
Geht es weiter mit dem Kindertreff Scheibe und dem Jugendtreff Café Morrison am Bergl? Ja, tut es. Wie von Sozialreferent Jürgen Montag im Stadtrat mehrfach versprochen, hat die Verwaltung Anfang Januar eine Übergangslösung für den Kindertreff im Gebäude, in dem derzeit das Café Morrison untergebracht ist, umgesetzt. Die Neubau-Pläne für eine große Lösung an der Albert-Schweitzer-Schule, in der Kinder- und Jugendtreff integriert sind, sind ebenfalls weit gediehen. Noch in diesem Jahr soll, wenn alles so läuft wie von der Verwaltung erhofft, Baubeginn sein. Ende des ersten Quartals 2020 wären die neuen Räume fertig.
Wie es um den Kindertreff am Bergl bestellt ist, war eine 2018 zunächst von Adi Schön (proschweinfurt) und später SPD-Stadtrat Johannes Petersen oft gestellte Frage an die Verwaltung. Da die Norma im Stadtteil Bergl einen Neubau plant und dafür das Gebäude braucht, in dem der Kindertreff bisher beheimatet war, musste man eine neue Lösung finden. In den Fragen der Räte schwang die Sorge mit, die Stadtverwaltung kümmere sich nicht schnell genug. Jürgen Montag hatte aber immer betont, man habe das Thema im Blick und werde kein Vakuum entstehen lassen. So ist es gekommen.

Nur kurz war der Kindertreff über die Feiertage geschlossen, jetzt ist er nur ein paar Schritte gegenüber offen im Gebäude, in dem das Café Morrisson untergebracht ist. Die Kosten für diese Lösung waren nach Auskunft von Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching deutlich günstiger als die im Vorfeld geschätzten 80 000 Euro. Die Stadt investierte 23 124 Euro in den Umbau des Erdgeschosses im Café Morrison für das Scheibe-Notquartier, das man, weil nun ein wenig kleiner, liebevoll "Scheibchen" getauft hat. Für den Umzug selbst fielen 3808 Euro an.
Scheibe-Angebot blieb weitgehend erhalten
Das Angebot im Kindertreff blieb weitgehend erhalten, so Albert-Wirsching. Aufgrund der räumlichen Situation gibt es im Moment den Eltern-Kind-Treff und das Angebot "Anne Kaffeekanne" nicht, ansonsten aber sind wie bisher auch 2,75 Stellen (ein Sozialpädagoge in Vollzeit und zwei Erzieherinnen in Teilzeit) vorgesehen. Die kommunale Jugendarbeit bietet in der "Scheibe" weiterhin drei Mal wöchentlich den Kindertreff für Grundschüler von 13 bis 17 Uhr, den Teenietreff drei Mal wöchentlich von 15 bis 20 Uhr und verschiedene Freizeiten und Spielbuseinsätze auf dem Spielplatz an der Wohnscheibe.
Das Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien durch die Stadtverwaltung im Rahmen der kommunalen Jugendarbeit, bei der 20 Mitarbeiter tätig sind, ist sehr vielfältig. In der offenen Kinder- und Jugendarbeit gibt es neben dem Café Morrison und der "Scheibe" die Jugendbegegnungsstätte in der Euerbacher Straße 23c, das Jugendhaus "FränZ" in der Franz-Schubert-Straße 26, die Jugendräume Oberndorf in der Pfarrgasse 7 sowie den Freizeitkeller am Deutschhof "KuSch" in der Feuerbergstraße 61. Außerdem den "Leuchtturm", so Jürgen Montag, der städtischen Kinder- und Jugendarbeit, das Haus der Familie im Zeughaus.
Ansprechpartner in allen Lebenslagen
Unter freier Trägerschaft ist der Stattbahnhof, der aber auch als Jugendkulturhaus eine wichtige Funktion hat. Allen Einrichtungen gemeinsam ist die Idee, dass "Kinder und Jugendliche hier möglichst selbstbestimmt ihre Freizeit verbringen können", heißt es in einer Broschüre der Stadt zu den verschiedenen Angeboten. Aufgabe der Erzieher und Sozialpädagogen ist nicht nur das bloße Aufpassen, sondern ihre Funktion als Ansprechpartner für ihre Besucher in allen Lebenslagen.

Für die Zukunft von Café Morrison und "Scheibe" sind die Pläne derweil schon weit gediehen. Es soll einen Neubau auf einem freien Gelände der Albert-Schweitzer-Grund- und Mittelschule geben. Angedacht sind insgesamt rund 700 Quadratmeter, 280 für den Kinderbereich, 280 für den Jugendbereich sowie weitere Räume und Nutzflächen. Die Schulleitungen, so hatte es Jürgen Montag auch in den Gremiensitzungen kommuniziert, "sind sehr angetan von der Idee und versprechen sich Synergien, vor allem auch mit dem Hort."
Gebaut werden soll mit Modulen, weswegen es durchaus realistisch ist, wenn der Bauantrag im Stadtrat genehmigt und die Ausschreibung abgeschlossen ist, dass bei einem Baubeginn Ende diesen Jahres ein Umzug im Frühjahr 2020 erfolgt. Förderung erhofft sich die Stadt insbesondere durch ein Programm des bayerischen Landesjugendring. Für die Baukosten des Neubaus sind im Haushalt 1,2 Millionen Euro eingestellt.