Die Feuerwehr ist sein Hobby, und hier, am und im Feuerwehrhaus mitten in Hoppachshof, ist Richard Halbig nicht nur oft, sondern auch am liebsten. "Da trifft man sich, hat Meinungsaustausch und hört, was im Ort so los ist", erzählt er. Was ihm besonders gut gefällt: hier treffe sich Jung und Alt, einmal gebe es auch einen Seniorenabend für die ehemaligen Feuerwehrleute ab 65.
Halbig will auf den Chefsessel im Rathaus. Ein Bürgermeister braucht für ihn vor allem Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen. Das Erscheinungsbild müsse ebenfalls stimmen denn "er soll ja schließlich die Gemeinde repräsentieren". Als Chef im Rathaus müsse er seine Verwaltung im Griff haben, mit Bürgern und Ämtern Gespräche führen und versuchen, das Beste für seine Gemeinde rauszuholen.
Halbigs kommunalpolitische Erfahrung ist noch jung. Seit Juli 2017 ist er im Gemeinderat, sonst hatte er mit der Verwaltung eher "feuerwehrtechnisch" zu tun. Er fände es aber gut, nun die Geschicke der Gemeinde mitbestimmen zu können. Im Dorf kämen immer wieder mal Bürger auf ihn zu, die ihn bäten, dieses oder jenes im Gemeinderat anzusprechen oder mit der Verwaltung zu klären, erzählt er. In der Verwaltung habe er inzwischen die verschiedenartigsten Leute kennengelernt. Im Rat gebe es die unterschiedlichsten Meinungen, so könne man sich eine eigene Meinung bilden und mitgestalten. Nicht ganz so begeistert ist Halbig, dass der Zeitaufwand für Sitzungen und Veranstaltungen relativ groß ist. Er habe jetzt auch mehr Arbeit, und außerdem werde man "öfter mal angepflaumt, wenn Bürger mit einer Entscheidung nicht zufrieden sind".
Der 51-jährige Halbig hat Werkzeugmacher gelernt und dann seinen technischen Fachwirt, er könne gut mit Zahlen umgehen, erklärt er. Bei der Feuerwehr habe er gelernt, Leute zu führen und Aufgaben zu delegieren, schließlich ist er seit zwölf Jahren Kommandant.
Die Belange der kleineren Ortschaften
Er ist als Kind auf einem Bauernhof aufgewachsen und kennt die Belange der kleineren Ortschaften in der Gemeinde und ihrer Bürger. Immer suche er den Kontakt zu Menschen, könne gut auf diese zugehen und er finde immer klare Worte. "Außenrumreden", das sei nicht seins, betont Halbig. Eine seiner hervorstechendsten persönlichen Qualifikationen sieht er auch darin, dass er immer positiv nach vorne schaut. "Jede Niederlage stärkt, vorausgesetzt man ist bereit, daraus zu lernen und weiterzumachen."
Und wenn es einmal hakt in der Gemeinde zwischen Bürgern und Verwaltung oder zwischen dieser und den Ämtern, dann hieße es Gespräche zu führen, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. "Einmal muss halt der zurückstecken und ein anderes Mal der andere", erklärt der Bürgermeisterkandidat. Man müsse nur aufpassen, dass jeder einmal zu seinem Recht kommt.
Ihm liegt vor allem das Erscheinungsbild seiner Gemeinde am Herzen, das müsse einfach wieder positiver dargestellt und die schönen Seiten bekannter gemacht werden. Das Gemeindeleben gehöre ebenfalls attraktiver gestaltet, dabei ist es ihm wichtig, auf die Bürger einzugehen. Sein vorrangigstes Ziel aber ist es, sollte er Bürgermeister werden, "erst mal zu sehen, dass Geld reinkommt." Die erste Zeit im Amt werde er wohl hauptsächlich damit beschäftigt sein, Kontakte zu knüpfen und Geld beizubringen. "Andere Bürgermeister sind im Kreistag oder in einer Partei, die haben eher Kontakt und wissen, wo das Geld herkommt."
Der Kandidat der Wählergemeinschaft Hoppachshof ist sich bewusst, wie wichtig die entsprechenden Kontakte zu Bürgern, Ämtern und den Parteien unterschiedlichster Couleur sind. Nur so erfahre man auch zeitnah, welche Fördertöpfe gerade bereitstünden und angezapft werden könnten. Damit diese Fördergelder dann auch fließen, werde man über die eine oder andere Gebührenerhöhung für die Bürger nicht herumkommen, da ist sich Halbig sicher.
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