Neue Woche, neue Höchstwerte. In Stadt und Landkreis Schweinfurt sind die Zahlen der Corona-Neuinfektionen noch einmal deutlich gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag mitteilte, liegt der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, in der Stadt bei 183,4, im Landkreis bei 178,4. Noch am Vortag lagen die Werte laut Landesamt für Gesundheit (LGL) in Schweinfurt bei 138,51, im Landkreis bei 136,86.
Damit haben sich laut Berechnungen des RKI und des LGL verglichen mit dem Vortag insgesamt 83 Menschen (Stadt 27, Landkreis 56) neu mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Gesundheitsamt Schweinfurt mitteilt, müssen davon derzeit 15 Personen in Krankenhäusern behandelt werden; vier befinden sich, wie bereits am Samstag, in intensivmedizinischer Behandlung.
Vorerst keine weiteren Verschärfungen der Regeln
Eine erneute Verschärfung der Corona-Regeln zieht der neuerliche Anstieg aber zunächst nicht nach sich. Das Schweinfurter Gesundheitsamt teilte auf Nachfrage mit, dass man trotz steigender Fallzahlen "keine Ursache beziehungsweise keinen Hotspot" feststellen könne. Die Fallzahlen verteilten sich weiterhin über Stadt und Landkreis Schweinfurt.
Über das weitere Vorgehen und mögliche Konsequenzen werde derzeit beraten, teilte eine Sprecherin der Stadt Schweinfurt mit. Auch im Landratsamt fänden auf Führungsebene täglich neue Besprechungen zum Thema Corona statt, mit dem Ziel, die aktuelle Lage bestmöglich bewerten zu können, so ein Pressesprecher. All dies erfolge in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt.
Starker Anstieg binnen einer Woche
Die Suche nach besonderen Ausbruchsherden – wenn es sie denn gibt – geht also weiter. Derzeit gehe man im Raum Schweinfurt nach wie vor von einem "diffusen" Infektionsgeschehen aus. Vergangene Woche hatte Oberbürgermeister Sebastian Remelé noch betont, keine weiteren Verschärfungen einzuführen, solange die Zahlen nicht explodieren. Nun muss sich zeigen, wie man die Schnelligkeit des Zahlenanstiegs beurteilt. Zum Vergleich: Am vergangenen Montag, 19. Oktober, lag der Inzidenzwert in der Stadt Schweinfurt noch bei 93,59, im Landkreis bei 82,29. Das Berchtesgadener Land hatte vergangene Woche einen regionalen Lockdown eingeführt, nachdem die Werte dort deutlich über 200 lagen.
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"Wir wollen natürlich vermeiden, dass es wieder zum Lockdown kommen muss", sagte eine Sprecherin der Stadt Schweinfurt. Nun müsse man erstmal abwarten und beobachten, ob die neuen Maßnahmen Wirkung zeigen. Schließlich gelten die verschärften Regeln erst seit vergangenem Samstag, eine entsprechend verzögerte Verbesserung der Werte sei deshalb wünschenswert und nicht auszuschließen. Bei einem weiter rasant steigenden Inzidenzwert behalte man sich aber vor, auch erneut Verschärfungen der Regeln einzuführen.
Ohnehin ist in den kommenden Tagen mit neuen Entscheidungen zu rechnen, da die aktuelle Allgemeinverfügung vorerst nur bis einschließlich kommenden Montag, 2. November, gilt. Seit vergangenem Samstag herrscht beispielsweise ein Alkoholverbot ab 21 Uhr auf bestimmten Plätzen, ein Zuschauerverbot bei Sportveranstaltungen oder eine Teilnehmerbeschränkung bei Veranstaltungen sowohl in als auch außerhalb von Gebäuden.
Von den insgesamt 1483 an Corona erkrankten Personen im Kreis Schweinfurt gelten inzwischen 1059 (Landkreis: 759 / Stadt Schweinfurt: 300) als geheilt.
Erst gestern wurde wohl ein ganzer Jahrgang "aus dem Verkehr" gezogen.....
Schulen sind sicher und KiTa Kinder keine Überträger???
Unzählige Berichte - außerhalb von Schweinfurt - beweisen das Gegenteil. Angesteckte Elternteile, die auf Intensiv liegen....geschlossene Einrichtungen....
Überall zu lesen, NUR in Schweinfurt liest man nichts. Dabei sprechen die Zahlen Bände....
Jeder EDEKA-Markt ist sicherer: AHA-Regelung - seit MONATEN angepriesen - wird hier umgesetzt, auch in Hotels und Gaststätten!!! Da fühlt man sich sicherer als in jedem Klassenzimmer! Eine SCHANDE, wie da mit der Gesundheit von Beschäftigten und Schülern umgegangen wird!!!
Ich habe bereits am 28.5.20 in diesem Forum geschrieben: Pfingstferien für die Lehrer ausfallen lassen und Sommerferien auf 3 Wochen verkürzen und in der Zeit einen professionellen Onlineunterricht vorbereiten. Aber das wäre ja zuviel verlangt gewesen.
Und wer ist eigentlich WIR? Es heißt immer - WIR wollen Schulen und Kitas geöffnet lassen....vielleicht sollten sich diese WIR dann auch mal in die Klassenräume setzen....mit Decken und Handschuhe bei geöffneten Fenstern. In Einrichtungen mit Menschen mit Behinderung dann auch noch anhusten lassen, da dort kaum Masken getragen werden und die Regeln schon gar nicht eingehalten werden können.
Hoffentlich folgen Klagen ohne Ende aus der Gastro und sonstigen betroffenen Sparten...
Dort ist allerdings durch die Maßnahme Lockdown noch keine signifikante Verbesserung erkennbar (heute 237 im Berchtesgadener Land). Mal sehen ob es da zeitversetzt noch deutlich runter geht mit den Infektionen.
Ich befürchte die weitere Ausbreitung ist jetzt nicht mehr mit zusätzlichen Maßnahmen kontrollierbar. Außer einem kompletten Lockdown, der aber viele andere nicht minder große Probleme erzeugen würde. Somit ist ein bundesweiter Lockdown auch keine Option.
So bleibt eigentlich nur weiterhin der eindringliche Appell an die Bevölkerung nur noch die absolut erforderlichen Kontakte (Einkaufen, Arztbesuch, Weg zur Arbeit, Arbeitsplatz), mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, zu tätigen.
Wahnsinn - was passiert erst im Winter?