
Der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach (Bündnis 90/Die Grünen) hat wegen einer möglichen Reaktivierung der Steigerwaldbahn einen Brief an Ministerpräsident Markus Söder CSU) geschrieben. Nach der Antwort aus der Staatskanzlei ist Knoblach zuversichtlich, dass auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Schweinfurt und Kitzingen "in absehbarer Zeit wieder Züge fahren". Diese Hoffnung verstärke sich durch die Zusage von Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, jetzt doch einen umfassenden Einblick in die umstrittene Fahrgaststudie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu gewähren. Dies teilt Knoblach in einer aktuellen Presseerklärung mit.
Knoblach erinnert in dem Brief den Ministerpräsidenten an dessen gleich nach dem Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts gemachte Ankündigung, dass Bayern schon 2040 statt wie bisher vorgesehen erst 2055 klimaneutral wird. Um das zu erreichen, müssten laut Söder die erneuerbaren Energien, die Elektromobilität und der öffentliche Nahverkehr inklusive der Bahn ausgebaut werden. Knoblach an Söder: "Lassen Sie Ihren Worten Taten folgen und helfen Sie mit, die Züge wieder auf die Gleise der Steigerwaldbahn zu heben."
"Das Gebot der Stunde"
Für den MdL ist die Reaktivierung der seiner Meinung nach "weitgehend intakten Bahnstrecke" kostengünstiger als jeder Straßenbau, vergleichsweise schnell realisierbar und das Gebot der Stunde. "Immer mehr Menschen sorgen sich angesichts der immer deutlicher sichtbaren Klimakrise um die Zukunft. In diesen Zeiten Gleise rauszureißen wäre Wahnsinn", so Knoblach.
Ministerpräsident Söder antwortete nicht selbst auf den Brief von Knoblach. Der Grünen-Abgeordnete erhielt vielmehr eine Antwort von Staatskanzleichef Florian Herrmann. Die Verlagerung von Straßenverkehr auf die Schiene könne einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, schreibt Herrmann. Die bayerische Staatsregierung stehe daher der Reaktivierung von Bahnstrecken positiv gegenüber. Obwohl der Bund grundsätzlich die Verantwortung für die Schieneninfrastruktur trage, habe der Freistaat bisher schon Reaktivierungen von Bahnstrecken unterstützt.
Weitere Finanzierungsmöglichkeit
"Bemerkenswert" nennt Knoblach den Hinweis von Herrmann auf das novellierte Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes, mit dem nun eine weitere Möglichkeit für die Finanzierung der Schieneninfrastruktur zur Verfügung stehe. "Das Gesetz eröffnet erstmals die Möglichkeit, Infrastrukturkosten bei der Reaktivierung von nicht bundeseigenen Strecken mit bis zu 90 Prozent zu fördern", so Herrmann in der Antwort an Knoblach.
Die Frage der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und ein für einen regulären Betrieb im Schienenpersonennahverkehr angemessenes Fahrgastpotenzial als Voraussetzung für die Unterstützungsleistungen "sollte nun nochmals im Rahmen der Prüfung des Antrags der Thüringer Eisenbahn GmbH auf Erteilung einer Betriebserlaubnis auf der Strecke durch das zuständige Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr genau untersucht werden", schreibt Herrmann unter Hinweis darauf, dass die Antwort der Staatskanzlei an Knoblach auch der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer zugestellt wurde.
"Umfassender Einblick"
Um das BEG-Gutachten zur Steigerwaldbahn, das eine für die Reaktivierung zu geringe Fahrgastzahl ergeben hatte, beurteilen und vor allem die vorgenommenen Rechengänge nachvollziehen zu können, forderten Knoblach und der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, Markus Büchler, nach erfolglosen Versuchen auf Offenlegung von Verkehrsministerin Schreyer nun in einem Schreiben einen "umfassenden Einblick in die dem Bericht zugrundeliegenden Grundlagendaten sowie aller vorgenommen Analyse- und Rechenschritte". Den sagte Schreyer laut Knoblachs Pressemitteilung jetzt zu. Schreyer wörtlich an Knoblach: "Das für Reaktivierungen zuständige Referat wird hierzu in Kürze auf Sie zukommen und Ihnen einen umfassenden Einblick gewähren."
Knoblach bewertet die Antwort der Staatsregierung und den von Schreyer eingeräumten Einblick in die BEG-Studie als positive Zeichen.
Wie machen das die Bahnfahrer?
Und manche Bahnfreunde reden schon vom Lückenschluss mit dem Bahnhof Kitzingen.
Nutzt man dazu die Nordtangente oder baut man nach Iphofen weiter?
