abgestimmt. Die drei Gremien hatten, im Gegensatz zu den Anrainergemeinden entlang der Strecke (außer Gerolzhofen), ein Verkehrsbedürfnis bejaht und sich deshalb gegen eine Entwidmung der Bahnstrecke ausgesprochen. Statt der notwendigen 1000-er Marke hatte das Gutachten nur einen Wert von 653 Reisenden-Kilometern erbracht.
Man habe zumindest mit einer gewissen Ähnlichkeit der Ergebnisse zu den Gutachten gerechnet, die 2016 von Konrad Schliephake und 2018 von der Firma Wallerich Industrietechnik GmbH im Auftrag der Kobra NVS GmbH und des Landkreises Schweinfurt vorgelegt wurden, heißt es aus dem Landratsamt. Beide Analysen hatten der Steigerwaldbahn mindestens im Nordteil der Strecke zwischen Schweinfurt und Gerolzhofen die für eine Reaktivierung erforderlichen Potentiale bescheinigt.
"Diese doch erheblichen Abweichungen der einzelnen Gutachten zueinander werfen deshalb Fragen auf", schreibt Pressesprecher Lösch. Im Landkreis Schweinfurt möchte man deshalb zunächst den weiteren Fortgang des Verfahrens abwarten. Das Landratsamt Schweinfurt will zudem gemeinsam mit dem Landkreis Kitzingen das Angebot der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) nutzen, sich das aktuelle Gutachten von einem Sachverständigen der BEG in einem persönlichen Gespräch erklären zu lassen.
Eine wortgleiche - und offenbar intern abgesprochene - Stellungnahme wurde am Montagnachmittag auch vom Landratsamt Kitzingen verschickt.
Ist die notwendige Untersuchung des Habitats entlang der schon zurückgebauten Gleise hinfällig? Wo sind hier die zuständigen Behörden? Mir fehlen die Worte.
ff....
Die Ausreden gehen der CSU langsam aus, die Uhr tickt. Wir erwarten ein Machtwort, fundamentale Änderungen, ansonsten sitzt das Wahlkreuz demnächst woanders! Aber definitv nicht bei der CSU!
Daher: Wie an anderer Stelle und von anderen Personen bereits gefordert: Ein runder Tisch zu diesem Thema - und die Erstellung einer Potentialanalyse durch ein neutrales, staats-unabhängiges Gutachten - und nicht von einer staatseigenen Gesellschaft, die dann sowohl der Auftraggeber des Gutachtens als auch der Träger des schienengebundenen ÖPNV ist!
Das wäre ja unglaublich gewesen!
Was mich vielmehr umtreibt, ist die Frage des "unabhängigen Gutachtens"!
Es gibt ja den schönen Spruch: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast - aber die Frage ist halt schon: Wo kommen diese massiven Unterschiede im Ergebnis her?
Es wird hier immer von einem "neutralen Gutachten" gesprochen - aber wie neutral ist das wirklich?
Die BEG ist der Träger und Auftraggeber des schienengebundenen ÖPNV in Bayern - und erstellt sich quasi selber ein Gutachten, ob sich eine Reaktivierung lohnt oder nicht ?
Die BEG gehört dem Freistaat Bayern, der ja massive Hürden für die Reaktivierung von Bahnstecken aufstellt - als wolle der gar keine Reaktivierungen? (Im Gegensatz zu Bestandsstrecken, die oft meilenweit von den geforderten 1000 Reisekilometern weg sind1)
Sie müssen nur für das "das" das "die" setzen!
Folgerichtig würde es lauten.
Es ist deshalb nicht nur legitim , sondern geradezu verpflichtend sich die Gutachten erklären zu lassen. Mit Spannung warte ich das Ergebnis dieser Gesprächsrunde ab.
Denn wenn Sie nur das eine Gutachten prüfen lassen, dann unterstellen Sie unwillkürlich und das wollen Sie doch bestimmt nicht oder?
Daher besteht Erklärungsbedarf wohl einzig und allein bei diesem neuen Gutachten - und damit ist der Artikel „das“ schon durchaus richtig verwendet!
Trotzdem muss man erkennen das auch das erste Gutachten der Strecke mit Ach und Krach eine mögliche Rentabilität bescheinigt hat. (knapp über der notwendigen 1000er Marke).
Weitere Gutachten machen es nicht besser, eine tolle Auslastung und sichere Rentabilität wird wohl kein Gutachten bescheinigen können.
Sicherlich können sich die Lkr. KT und SW das Gutachten erklären lassen. Das macht sicherlich auch Sinn.
Wenn man folgenden Satz aus dem Landratsamt Schweinfurt vernimmt: "Im Landkreis Schweinfurt möchte man deshalb zunächst den weiteren Fortgang des Verfahrens abwarten" bedeutet das sowieso, dass sich die nächsten Jahre wenig bis nichts in der Sache bewegt.