
Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Was auf dem Tanzparkett ganz nett aussehen mag, irritiert einen als Beobachter der Kindergarten-Debatte im Gerolzhöfer Stadtrat. Im Januar hat das Gremium erstmals öffentlich das Thema Kindergartenbau behandelt. Damals hieß es mit Blick auf die eindeutige Bedarfsprognose: Die Zeit drängt. Bis Herbst soll eine Lösung verwirklicht sein.
Ein Vierteljahr später wirkt die Prognose zum absehbaren Platzmangel noch bedrohlicher. Doch was macht der Stadtrat? Statt in der dritten Diskussion des Themas im Stadtrat einen Standort zu fixieren, wird plötzlich wieder über Grundsätzliches gesprochen: Muss es überhaupt eine Zwischenlösung geben? Wäre es nicht besser, gleich einen festen Kindergarten zu planen, der aber sicherlich mehrere Jahre auf sich warten ließe? Diese Debatte wäre eigentlich zu führen, bevor man sich Gedanken über den Standort macht.
Zeit, um die sich seit Jahren abzeichnende Platznot in den Kindergärten ausführlich zu diskutieren, hätte es in den vergangenen Jahren reichlich gegeben. Doch jetzt gilt es, schnellstens Beschlüsse zu fassen, um wenigstens die Chance zu wahren, bis September eine Zwischenlösung zu verwirklichen. Ganz zu schweigen von der Frage, wer den Kindergarten betreiben wird. Denn hierzu gibt es auch noch nichts Spruchreifes.