Der Jahresbericht und die Aktionen gegen die Hochspannungstrasse "Suedlink" und deren Folgeprojekten standen im Mittelpunkt der Generalversammlung der Jagdgenossenschaft Bergrheinfeld.
"Das Jahr war erneut geprägt von Aktionen gegen den Suedlink und dessen Folgeprojekten", stellte Jagdvorstand Winfried Hömer in seinem Bericht fest. Vorher habe man sich mehr um die Belange der Jagdgenossenschaft kümmern können. Er gab einen Rückblick über die Aktionen gegen die Hochspannungstrassen, darunter der Protest mit über 50 Treckern beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in Bergrheinfeld.
Hömer dankte allen, die diese Aktionen unterstützt haben. Ohne Rechtsbeistand hätte man hier keine Chance gehabt, gehört zu werden. Er dankte den Spendern, die dafür großzügige finanzielle Beiträge geleistet haben.
Neuigkeiten von Tennet am Donnerstag
Der Jagdvorsteher appellierte an die jungen Mitglieder, bei künftigen Aktionen mitzumachen und Führungsaufgaben zu übernehmen. Der Bau der Suedlink Erdverkabelung sei ein großer Eingriff in die Umwelt. Dazu drohten noch die Leitungen P43 und P44. An den anwesenden MdL Paul Knoblach appellierte Hömer, die Arbeit gegen Suedlink zu unterstützen. Die Bergrheinfelder Flur sei ausgereizt. Knoblach verwies auf eine parlamentarische Veranstaltung mit dem Netzbetreiber Tennet am kommenden Donnerstag in München. Hier werde er weitere Informationen einfordern.
Bürgermeister Ulrich Werner dankte der Jagdgenossenschaft für deren ehrenamtliche Arbeit und die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Starkstromtrassen. Durch die Bürgerinitiative sei Bergrheinfeld bei der Diskussion um die Energiewende zu einem Begriff geworden. Er mahnte einen sparsamen Umgang mit Flächen an. Hier seien die Grundbesitzer in der Verantwortung, genau zu überlegen, wenn sie Flächen verkaufen.
"Wir haben beschlossen einen Verein zu gründen, um unsere Arbeit künftig leisten zu können", verkündete Schriftführer Christian Göb. Die Satzung des künftigen Vereins "Bergrheinfeld lebenswert" sei auf dem Weg. Damit könne auch die Zusammenarbeit mit anderen betroffenen Gemeinden besser koordiniert werden.
Gesetzesänderung könnte Widerstand erschweren
Göb wies darauf hin, dass Tennet seinen Antrag auf Vorbescheid zum Bau der Konverterhalle zurückgezogen habe. Dazu ergänzte er, dass am Mittwoch im Bundestag ein Gesetz zur "Beteiligung der Öffentlichkeit bei umweltbezogenen Vorhaben" beraten werde. In der angesprochenen EU-Richtlinie werde die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Ausarbeitung bestimmter umweltbezogener Pläne und Programme geregelt. Diese Gesetzesänderung solle das Risiko einer Behinderung von Infrastrukturmaßnahmen in Deutschland und der deutschen Wirtschaft ausschließen. Das bedeute, dass solche Großprojekte nur noch schwer verhindert werden könnten, so Göb. Vertreter der Jagdgenossenschaft würden zusammen mit Rechtsanwalt Wolfgang Baumann am Mittwoch nach Berlin fahren.
Die Versammlung beschloss einstimmig, den Jagdschilling in Höhe von 5000 Euro für Aktionen gegen Suedlink/Tennet zur Verfügung zu stellen. Der Rest gehe auf das Konto.
Winfried Hömer nach 36 Jahren verabschiedet
Nach 36 Jahren Tätigkeit als Stellvertreter und Vorstand wurde Winfried Hömer aus der Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Bergrheinfeld verabschiedet. Die anstehenden Neuwahlen brachten folgende Ergebnis: Jagdvorsteher Klaus Fromm, Stellvertreter Erich Wahler, Kassier Günter Rudloff, Schriftführer Christian Göb, Revisoren Hermann Popp und Ludwig Rösch.
Würde heißen, alles übers Land verteilen, z. B. auf: Grabfeldgau, Haßberge, SWer Rhön, Fränk. Weinland, Steigerwald, etc. Von weniger wertvoller Landschaft um Bergrheinfeld hinein in idyllische Naherholungs- & (Kur)Tourismus-Regionen. Wäre das besser? Natürlich nicht. Das wäre St.-Florianspolitik.
Die Region Main-Rhön ist eine der idyllischsten Gebiete Westdeutschlands, mit höchster Lebensqualität! Und außerhalb des Südwestsektors SW-Werneck weitgehend frei von Landschaftszerschneidungen. Wir haben viel zu verlieren!
Deshalb strebt man (viel zu spät in D) Trassenbündel an. So auch die gute Idee, das Erdkabel entlang der A 7 zu legen.
Durch eine Kissinger Initiative ist derzeit eine Neubau-Bahnstrecke für den Fernverkehr SW-Fulda im Gespräch. Wenn sie käme, könnte man sie neben der A 7, zusammen mit ggf. nötigen Neubauten maroder Autobahnbrücken und der Erdverkabelung planen. Das schonte die Landschaft und wäre preisgünstiger.