
Anna-Katharina Paar, Projektmanagerin für die staatlich anerkannte Ökomodellregion Oberes Werntal, stellte dem Bergrheinfelder Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die vielfältigen und erfolgreichen Aktivitäten der Region vor.
Ziel der Modellregion, die es seit 2015 gibt, sei der Ausbau der regionalen Wertschöpfungsketten für Bioprodukte gewesen. Dadurch sollte gleichzeitig der ländliche Raum gestärkt und den Landwirten Antworten in die Hand gegeben werden. "Wir unterstützen die Einrichtungen und Landwirte vor Ort, die Bio-Produkte anbauen oder vermarkten", erklärte Parr.
Die Managerin erinnerte an den Abschluss des Projektes "Streuobst", bei dem es auch um die Erhaltung alter Apfelsorten ging. In der Praxis seien auch mit konventionellen Landwirten Blühflächen angelegt worden. In Bergrheinfeld habe man die Initiative der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) unterstützt.
Im Zeitraum 2016 bis 2019 sei der Anteil an ökologisch wirtschaftenden Betrieben in den zehn Allianzgemeinden von 9,5 auf 14,8 Prozent angestiegen. Aktuell gebe es 60 Öko-Betriebe, womit der Anteil an ökologisch bewirtschaftenden Flächen von 16,7 auf 20,7 Prozent angewachsen ist. Durch zehn Regional- und Biomärkte, darunter einer in Bergrheinfeld, 95 Pressemitteilungen und Präsens im Internet sei es gelungen, die Modellregion bekannter zu machen.
Bürgermeister Ulrich Werner dankte Paar für die gute Zusammenarbeit. In Bergrheinfeld habe ein großer landwirtschaftlicher Betreib auf Bio umgestellt. Weiter plädierte er für die regionale Vermarktung von Produkten. So liefere beispielsweise ein regionaler Anbieter für beide Schulen im Ort das Mittagessen, und dieser kaufe dafür Produkte in der Regin.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, das Management für die Öko-Modellregion fortzusetzen. Die jährlichen Zuschüsse können sich aber von bisher 75 Prozent auf 60, 40 und 20 Prozent in den kommenden drei Jahren reduzieren. Für die Gemeinde bedeute dies Kosten in Höhe von 14 400 Euro.
Ziel ist durchgehende Verbindung
Die Planungen der Bayernwerk Netz GmbH auf der Gemarkung Bergrheinfeld standen auf der Tagesordnung. Hier ging es um die Stellungnahme der Gemeinde zum Neubau beziehungsweise Umbau einer 110-kV-Netzleitung auf einer Länge von rund 900 Metern.
Erforderlich sei dabei laut Plan der Neubau von zwei Masten, der Anbau von Traversen beziehungsweise die Drehung eines Masten um 90 Grad, erklärte Sascha Müller vom Bauamt. Ein Mast werde im Umspannwerk gebaut, der zweite auf Gemeindegrund. Ziel sei hierbei eine durchgehende Verbindung von Bergrheinfeld/West zum Umspannwerk Schweinfurt-Oberndorf, wenn das alte Bergrheinfelder Umspannwerk außer Betrieb gesetzt wird.
Bürgermeister Ulrich Werner mahnte an, dass nach den Bauarbeiten die landwirtschaftlichen Wege vom Bayernwerk wieder instand gesetzt werden müssten. Der Ist-Zustand werde vorher dokumentiert. "Wir sind hier sehr sensibel in der Verwaltung", stellte er fest. Außerdem werde man eine Erdverkabelung vorschlagen statt des Baus von neuen Masten.
Auf Anfrage von Gemeinderätin Anita Krämer, was mit der Fläche des alten Umspannwerkes geschehe, antwortete der Bürgermeister, dass die Gemeinde die verbliebene Fläche erwerben möchte. Dies sei zugesagt, der Vertrag, der wasserdicht sein muss, aber noch unterschrieben. Den Einwänden der Gemeinde stimmte das Gremium zu.