
Es klingt einfach, doch ein Blick in den Vorratsschrank zeigt: Der Kaffee kommt aus Südamerika, die Gewürze aus Indien und die Milch aus dem Allgäu. Mit der Regioplus Challenge unter dem Motto "Iss, was um die Ecke wächst" regen neun bayerische Öko-Modellregionen dazu an, sich darüber Gedanken zu machen, woher unsere Lebensmittel kommen.
Auch die Ökomodellregion Oberes Werntal ist dabei. Projektmanagerin Anja Scheurich lädt die Bürgerinnen und Bürger ein, bei der Challenge vom 25. September bis 1. Oktober mitzumachen und Bio-Produkte aus der Region zu entdecken.
Mitmachen heißt: Sieben Tage lang nur essen und trinken, was maximal 50 Kilometer um den eigenen Wohnort entstanden ist. Das fängt an bei A wie Apfel und hört mit Z am Wortende von Salz auf. Das Plus in der Challenge steht für bio, saisonal und fair. Darauf soll zusätzlich geachtet werden.

Ingeborg Dümpert aus Niederwerrn stellt sich der Challenge im Selbstversuch. Die Redaktion wird sie eine Woche lang begleiten und täglich in einem Online-Tagebuch berichten, wie das Experiment läuft, was sie gekocht hat und wo sie neue Einkaufsmöglichkeiten entdeckt hat, aber auch was sie für den täglichen Bedarf nicht in ihrem Umfeld bekommen hat. Für drei solcher Produkte darf man einen fair gehandelten Joker einsetzen.
Die Auswahl der drei Joker sollte aber mit Bedacht erfolgen. Kaffee, Kakao, Gewürze, Orangen – es sind mehr Zutaten als gedacht, die nicht um uns herum wachsen. In welcher Menge die Produkte verzehrt werden, spielt keine Rolle. So kann man mit einem Joker beispielsweise die gesamte Woche beliebig oft Kaffee trinken.
Produzenten vor Ort unterstützen
Ingeborg Dümpert findet die Aktion gut. Sie macht mit, weil sie zum einen die Produzenten vor Ort unterstützen möchte, zum anderen die CO2-Bilanz durch kürzere Einkaufswege verbessern will. Schon jetzt kauft sie hauptsächlich regional ein. Vieles bekommt sie auf dem Niederwerrner Siebenäckerhof vor ihrer Haustüre oder auf dem Grünen Markt in Schweinfurt.
Ihre Einkäufe erledigt die 56-jährige Sozialpädagogin hauptsächlich mit dem Fahrrad. Das möchte sie auch in der Challenge-Woche beibehalten, was allerdings schwierig werden könnte. "Milch und Käseprodukte sind hier in der Nähe schwierig zu bekommen", weiß Ingeborg Dümpert. Ebenso Brot aus regionalen Bio-Zutaten.
Ingeborg Dümpert ist deshalb auch ein bisschen skeptisch. "Was nützt so eine 50-Kilometer-Beschränkung, wenn ich kreuz und quer durch den Landkreis fahren muss, um diese Produkte zu bekommen." Manche Lebensmittel werde sie dann wohl weglassen müssen. "Man muss schließlich das Ganze sehen."
Am Ende der Challenge-Woche wird die Niederwerrnerin Bilanz ziehen. Sie ist gespannt, wie schwer oder einfach es ist, der Aufforderung zu folgen: "Iss, was um die Ecke wächst."
Leider wachsen in unseren nördlichen Ländern noch keine Südfrüchte, deren Vitamine auch für unsere Gesunderhaltung wichtig sind.
Einspruch!
Wir brauchen keinerlei Südfrüchte zwecks Gesundheit. Äpfel, Birnen, usw. und Sauerkraut reichen dazu völlig aus. Dazu noch paar Bratwürscht oder Karpfen mit Kartoffelsalat und schon ist gesund gelebt.