Eine "pragmatische Lösung" nannte Linken-Fraktionssprecher Frank Firsching den Vorschlag seiner Partei, bis zum 31. Dezember befristet allen Autofahrern, die auf den oberirdischen Parkplätzen in der Innenstadt parken, eine halbe Stunde kostenlos zu gewähren.
Damit wolle man einen kleinen Beitrag leisten, die Einzelhändler in der Stadt während der Corona-Pandemie zu unterstützen. Pragmatisch war der Vorschlag auch deshalb, weil aus Sicht der Linken keine Umprogrammierung der Automaten nötig sei, sondern die Parkscheibe im Autofenster solle entsprechend zeigen, wann der Autofahrer kam.
So einfach der Vorschlag erschien, so deutlich die Antwort der Stadt und die voll umfängliche Ablehnung, der auch der Ausschuss mit großer Mehrheit folgte. Lediglich Georg Wiederer (FDP) war auf Seiten von Frank Firsching. Insofern lautet die Botschaft für die Autofahrer zunächst: Es bleibt alles wie es ist beim Thema Parken in der Innenstadt.
Die Verwaltung hat sich ausführlich mit der Anfrage beschäftigt und drei DIN-A4-Seiten Begründung geliefert, warum man nichts davon hält. Ordnungsreferent Jan von Lackum befand Firschings Idee als "kurzsichtig, ich hätte Ihnen eigentlich mehr Weitsicht zugetraut."
Stadt will Parksuchverkehr vermeiden und für die Tiefgaragen werben
Aus Sicht der Verwaltung gibt es gleich mehrere Gründe, das Ansinnen abzulehnen. Zum einen die Kosten durch ausfallende Parkgebühren und Umbeschilderung der Regeln: mindestens 120 000 Euro für ein halbes Jahr rechnet von Lackum an Einnahmeausfall. Das oberste Ziel sei es in Sachen Verkehr, "dass vorrangig die Tiefgaragen zum Parken genutzt werden", so von Lackum. Die oberirdischen Parkplätze in der Stadt seien ohnehin sehr gut ausgelastet. Durch das neue Parkleitsystem wolle man vor allem den Parksuchverkehr minimieren, in dem man die Autofahrer in die einzelnen, fast durchweg sehr stadtnahen, Parkhäuser lotst.
Würde man nun eine halbe Stunde kostenloses Parken zulassen, befürchtet die Stadt deutlich mehr Parksuchverkehr. Außerdem verweist die Verwaltung auf eine Stellungnahme des Deutschen Städtetages zum Thema "Brötchentaste", die in vielen Städten wieder zurückgenommen werde. Auch aus Klimaschutz-Aspekten heraus sei der Linken-Antrag abzulehnen, "die Maßnahme bewirkt genau das Gegenteil. Sie ist aus Sicht der Verwaltung schlicht nicht mehr zeitgemäß."
Ein weiteres Thema, das auch die dritte Bürgermeisterin Ayfer Rethschulte (Grünen) ansprach, ist die Forderung, gemeinsam mit der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" noch mehr auf die Geschäftsinhaber in der Innenstadt einzuwirken, das Thema Rückerstattung der Parkgebühren stärker zu bewerben und anzubieten. Kunden müssten aktiver im Geschäft auf diese Möglichkeit hingewiesen werden, die im Grunde den Linken-Antrag übertrifft: Wer bei seinem Einkauf sein Parkticket bei den entsprechenden Händlern zeigt, bekommt die erste Stunde Parken kostenlos.
hab für neue Wanderstecken, Lowa-Schuhe und Roeckl-Fahrradhandschuhe über 300,-- dort gelassen.... und da reden wir über 1,-- Parkgebühren? ok... ich war auch freudig erstaunt, dass man mir ne Stundenkarte gegeben hat... achja... ich hab dazu nicht mal 30min hin und zurück gebraucht..... *augenroll*