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Schweinfurt
Corona-Intensivbetten: Planbare Operationen sind wieder erlaubt
Die Lage auf den Intensivstationen der Kliniken in der Region Main-Rhön ist aktuell beherrschbar. Warum Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner trotzdem keine Entwarnung gibt.
Es darf wieder operiert werden: Das Verbot für aufschiebbare Operationen in  Covid-Schwerpunkt-Häusern wurde für die Region Main-Rhön zurückgenommen.
Foto: Anand Anders | Es darf wieder operiert werden: Das Verbot für aufschiebbare Operationen in  Covid-Schwerpunkt-Häusern wurde für die Region Main-Rhön zurückgenommen.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 15.01.2022 02:20 Uhr

Gute Nachrichten: Das Elektivverbot für die Krankenhäuser in der Region Main-Rhön ist aufgehoben. In der vierten Corona-Welle hatten die Regierungen der sieben bayerischen Regierungsbezirke aufschiebbare Operationen in Covid-Schwerpunkt-Krankenhäusern wegen der schnell steigenden Zahl der Corona-Intensivpatienten verboten. Alle medizinisch nicht dringenden Operationen mussten verschoben werden. Ab sofort gilt diese Anordnung in der Region Main-Rhön nicht mehr. Lediglich für das Haus Ebern in den Haßbergen hat es aufgrund der aktuellen personellen Situation weiterhin Gültigkeit.

"Unterfranken geht hier einen eigenen Weg", verweist der regionale Corona-Krankenhaus-Koordinator Dr. Michael Mildner auf die anderen bayerischen Regierungsbezirke, in denen das Elektivverbot weiterhin oder teilweise noch gilt. Vor allem in Südbayern hält man daran erst einmal fest.

Aufgrund der aktuellen Lage mit 15 Prozent freier Intensivbettenkapazität ist für Mildner die Rücknahme des Elektivverbots hierzulande vertretbar. Derzeit befinden sich 20 Covid-Patienten in der Region Main-Rhön auf den Intensivstationen, das sind nur halb so viele wie zur Hochzeit in der vierten Welle. In der Gesamt-Covid-Belegung ist das Abebben der vierten Welle noch deutlicher sichtbar: Momentan werden in der Region 73 Corona-Patienten stationär behandelt. "Das ist ein Drittel von dem, was wir mal hatten", sagt Mildner. In der Gesamtbetrachtung relativieren sich diese Zahlen allerdings wieder. Denn der aktuelle Stand entspricht dem Maximum in der dritten Welle.

Kein Grund zum Aufatmen

Grund zum Aufatmen gibt die Lage nicht. Angesichts der Ausbreitung der wesentlich ansteckenderen Omikron-Variante befürchtet Mildner in drei bis vier Wochen wieder eine hohe Auslastung der Normal- und der Intensivstationen. Zum einen wegen Personalmangels aufgrund der höheren Infektionsquote und der damit verbundenen Quarantänemaßnahmen, zum anderen wegen der Impfquote und der vielfach noch fehlenden Booster-Impfungen bei älteren Menschen. Erst am Wochenende sei wieder ein 70-jähriger schwer an Corona erkrankter Mann ins Krankenhaus eingeliefert worden. "Er war überhaupt nicht geimpft."

Die Aufhebung des Elektivverbots in der Region gilt deshalb auch nur vorbehaltlich. Sollten die Patientenzahlen in den Krankenhäusern wieder steigen, kann das Elektivverbot sofort wieder erlassen werden. "Innerhalb von 48 Stunden müssen die Kliniken dann wieder vorrangig für Corona-Patienten bereit stehen."

Noch macht sich das Ausbreiten der wesentlich ansteckenderen Omikron-Variante in den Krankenhaus-Belegungszahlen wenig bemerkbar. Die Zahl der Neuaufnahmen von Corona-Patienten in der Region liegt täglich bei fünf bis acht. Anfang/Mitte Dezember waren es bis zu 20. Wobei die Lage lokal sehr unterschiedlich sein kann, wie ein Blick auf Schweinfurt zeigt. In beiden Kliniken ist die Auslastung mit Corona-Patienten nach wie vor hoch. Im Leo liegen aktuell zehn Covid-Erkrankte auf der Intensivstation, im Josef-Krankenhaus sind es vier. Am Dienstag gab es nur noch zwei freie Intensivbetten.  

 
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