
Das Kinderhaus für die Betreuung geflüchteter ukrainischer Kinder und ihrer Eltern in der ehemaligen Ledward-Kaserne wird geschlossen. Die gute Nachricht dabei: Das Angebot wird in den Räumen der Mittagsbetreuung der Körnerschule fortgeführt. Das Positive daran: Es entstehen Synergie-Effekte mit der Körnerschule, die gleichzeitig Sprengelschule für die in der Ledward-Kaserne untergebrachten Geflüchteten ist. Obendrein spart sich die Stadt durch die Aufgabe des Gebäudes erhebliche Kosten.
"Es war von Anfang an nur eine Notlösung", verwies Jugendamtsleiter Torsten Schubert in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf den schlechten baulichen Zustand des Gebäudes und die befristete Betriebserlaubnis der Regierung von Unterfranken bis September 2023. Die Stadt habe damals, 2022, schnell handeln müssen, um eine Überlastung der anderen Kitas in Schweinfurt zu vermeiden. Denn aus der Ukraine geflüchtete Kinder haben gleich einen Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung. "Anders hätten wir es nicht leisten können."
Als Betreiber hatte die Stadt den Verein Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) verpflichtet, der mit einem Budget von 50.000 Euro im Jahr 2022 und 45.000 Euro im Jahr 2023 ausgestattet wurde. Bisher wurden laut Schubert im Ledward-Kinderhaus 267 Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung vormittags betreut. Zusätzlich gab es einen Elterntreff mit Kindern unter drei Jahren.
Neues Eltern-Kind-Konzept
Nicht nur wegen der befristeten Betriebserlaubnis, sondern auch wegen rückläufiger Flüchtlingszahlen aus der Ukraine hat der SkF im Oktober 2023 das Angebot reduziert und als Eltern-Kind-Treff zweimal wöchentlich am Vormittag weitergeführt. "Dieses Konzept hat sich bewährt", sagte Schubert, weshalb der SkF den Eltern-Kind-Treff nun enger an seine in der Körnerschule bestehenden Ganztagsangebote anbinden und in die Räume der Mittagsbetreuung umziehen möchte.
Laut Schubert ist der Umzug für alle Beteiligten eine Win-win-Situation: Es entstehen Synergieeffekte mit der Körnerschule, auch eine Anbindung an die Beratungsangebote des SkF für geflüchtete Frauen in der Friedrich-Stein-Straße ist angedacht, und die Stadt spart Geld. Denn die zu entrichtenden Raumkosten in der Körnerschule liegen mit 110 Euro im Monat deutlich unter den 18.000 Euro Betriebskosten für das Gebäude in der Ledward-Kaserne, das mittelfristig wegen des Sanierungsbedarfs sowieso nicht weiterbetrieben werden könnte. Für den Betrieb des offenen Kinderangebots für Geflüchtete fallen bis Ende des Jahres 12.732 Euro an.