Es ist der höchste Punkt der Großgemeinde Üchtelhausen, und der liegt in seinem Ortsteil Hesselbach, erzählt Thomas Pfister begeistert. Hier ist sein Lieblingsplatz, hierhin auf die Bank unter dem Wegkreuz zieht er sich gerne zurück und lässt seinen Blick vom Steigerwald über die Haßberge bis zur Rhön schweifen. "Hier habe ich auch schon so manches Stoßgebet gesprochen", erinnert er sich. An diesem Platz an der Straße nach Hoppachshof findet er das, was ihm wichtig ist: bei schlechtem Wetter Ruhe und bei schönem Wetter Bürgerkontakt. Er ist gerne in der Natur, hier kann er auftanken.
Pfister kandidiert für das Amt des Bürgermeisters. Schon 1996 war er einer von fünf Bürgermeisterkandidaten, damals kam er mit Klaus Katzenberger in eine Stichwahl, die er aber verlor. Sechs Jahre später konnte Pfister aus familiären Gründen nicht erneut kandidieren, denn eines war ihm schon damals klar: "Das Bürgermeisteramt füllt einen 25 Stunden am Tag aus." Seit 2002 vertritt Pfister die Belange seines Dorfes im Gemeinderat. Er hängt mit Herzblut an der Kommunalpolitik und in den letzten sechs Jahren sammelte er auch Erfahrungen als stellvertretender Bürgermeister. Das gab auch mehr Einblicke in die Verwaltungsarbeit.
Für ihn galt und gilt, erst kommt die Gemeinde, dann das Private. Besonders hoch schätzt Pfister ehrenamtliches Engagement ein, und er geht da mit gutem Beispiel voraus. Er ist aktiv im Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, Mitglied bei Kolping und im Wirtschaftsausschuss des Pfarrheims. "Gerührt" war er, als er als Siebener angefragt wurde. Das war für ihn eine besondere Auszeichnung, denn Feldgeschworener, das sei ja ein Beleg dafür, dass man als "rechtschaffener Bürger" angesehen werde. Dieses Ehrenamt habe ihn wirklich geehrt.
Ein Bürgermeister sollte offen und ehrlich sein
Ein Bürgermeister sollte vor allem offen und ehrlich sein, meint Pfister. Er muss mit Herzblut dabei sein und den Kontakt zu den Bürgern pflegen. Er sollte eigene Ideen einbringen, sie umsetzen und Projekte begleiten. Durch seine kommunalpolitischen Erfahrungen habe er viele Ideen für die Zukunft, betont er. Ganz wichtig ist es ihm mit den Bürgern Politik zu machen. Sein Amt sollte zur Hälfte aus Verwaltungsarbeiten und zur anderen Hälfte aus dem Kontakt zu den Bürgern bestehen. Er will die "Politik mit den Bürgern ins Rathaus hineintragen und nicht aus dem Rathaus heraus" handeln.
Und wenn Gesetze und Vorschriften den Wünschen der Bürger entgegenlaufen, oder jeder etwas anderes will, dann hat er auch eine klare Strategie. "Reden, reden, reden, immer beide Seiten hören, sich selbst ein klares Bild machen, vermitteln und einen Kompromiss finden." Er setzt weniger auf Autorität, als auf ein menschliches miteinander Umgehen. Der Bürgermeister ist für Pfister das Verbindungsglied zwischen Verwaltung, Behörden und Bürgern.
Der 55-Jährige ist Vater von zwei erwachsenen Kindern und schafft seit 35 Jahren bei Schaeffler in der Steuerung Produktlogistik. Über 25 Jahre ist er Vertrauensmann in der Gewerkschaft. Mitarbeiterführung kennt er von Beruf her, und ein offenes Ohr für seine Kollegen ist für ihn selbstverständlich. Als Vertrauensmann muss er oft vermitteln und ausgleichen, Eigenschaften, die ihm im Amt des Bürgermeisters zugute kämen, meint er. Von Freunden und Bekannten werde ihm auch immer bescheinigt, dass er sehr gute Menschenkenntnis und ein großes Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen habe.
Sein Lebensmotto ist es, offen, ehrlich und heiter zu sein. Außerdem setzt er auf seine Schaffenskraft. "Wenn mir andere ein schönes Wochenende wünschen, dann muss ich manchmal schmunzeln, ich hab' am Wochenende meistens ein volles Programm."
Pfister tritt für die Wählergemeinschaft Hesselbach/Ottenhausen/Thomashof an. Keiner der vier Bürgermeisterkandidaten der Großgemeinde kandidiert explizit für eine Partei, das findet Pfister gut, steht es doch auch für die Heimatverbundenheit der Kandidaten.
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