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Schweinfurt
Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt: Trauer um Schwester Lydia Wießler
Mit 74 Jahren ist Schwester Lydia Wießler gestorben. Sie war geschätzt und geachtet wegen ihres lösungsorientierten Denkens und wegen ihrer Fröhlichkeit. 
Schwester Lydia Wießler ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Sie war seit  2014 Kommunitätsleiterin im Schweinfurter Krankenhaus Sankt Josef. 
Foto: Anand Anders | Schwester Lydia Wießler ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Sie war seit  2014 Kommunitätsleiterin im Schweinfurter Krankenhaus Sankt Josef. 
Irene Spiegel
 und  Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:09 Uhr

Es gibt kaum ein Bild von Schwester Lydia Wießler ohne ein strahlendes Lächeln. Ihre Fröhlichkeit, ihr offenes Zugehen auf andere, das waren ihre Markenzeichen. Seit 2014 war sie Kommunitätsleiterin im Schweinfurter Krankenhaus St. Josef. Oberin hätte man das früher genannt. Am 17. November ist sie nach schwerer Krankheit mit 74 Jahren gestorben. Das katholische Krankenhaus gehört zur Kongregation der Schwestern des Erlösers.  

"Die Lydia war immer da", erinnert sich Verwaltungschef Erwin Göbel. Er denkt an ihre Fröhlichkeit, an ihr Lachen, aber auch an ihre Lösungsorientiertheit. Und an ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Mitmenschen. Integrationsfigur nennt er Schwester Lydia. Helfen sei ihr eine Herzenssache gewesen. Egal ob im Bereich Gesundheit, bei der Armenspeisung oder bei sozialen Diensten. Erwin Göbel hat auch Lydia Wießlers Nähe zu Menschen geschätzt. Egal ob Flüchtling, Azubi, Chef, Patientinnen und Patienten: "Sie wollte da sein für andere." Sie hinterlasse eine Lücke. Nicht nur durch ihr Engagement, sondern auch durch ihre Persönlichkeit. "Sie war eine bemerkenswerte Frau."  

Trotz Krankheit weiter aktiv

Ihre Krankheit habe sie sich nicht anmerken lassen, immer noch gearbeitet. Noch bis kurz vor ihrem Tod sei sie aktiv gewesen. Und von Ausruhen wollte sie nichts hören. Gestorben ist Lydia Wießler im Heim der Erlöserschwestern in Heidenfeld.  "Umgeben von ihren geliebten Schwestern", sagt Göbel. Die medizinische Betreuung übernahm das St.-Josef-Team. 

"Es ist ein großer Verlust", sagt auch Schwester Benedikta Fladerer (Kommunitätsleitung). Fähig, neugierig, fortschrittlich, sozial: Das fällt ihr ein, um Schwester Lydia zu beschreiben. Beeindruckt hat sie auch, dass sich Schwester Lydia als Krankenschwester in der Würzburger  Klinik, in der sie gearbeitet hat, um den ersten Aids-Patienten dort gekümmert hat. Andere hätten Bedenken gehabt. Sie habe einfach gesagt, "ich geh' da jetzt rein" und habe den Mann gepflegt. Die Begebenheit, die ihren Charakter gut beschreibt, kam auch beim Requiem in Heidenfeld zur Sprache. 

Schwester Lydia hat die Welt und das Leben gekannt. 2021, zum 90-jährigen Bestehen des Krankenhauses, ging es auch um ihre Lebensstationen. Langer Auszug aus dem Artikel: "Als sie 25-jährig bei den Erlöserschwestern in Würzburg eintrat, hatte sie schon eine Ausbildung zur Bäckerin und Krankenschwester absolviert. Nach ihrer Ordensausbildung und einem fachpädagogischen Studium wurde sie vielseitig in der Region eingesetzt, unter anderem an der Krankenpflegeschule in Schweinfurt. Sie ließ sich dann zur Fachkrankenschwester im Bereich Onkologie ausbilden und arbeitete 20 Jahre als leitende Krankenschwester in der Würzburger Onkologie.

Aktive Auszeit in Tansania genommen

2001 kam der Ruf ins Mutterhaus, um die Leitung des Ordens zu übernehmen. Zwölf Jahre war die gebürtige Hetzloserin (Landkreis Bad Kissingen) in dieser Führungsposition, die mit Auslandsaufenthalten in den Niederlassungen in Ostafrika und Nordamerika verbunden war. 2013 nahm sie sich eine aktive Auszeit in Tansania, um "das wirkliche Leben dort" kennenzulernen. 

"Die Lydia war immer da"
Verwaltungsleiter Erwin Göbel

Für Lydia Wießler ging es 2014 wieder zurück in die westliche Welt. Sie wurde zur Kommunitätsleiterin und Ordensbeauftragten des Josef-Krankenhauses in Schweinfurt berufen. Sie war nicht nur verantwortlich für ihre Mitschwestern, sondern kümmerte sich um alle Mitarbeiter des Hauses. Sie entschied mit bei Personalfragen, nahm an den Sitzungen der Geschäftsführung teil und kümmerte sich als Gottesdienstbeauftragte um die Seelsorge in der Klinik.

Ihr Ziel hat sie einmal so formuliert: Das, was die Schwestern ursprünglich hier gelebt haben, an die Mitarbeiter weiterzugeben, damit die Vision des christlichen Krankenhauses weiter besteht.

 
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  • U. A.
    Schade, dass sie schon gehen musste.
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