Seit zwei Wochen gehen Hunderttausende bundesweit auf die Straßen, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Auch in Unterfranken fanden bereits Aktionen statt. Allein in Schweinfurt kamen am vergangenen Samstag 6500 Teilnehmende zusammen. In Gerolzhofen wird es am Wochenende nun ebenfalls eine derartige Kundgebung geben.
Kurzfristig hat eine parteiübergreifende Initiative einen Aufruf dazu gestartet. An diesem Samstag, 3. Februar, wird die Veranstaltung um 16 Uhr auf dem Marktplatz stattfinden, unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt! Gemeinsam gegen Rechtsextremismus". Die Veranstalter rechnen nach eigener Aussage mit etwa 300 Teilnehmenden.
"Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit setzen"
Vier Personen haben kurzfristig die Initiative ergriffen. Dazu zählen Georg Löhrlein, ehemaliger Vorsitzender des Vereins "Eine Welt Gerolzhofen", Matthias Seng und Julia Fugmann vom Helferkreis Gerolzhofen und der Schüler Justus Zink. Sie können auf eine breite Unterstützung setzen: Alle im Stadtrat vertretenen Parteien, CSU, Freie Wähler, SPD und Geo-net, beteiligen sich an der Kundgebung.
Georg Löhrlein und seine Mitstreiter laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, auf den Markplatz zu kommen und "ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen", heißt es in einer Pressemitteilung. Aktuell zeige sich, wie weit fremdenfeindliches und völkisches Gedankengut wieder bis in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen sei. Durch die Kundgebung möchten die Initiatoren ein klares Zeichen für eine demokratische, tolerante und vielfältige Gesellschaft setzen.
Zahl der Teilnehmenden auf Anraten der Kreisbehörde nach oben korrigiert
Auf Nachfrage teilt Löhrlein mit, dass die Idee im Helferkreis entstanden sei. Nach den vielen Aktionen in anderen Städten möchte man nun auch den Gerolzhöferinnen und Gerolzhöfern die Möglichkeit bieten, Flagge zu zeigen.
Die Organisatoren hatten bei der Anmeldung anfangs nur 100 Teilnehmende angegeben. Auf Anraten des Landratsamtes habe man die zu erwartende Personenzahl auf 300 erhöht, berichtet Löhrlein. Wichtig ist ihm gewesen, dass es eine parteiübergreifende Veranstaltung werde, was gelungen sei.
Bürgermeister und Landrat sind bei der Kundgebung dabei
Im Gegensatz zur Kundgebung in Schweinfurt wird es in Gerolzhofen nur eine stationäre Kundgebung auf dem Marktplatz geben. Ein Demonstrationszug im Anschluss daran ist nicht vorgesehen. Während in Schweinfurt der Oberbürgermeister nicht an der Aktion teilnahm, wird Bürgermeister Thorsten Wozniak am Samstag vor Ort sein. Es sei "ein ganz starkes Zeichen und ein deutliches Signal", sagte er auf Anfrage.
Ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt haben außerdem Landrat Florian Töpper, Pfarrer Stefan Mai sowie die Stadthistorikerin Evamaria Bräuer. Sie alle und Georg Löhrlein werden kurze Redebeiträge halten. Musikalisch wird die Veranstaltung umrahmt vom Duo Café Sehnsucht, bestehend aus Silvia Kirchhof und Achim Hofmann.
Der Marktplatz ist während der etwa einstündigen Kundgebung für den Verkehr gesperrt. Unter Umständen ist auch mit Beeinträchtigungen im Umfeld zu rechnen.
Satire Ende
herzlichen Dank für Ihre berechtigte Anmerkung. Die verkürzte Darstellung "gegen rechts" war einerseits der Kürze der Überschrift geschuldet. Sie wird aktuell auch von zahlreichen Initiativen und Bündnissen verwendet. Im konkreten Fall in Gerolzhofen heißt die Veranstaltung allerdings "Gemeinsam gegen Rechtsextremismus". Ich habe es in meinem Text entsprechend geändert.
Viele Grüße
Stefan Pfister
Redakteur