Nach wochenlangen Diskussionen um das neue Spielplatz-Konzept im Gerolzhöfer Stadtgebiet wurden nun Nägel mit Köpfen gemacht: Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats beschloss am Montagabend einstimmig, in diesem Jahr insgesamt 100 000 Euro für die Neugestaltung der Spielplätze in der Nördlichen Allee und am Sportheim in Rügshofen zu investieren. Begonnen wird mit dem Spielplatz in der Nördlichen Allee.
In der Sitzung am 19. April war dem Stadtrat ein umfangreiches Konzept für die Neu- und Umgestaltung der Spielplätze vorgestellt worden. Man beschloss, einen Arbeitskreis mit vier Mitgliedern aus den Stadtratsfraktionen und Vertretern von Stadtbauamt und Bauhof zu gründen, der sich um die Details der Umgestaltung der Spielplätze kümmern soll. Am 28. April trat der Arbeitskreis unter Führung des Kinder- und Jugendreferenten im Stadtrat, Benedikt Friedrich (CSU), erstmalig zusammen. Inzwischen hat man für beide Spielplätze ein Konzept erarbeitet.
Inklusions-Spielplatz
Der Spielplatz in der Nördlichen Allee erhält unter anderem einen neuen Spielturm mit mehr Kletter-, Rutsch- und Spielmöglichkeiten. Entlang der Stadtmauer entsteht etwas, was es so in Gerolzhofen noch nicht gibt: ein Spiel- und Aufenthaltsbereich für Kleinstkinder unter drei Jahren, geschickt kombiniert mit einem Inklusionsbereich, der unter anderem auch einen Sandkasten und ein Trampolin für Rollstuhlfahrer bietet. "Gelegen im Gerolzhöfer Grüngürtel stellt dieser Bereich sicher einen Mehrgewinn für unsere Stadt dar", sagte Benedikt Friedrich.
Ideen der Eltern
Der Spielplatz in Rügshofen wird ebenfalls umgebaut. "Dort kann man sicher nicht nur von einer einfachen Um- und Neugestaltung sprechen, sondern es wird ganz sicher eine deutliche Aufwertung dieses Spielplatzes sein, bei dem neben einem neuen U3-Bereich auch sehr viele Wünsche und Anregungen der Eltern und Kinder aus Rügshofen umgesetzt wurden", erklärte Friedrich.
Er gab zudem bekannt, dass der Arbeitskreis in den kommenden Wochen und Monaten auf Grundlage der Ideen der Verwaltung sowie der Wünsche und Anregungen der Gerolzhöfer Eltern ein Gesamtkonzept erarbeiten wird, wie es in Sachen Spielplätze in den nächsten Jahren generell weitergehen soll. "Dass es uns dabei nicht gelingen wird, alle Wünsche der Gerolzhöferinnen und Gerolzhöfer zu erfüllen, muss aber jedem klar sein", sagte Friedrich.
Es wird Schließungen geben
So sei es unausweichlich, dass man einige bestehende Spielplätze wird schließen müssen – zum einen, um den Wartungsaufwand für den Bauhof zu senken, und zum anderen, "um Finanzmittel aus den Grundstücksverkäufen zu generieren, um damit beispielsweise einen großen und tollen Erlebnisspielplatz beispielsweise in der Nützelbachaue oder einen Wasserspielplatz zu ermöglichen". Der Grundgedanke bleibe "Qualität statt Quantität". Spätestens bis zu den Haushaltsberatungen für 2022 im Spätherbst diesen Jahres werde das Spielplatz-Konzept fertig sein.
Der Kinder- und Jugendreferent startete am Montagabend auch einen Aufruf an die Gerolzhöfer Geschäftsleute und Unternehmer, aber auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger: Ihm sei bewusst, dass durch die Corona-Pandemie die Sponsoring-Gelder nicht mehr so locker sitzen, wie vielleicht zuvor. "Aber vielleicht fühlt sich der ein oder andere ja dennoch berufen, für die genannten Spielplätze ein Spielgerät, eine Sitzbank oder einfach einen Geldbetrag zu sponsern."
