zurück
Schweinfurt
Kommentar: Den Denkmalschutz in Schweinfurt zu schwächen ist der völlig falsche Weg
Warum Oliver Schikora die Haltung der Stadträte, sich bei der Sanierung der Häuser Keßlergasse 5 und 7 gegen den OB zu stellen, als kurzsichtig ansieht.
Luftbild der Innenstadt Schweinfurts mit dem Martin-Luther-Platz und dem nördlichen Marktplatz.
Foto: Hajo Dietz Nürnberg | Luftbild der Innenstadt Schweinfurts mit dem Martin-Luther-Platz und dem nördlichen Marktplatz.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:11 Uhr

Eigentum verpflichtet. Zwei Worte, große Bedeutung, nicht nur, weil diese beiden Worte Teil eines eigenen Artikels, Nummer 14, im Grundgesetz sind. Wichtig dabei ist der zweite Teil: "Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Womit man mitten drin ist in einer seit Jahren andauernden Diskussion über die Sanierung der zwei Häuser Keßlergasse 5 und 7 mitten in Schweinfurts Innenstadt, deren Zustand marode zu nennen, auch der Eigentümer so sieht.

Nun war die mögliche Sanierung der beiden Häuser – eines soll abgerissen, das andere, ein Einzeldenkmal, teilweise erhalten werden – Grund für eine Debatte im Bauausschuss des Stadtrates mit erstaunlichem Ausgang: Entgegen dem ausdrücklichen Verweis des Oberbürgermeisters Sebastian Remelé auf die Rechtswidrigkeit, stimmte der Ausschuss gegen die Denkmalpflege und für einen vom Architekten des Investors erstellten Sanierungsvorschlag.

Belebung der Innenstadt versus Denkmalpflege. Natürlich ist die nachhaltige Belebung der Innenstadt und das Beseitigen von so genannten "Schandflecken" in bester Lage dem Wohle der Allgemeinheit dienlich. Doch in diesem Fall liegt der Bauausschuss völlig falsch. Es ist ein schwerwiegender Fehler, die Denkmalpflege in dieser Form vor den Kopf zu stoßen, anstatt den Eigentümer nachdrücklich zu erinnern, was es bedeutete, als er vor Jahrzehnten die beiden Häuser kaufte: Eigentum verpflichtet.

Sollte dieser Beschluss aufrecht erhalten bleiben, würde das gesamte "Schweinfurter Modell" zur Sanierung der Innenstadt ad absurdum geführt. Ein Eigentümer hätte es geschafft, seinen Willen durchzusetzen, indem er seinen Pflichten einfach nicht nachkommt. Das darf nicht sein, zumal der Vorschlag der Denkmalpflege zur Sanierung ganz sicher nicht unzumutbar ist.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Häuser
Sanierung und Renovierung
Sebastian Remelé
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • A.C.Greber
    Ein Unding!!! Wem und warum sollen hier Sonderrechte eingeräumt werden?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • oliver-imle@t-online.de
    Da hat Herr Schikora absolut recht. Den auch äußerlich in der Fußgängerzone sichtbaren Zustand als Druckmittel zu benutzen, um seine persönlichen Interessen durchzusetzen spricht Bände für die Einstellung des Inhabers. Wenn aber der Schweinfurter Stadtrat zu großen Teilen von Mitgliedern mit ähnlichen Interessen und Verantwortungsgefühl für Ihr innerstädtisches Eigentum geprägt ist, braucht man sich nicht zu wundern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • die3ludwigs@t-online.de
    Wer mag da wohl der Eigentümer sein...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten