Omikron beschert Schweinfurt wieder einmal die höchsten Inzidenzwerte in der gesamten Region: Mit 738,9 liegt der Wert am Dienstag nur noch knapp unter der bisherigen Rekordinzidenz von 742,7. Bisher aber wirken sich die hohen Infektionszahlen noch nicht auf die Krankenhausbelegung mit Corona-Patienten aus. "Die Intensivbetten-Auslastung ist zwar hoch", sagt der Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner, "aber nicht coronabedingt." Auf den Intensivstationen liegen hauptsächlich Notfälle und solche Patienten, deren Operationen coronabedingt verschoben worden waren und die jetzt nachgeholt werden.
Auch die Gesamtzahl der Corona-Patienten in stationärer Behandlung ist weiterhin leicht fallend. Aktuell befinden sich 70 Covid-Erkrankte in den Kliniken in der Region Main-Rhön. Vor einer Woche waren es 73. "Das ist ein Drittel weniger als das, was wir einmal hatten", so Mildner. Trotzdem sei das Omikron-Virus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn nach wie vor müssen täglich zwischen drei und acht neue Corona-Patienten stationär aufgenommen werden. Weil sie aber meist nicht intensivpflichtig sind, sei die Situation in den Krankenhäusern gut handelbar.
Aktuell befinden sich insgesamt 18 Corona-Patienten auf den Intensivstationen in der Region Main-Rhön, allein zehn davon in Schweinfurt. "Das ist mehr als die Hälfte der Intensivbetten-Belegung in Bremen." Für Mildner ist das ein Beleg, wie stark Impfquote und Intensivauslastung zusammenhängen. Denn mit 85,4 Prozent ist im Stadtstaat Bremen der Anteil der vollständig Geimpften derzeit bundesweit am höchsten.
Aufgrund der sinkenden Zahl an stationären Corona-Patienten wurde nun auch die Covid-Station im Orthopädische Krankenhaus Schloss Werneck wieder aufgelassen. Diese war aufgrund der hohen Fallzahlen Anfang Dezember für nicht mehr intensivpflichtige Corona-Patienten eingerichtet worden, um den Akuthäusern in der Region Main-Rhön durch die Umverlegung solcher Patienten nach Werneck etwas Luft verschaffen zu können. "Im Moment brauchen wir diese Station nicht", freut sich Mildner. Wenn sich die Infektionslage jedoch ändert, könne die Anordnung einer zentralen Covid-Station durchaus wieder erforderlich werden. "Im Moment fahren wir auf Sicht."
Sorgen bereiten Mildner derzeit mehr die Erkrankungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Die Zahl der Quarantänefälle nehme zu. "Noch haben wir alles im Griff", doch die weitere Ausbreitung von Omikron könne die Lage verschärfen.