Die Stadt hat am Dienstag im nicht öffentlichen Teil der Jahresschluss-Sitzung des Stadtrates wie erwartet den Erwerb der ehemaligen US-Gelände Kessler-Field, Yorktown Village und Askren Manor von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) beschlossen. Askren Manor entlang des Kennedy-Rings umfasst rund 28, die beiden anderen Areale im Norden an der Heeresstraße 20 Hektar. Die Kaufsumme liegt bei insgesamt rund 20 Millionen Euro.
Die ehemalige Ledward-Kaserne befindet sich schon seit Februar 2015 im Besitz der Stadt. Die Investition für diese gut 26 Hektar betrug 9,1 Millionen Euro. In Ledward wird ein großer Teil wieder an den Freistaat weiterveräußert – für den Bau des i-Campus im östlichen Teil.
Weniger Wohnblocks
Die nun bald der Stadt gehörenden Ex-US-Flächen waren zuvor auch im noch öffentlichen Teil Thema. Der Stadtrat beschloss dabei in großer Einmütigkeit (44:0), für Askren Manor einen Bebauungsplan aufzustellen, der sich am Entwurf des ersten Preisträgers in dem von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb – BS+ Städtebau Frankfurt/El:ch Landschaftsarchitekten München – orientiert.
Abweichend davon sollen allerdings nicht wie im Siegerentwurf vorgeschlagen, die Hälfte der insgesamt 77 Gebäude stehen bleiben. Von den Wohnblocks bleiben nicht wie angeregt bis zu zwölf der künftigen Mehrfamilienhäuser (oder zirka 40 Prozent) erhalten, sondern nur noch sechs Gebäude (oder 20 Prozent).
Für die Grünen appellierte Thomas Schmitt dafür, möglichst viel Substanz zu erhalten. Er forderte außerdem, die Gebiete wie zu US-Zeiten mit Fernwärme zu versorgen. Punktuell solle man auch an den Einsatz von Blockheizkraftwerken denken.
Offiziershäuser werden günstig verkauft
Erhalten bleiben in jedem Fall die früheren Offiziers-Doppelhäuser im Süden und die Gebäude im Norden (Schule, Turnhalle, Jugendhaus). Der nun abgesegnete Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt im nötigen Bauleitverfahren.
Freuen können sich auch die nicht wenigen Interessenten der Holzhäuschen in Yorktown. Der Stadtrat bestätigte ebenso einen Beschluss kürzlich im Bau- und Umweltausschuss, nach dem Erwerb von Yorktown Village die 68 Doppelhäuser dort zu erhalten, sie nicht an Investoren weiterzuverkaufen, sondern wegen des großen Interesses individuell weiterzuveräußern.
Bei einer Konversionsklausur im Frühjahr 2015 hatten die Fraktionen im Stadtrat die Stadtverwaltung beauftragt, den Zustand der Ende der 1980er erbauten Häuser zu checken und ihren Wert zu ermitteln – mit der Zielsetzung, Yorktown als Wohngebiet zu erhalten. Ernsthaft diskutiert worden war als Alternative nämlich auch, den Hainig um dieses Areal und dann als Gewerbefläche zu erweitern.
Weitere Bauplätze
Die Yorktown-Doppelhäuser liegen im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes (Nr. N 26 a), der sogar weitere 20 Doppelhaushälften erlaubt. Zudem gibt es in südlicher Richtung noch Platz für weiteren Wohnungsbau. In Yorktown wird mit den Beschlüssen rasch und bezahlbarer Wohnraum im Eigentum geschaffen, so Baureferent Ralf Brettin. Nötig ist auch noch eine Medientrennung. Fernwärme-Anschluss, Strom und Wasser hatten die Amerikaner für jeweils vier Häuser zusammengeschaltet. Die Häuschen verfügen über zwei Etagen, 90 Quadratmeter Wohnfläche, je rund 300 Quadratmeter Grund.
Mit dem Kauf der Gelände von der Bima geht auch die dortige Schule ins Eigentum der Stadt über, für die es bereits einen Interessenten gibt.