Ist das alles in dem Paket drin?
Wieviel Leute müssten da vergleichsweise mit der Bahn fahren?
Die zahllosen Transparente, die ich - vor allem im Bereich des Bahnhofs - sah, können wohl eingerollt werden. Die stichwortartigen Darlegungen (Kosten für die Reaktivierung, Staus auf den Straßen usw.) waren ohnehin für Eingeweihte nicht nachvollziehbar und entbehren jeglicher Grundlage. Schade für die Druckkosten...
Bei den Reaktivierungkosten haben sie mal wieder übertrieben. Aber das Spiel kennen wir ja auch schon.
Bis alles fertig ist, kostet es das Doppelte.
Sieht man doch in allen öffentlichen Bereichen
Wo stehen wir 200 Jahre später ?
> https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saalfeld-rudolstadt/wasserstoff-zugstrecke-bewerber-100.html
SCHWEINFURT wird neues Wasserstofftechnologiezentrum und ist E-Mobilität nur gut für Länder mit sicherer Stromversorgung - ökonomisch+ökologischer wäre weltweit eine METHANOL-BRENNSTOFFZELLE (Gumpert) ohne teuere Kühlung weltweit für ZUG/KFZ/SCHIFF einsetzbar+absolute INNOVATION !
Als ERFINDER+EXPORTSTANDORT wär notwendig beide Technologien für 3.Weltländer praxistauglich zu präsentieren - der verkehrliche Lückenschluß zwischen IC-Knotenpunkt SW-GEO-KT durch die fränkische KULTURLANDSCHAFT wäre ein nachhaltiges INFRASTRUKTURPROJEKT
Die Steigerwaldstrecke SW-KT dafür gut geeignet !
Weil Windräder will SW nicht und gegen die Südlink-Trasse gibt es auch nur Proteste.
Wo soll der ganze Strom, einschließlich Bahn herkommen?
Aber so läuft das Leben nun mal nicht.
Das ganze muß auch wirtschaftlich sein denn wir sprechen hier vom Geld des Steuerzahlers!
Und wer nur ein wenig über seinen Tellerrand hinaus denkt, erkennt, was alles zur Wiederaufnahme einer Bahnstrecke gehört: Sanierung der Gleise, moderne Signaltechnik nach aktuellen Vorschriften, Bahnhöfe bzw. Unterstände, Bahnsteige auf aktuelles Niveau anheben, Zufahrtsstraßen, behindertengerechte Zugänge, Unter-/Überführungen, Park+Ride-Parkplätze und vieles mehr.
Das geht in die zig-, wenn nicht hunderte Millionen....
Wie billig wäre es da, ein paar Busse zu kaufen, die könnten die bestehenden Straßen ohne Zusatzkosten nutzen.
Und wenn dann der ÖPNV von den Menschen angenommen wird und die Busse zwei Mal in der Stunde (nicht zwei Mal am Tag) fahren, DANN und erst DANN kann man über Bahnstrecken reden.
Ich stimme ihnen 100 %ig zu, denn
niemand diese schwachsinnige Eisenbahn.
Der Zug 🚂 ist abgefahren 😆 das werden die Grünen Weltverbesserer aber niemals einsehen.
Der Wahlkampfzug hat volle Fahrt aufgenommen. 🚆
Der Streit geht lediglich darum, ob es *ausreichend* Potential gibt.
Daher wäre es schön, Sie würden Ihre Standardformulierung nochmal überdenken und Ihren Horizont ein wenig erweitern. Einen Vorschlag habe ich schon gemacht.
Nochmal viele Grüße!
Der Nutzen eines Verkehrsmittels beschränkt sich keineswegs nur auf damit erzielbare Gewinne. "Wirtschaftlich" in Ihrem Verständnis muss ein ÖPNV Verkehrsmittel nicht sein, sondern volkswirtschaftlich sinnvoll. Und bei dieser Betrachtung sind die externen Kosten der verschiedenen Mobiltätsformen in den derzeitig angewandten Berechnungsmethoden keineswegs der aktuellen Situation entsprechend ausreichend "eingepreist".
Fordern Sie eigentlich genauso vehement die "Wirtschaftlichkeit" des Straßenverkehrs? Haben Sie schon nachgerechnet, ob hier alle Projekte eine ausreichende "Wirtschaftlichkeit" gemäß ihrer Definition aufweisen?
Natürlich ist den Beteiligten der Umfang der wünschenswerten Investionen für die Wiederaufnahme des Bahnbetriebes bewusst.
btw: Man spricht übrigens von der "Reaktivierung einer Strecke" und der "Wiederaufnahme des Betriebes".