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Bergrheinfeld
Landrat kritisiert SuedLink-Pläne scharf
Zu wenig gewürdigt sind die Einwände vor Ort im Plan zum Bau der Stromtrasse SuedLink. Das findet Landrat Florian Töpper. Nicht sein einziger Kritikpunkt.
Die Einwände von Vertretern aus dem Landkreis Schweinfurt, was die Pläne für die SuedLink-Trasse betrifft, wurden nicht berücksichtigt, kritisiert Landrat Florian Töpper.
Foto: snowflock | Die Einwände von Vertretern aus dem Landkreis Schweinfurt, was die Pläne für die SuedLink-Trasse betrifft, wurden nicht berücksichtigt, kritisiert Landrat Florian Töpper.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:47 Uhr

Scharfe Kritik äußert Landrat Florian Töpper (SPD) an den Plänen zum (vorrangig unterirdischen) Bau der Nord-Süd-Stromtrasse SuedLink. Wie Betreiber Tennet am Donnerstag bekannt gegeben hat, führt die Leitung auch durch den Landkreis Schweinfurt. Mit einer Besonderheit gegenüber anderen Bereichen der Strommagistrale: Bei Oerlenbach  zweigt die Leitung ab, um sie bei Berg-/Grafenrheinfeld an das dort vorhandene Netz anzubinden.

"Keine Entlastung erkennbar"

Und genau hierin sieht Töpper wie auch Bergrheinfelds Bürgermeister Ulrich Werner (CSU), Bauernverband, Jagdgenossenund die dortige Bürgerinitiativeein Problem. Denn die Gemeinde sei bereits mit Strommasten, Leitungen und Autobahnsträngen stark belastet. Eine Entlastung könne er nicht erkennen, so Töpper. Auf den ersten Blick seien im Vorschlag die "nachdrücklich formulierten Eingaben" des Kreises und der Gemeinden nur geringfügig gewürdigt worden. Wörtlich schreibt er: „Im Namen der gesamten Region fordere ich für den Landkreis Schweinfurt, dass der Netzknoten Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld entlastet wird. Insoweit möge die Bundespolitik dahingehend glaubhaft bei den Menschen vor Ort erscheinen, indem die im Jahr 2015 getroffenen Vereinbarungen zur Entlastung des Netzknotenpunkts Grafenrheinfeld eingehalten werden.“

Töpper geht von Konverterbau aus

Laut Töpper sind Kommunalpolitiker am Mittwoch in Würzburg von Tennet persönlich informiert worden. Demnach soll die Trasse zum Felsenhof westlich des Gewerbegebiets "Am Bahnhof" und in die Nähe des neu gebauten Umspannwerks führen. Dort soll auch der Konverter gebaut werden, der den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Trotz des kürzlich zurückgezogenen Antrags auf Vorbescheid wolle Tennet daran festhalten, so Töppers Informationsstand.

"Keine weiteren Freileitungen"

Tennet will über die vorgelegten Leitungskorridore, die die Bundesnetzagentur endgültig festlegt, die Bürger informieren. Unter anderem am 7. Mai in Grafenrheinfeld. Dort werde sich der Landkreis einbringen, kündigte Töpper an. Im Übrigen sei die Notwendigkeit des SuedLinks in seinen Augen nach wie vor nicht nachgewiesen. Und er mahnte erneut, auf andere Projekte wie die Freileitungen  P43 und P44, die ebenfalls zum Knotenpunkt Berg-/Grafenrheinfeld führen sollen, zu verzichten.

 
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  • F. R.
    Zitat vom Landrat Florian Töpper: "Denn die Gemeinde sei bereits mit Strommasten, Leitungen und Autobahnsträngen stark belastet."

    Ganz genau deshalb gehört Südlink dorthin! Das sind sogenannte "Trassenbündel", eine Forderung des Natur- und Landschaftsschutzes! Die Alternative wäre alles zu verteilen. Dann hätten wir noch mehr Landschaftszerschneidungen!

    Das große Glück des Landkreises SW ist die Bündelung fast aller Infrastruktur im Südwest-Korridor SW-Werneck. Hier läuft alles genau an der richtigen Stelle in die Stadt, zur ebenfalls südwestlich gelegenen Großindustrie. Dadurch blieb das Umfeld der Stadt in allen anderen Richtungen weitgehend intakt (SWer Mainbogen, SWer Rhön) u. a. für die Naherholung. Herr Landrat, sie sollten Ihren eigenen Landkreis verstehen.

    Das Gegenteil ist um WÜ: hier fehlt die Bündelung und das Umfeld der Stadt ist in allen Richtungen durchschnitten von: Autobahnen, Eisenbahnen und Hochspannungsleitungen, die z. T. mitten durch WÜer Wohngebiete laufen!!
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